Kontrafunk Nachrichten vom 17.1.2024 – 6:00 Uhr
Quelle & aktuelle Nachrichtenausgabe
Kontrafunk aktuell vom 17. Januar 2024
Erstausstrahlung: Mittwoch, 17. Januar 2024, 5:05 Uhr
Gernot Danowskiim Gespräch mit Werner Reichel, Matthias Nikolaidis und Martin Vinzenz Freiherr von Kraské– Kontrafunk-Kommentar: Burkhard Müller-Ullrich
In welche Richtung dreht der Wind in Frankreich? Nach dem Rücktritt der Regierung ist der 34-jährige Gabriel Attal zum neuen Regierungschef ernannt worden. Er soll den migrationskritischen Kurs fortsetzen. Was das jetzt für Auswirkungen hat, darüber sprechen wir mit dem Journalisten Matthias Nikolaidis [Mikro 1]. Die quasireligiösen Züge in der Klimafrage erörtern wir mit dem Journalisten und Unternehmer Werner Reichel [Mikro 2]. Steuerexperte Martin Vinzenz Freiherr von Kraské [Mikro 3] erklärt die Steuerpläne für 2024, und Burkhard Müller-Ullrich [Kommentar] kommentiert den Austritt des deutschen Philosophen Peter Sloterdijk aus dem Verein Deutsche Sprache und die allgemeine Erregung.
Quelle Zitat & Kontrafunk aktuell 17.1.2023 hören
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Peter Sloterdijk im Jahr 2015 und die wohltemperierten Grausamkeiten
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Burchardt: War das ein Vorgriff auf „Gefahren“ in Anführungsstrichen, die auf uns zukommen können, wenn die Leute nicht nur in friedlicher Auswanderungsabsicht kommen oder aus Fluchtabsicht, sondern tatsächlich mit Waffen kommen?
Sloterdijk: Zunächst einmal ist der Emigrant hilflos und ohne Gepäck und auch ohne Waffen vorzustellen, das ist die klassische Vorstellung vom Asylsuchenden. Aber im Augenblick kommen völkerwanderungsartige Verschiebungen in Gang, aus dem Osten, wie aus dem Süden, und die westlichen Wohlstandsgesellschaften haben bisher kein probates Mittel entwickelt, um sich dagegen in angemessener Weise zu Wehr zu setzen. Dass wir mit gewöhnlicher Einwanderung, gewöhnlicher Migration nur schwer zurechtkommen, insbesondere in Bezug auf einige Herkunftsgebiete, insbesondere die arabische Welt, das gehört sozusagen zu den langfristigen chronischen Beobachtungen. Im Moment kommt aber ein neuer Faktor hinzu: Die Europäer müssen sich über ihre eigene Attraktivität für Flüchtlinge neue Gedanken machen, und da gibt es verschiedene Modelle. Man kann es machen, wie die Kanadier es tun oder die Australier es tun oder wie die Schweizer es tun, und dabei geht es jedes Mal darum, dass eine Nation, eine allzu attraktive Nation ein Abwehrsystem aufrichtet, zu dessen Konstruktion so etwas wie eine wohltemperierte Grausamkeit vonnöten ist. Und das ist nun das Hauptproblem: Die Europäer definieren sich selber als gutartig und nicht grausam, und es gibt aber auch eine entsprechende Publizistik, die erste Ansätze zu einer defensiveren oder grausameren Grundhaltung sofort als Zivilisationsschande höchster Größenordnung denunzieren.
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Corona – Aufarbeitung mit Kontrafunk
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Wir vergessen nicht
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Das Interview im Kontrafunk mit Annette Hahn alias Creft am 10.1.2024
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