Deutschlands Schauspiel-Legende Iris Berben (73) hat sich nach der Affäre um das Auschwitz-Flugblatt Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) vorgeknöpft. Und Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) gleich mit.

Das Auschwitz-Flugblatt, das Aiwanger als 17-Jähriger in seinem Schulranzen hatte, sei ein „so unanständiges, gemeines und widerwärtiges Stück Papier“ gewesen, sagte Berben beim Ständehaus Treff der „Rheinischen Post“. Und traf dann den wunden Punkt: Aiwanger habe sich zwar nach langem Zögern entschuldigt, zugleich aber gesagt, er sei nicht der Autor gewesen. „Wofür entschuldigt er sich dann?“, fragte Berben.

Es komme darauf an, wie der erwachsene Aiwanger heute damit umgehe. Dazu stellte Berben nüchtern fest: Eine halbe Stunde, nachdem er von Söder „Absolution“ erhalten habe, sei Aiwanger in einem Zelt aufgetreten und habe sich feiern lassen als vermeintliches Opfer der Medien. „Das ist schäbig“, so das Urteil der preisgekrönten Schauspielerin, die sich seit vielen Jahren wie kaum eine Zweite gegen Antisemitismus engagiert.

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Aiwanger gibt plötzlich zu „Ich habe Scheiß’ gemacht!

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Berben warf Söder in ihrer Rede „Machtkalkül“ vor, auch wenn er in einer „Zwickmühle“ gewesen sei. Der Regierungschef habe ihrer Ansicht nach in der Flugblatt-Affäre nur verlieren können, egal, wie er sich entschieden hätte. „Aber ich finde, vielleicht muss man mal darüber nachdenken, für welches Verlieren man sich entscheidet“, ergänzte Berben.

Heißt: Welchen Preis man als Politiker zu zahlen bereit ist.

Quelle Ausschnitt & Text sowie kompletter Bericht