Zum 16. April wurden in Deutschland …
… die letzten drei, praktisch CO2-freien Kernkraftwerke vom Netz genommen. Dafür werden zum Winter 2023/24 Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt. Irgendwoher muss der Strom ja kommen, um die Versorgung der deutschen Bevölkerung, der Industrie, des Handels und des Gewerbes sicherzustellen. In der hellen Jahreszeit (Frühling/Sommer) hat Deutschland nicht nur wie in den vergangenen Jahren Strom importiert. Das Land hat sich seit dem 16. April vom Netto-Stromexporteur zum Netto-Stromimporteur gewandelt. Das benachbarte Ausland hat für die dunkle Jahreszeit genug Kapazitäten, um sich selbst zu versorgen. Da konnte in der hellen Jahreszeit Strom an Deutschland abgegeben werden. Das fällt jetzt, das fällt im Winter, wenn es ein richtig kalter, dunkler Winter wird, weg. Jedenfalls der bisherige Umfang des Stromimports, der fossile, der die eigene Stromerzeugung zu einem erheblichen Anteil unnötig gemacht, die CO2-Werte statistisch geschönt und den Anteil der regenerativen Stromerzeugung ebenfalls statistisch angehoben hat. Deshalb wurden aktuell deutsche Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt.
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Die Aachener Zeitung bringt am 4.11.2023 einen ausführlichen Artikel von GEORG MÜLLER-SIECZKAREK, der sich mit den Bedenken zum geplanten Kohleausstieg 2030 beschäftigt. Weil dieser Artikel zeitgeschichtlich und energiepolitisch relevant ist, stellen wir den Plus-Artikel – neben dem Zitat und dem Ausschnitt – sowie die Leserkommentare – als PDF zur Verfügung. Wir danken der Aachener Zeitung und empfehlen Sie ausdrücklich. Auch und gerade als Abonnement.
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2030 soll Schluss sein mit der Kohle – eigentlich. Das ist zumindest fest verabredet. Eine Studie nährt allerdings Zweifel, dass die Zielmarke zu halten ist und hat zu einem außergewöhnlichen Streit innerhalb der rheinischen IHKs geführt.
- Wer steht hinter der Studie und was wurde untersucht?
- Welche Rolle spielt der Faktor Wetter?
- Was bedeutet „steuerbare Leistung“ und warum ist sie wichtig?
- Wie entwickelt sich der Strombedarf?
- Was ist nötig, um die prognostizierte Versorgungslücke bis dahin zu schließen?
- Sind die Ausbaupläne realistisch?
- Ist der Betrieb zusätzlicher Gaskraftwerke wirtschaftlich?
- Bedeuten Versorgungslücken automatisch großflächige Stromausfälle?
- Und was ist mit den Stromnetzen?
- Wie wichtig ist das Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren?
- Wie geht es weiter?
- Warum gibt es nun genau Streit?
- Wie reagierten die anderen Kammern im Rheinland?
- Was kritisiert die IHK Köln im Detail?
- Gibt es Abwanderungstendenzen auch in unserer Region?
- Und was sieht die IHK Aachen nun anders als Köln?
- Woran hakt es vor allem?
- Geht es auch anders?
- Was sind die Erwartungen an die Politik?
Die Zeit wird knapp: Noch etwas mehr als sechs Jahre, dann soll die Braunkohle im Rheinischen Revier Geschichte sein. So will es der Kompromiss, mit dem Bund, Land und der Kraftwerksbetreiber RWE den Kohleausstieg im Oktober 2022 auf das Datum 2030 vorgezogen hatten – acht Jahre früher als ursprünglich geplant. Eine im Frühjahr erstellte und jetzt veröffentlichte Studie kommt zum Ergebnis, dass eine sichere und bezahlbare Energieversorgung dann zumindest fraglich ist.
Die IHK Köln stellt den Ausstiegsfahrplan infrage und liegt darüber im Clinch mit ihren Nachbarkammern. Auch der FDP-Vorsitzende und Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich nun eindeutig positioniert: „Solange nicht klar ist, dass Energie verfügbar und bezahlbar ist, sollten wir die Träume von einem Ausstieg aus dem Kohlestrom 2030 beenden.“
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Antworten auf die Fragen des Artikels, den kompletten Plus-Artikels zum geplanten Kohleaustieg finden Sie in dieser PDF.
Die Studie des ewi der Uni Köln, als Powerpoint-Präsentation
Quelle des Ausschnitts, die Zitate und den kompletten Artikels plus Leserkommentare Stand 7.11.2023 9:50 Uhr