Im Schlaffenland
Teure Energie, lähmende Bürokratie, Fachkräftemangel: In vielen deutschen Unternehmen macht sich Untergangsstimmung breit. Wie kommen wir da wieder raus? …
… Drei Nachrichten aus den vergangenen Tagen:
Bei BASF, dem größten Chemiekonzern der Welt, brach der Umsatz um 25 Prozent ein, der Gewinn um 76 Prozent. Konzernchef Martin Brudermüller sagt: „Ich mache mir wirklich Sorgen um die chemische Industrie in Europa.“
Die Firma Meyer Burger, der einzige verbliebene Solarzellenhersteller Europas, teilt mit, man habe die geplante Erweiterung des Werks in Bitterfeld-Wolfen gestoppt: Maschinen, die eigentlich für Deutschland bestimmt waren, werden nun in die USA verschifft.
Volkswagen hat in China derart den Anschluss verloren, dass sich der einst so unschlagbare Konzern nun vor Ort Hilfe holen muss fürs Autobauen: Bei der Konstruktion von Elektro-VWs in China hilft künftig ein Start-up namens XPeng mit. Eine unbekannte Firma, und doch beteuert VW, sie sei ein „starker Partner“.
Kann das alles wahr sein?
Die drei Meldungen stehen nicht für sich allein, sie sind vielmehr Ausdruck eines größeren Trends. Die Unternehmen im Land schätzen ihre aktuelle Lage so miserabel ein wie zuletzt im Februar des Jahres 2021, das hat das Ifo-Institut festgestellt. Doch damals hatte ein monatelanger Lockdown weite Teile der Wirtschaft stillgelegt. Der Handel war erstarrt, Fabriken hatten ihre Produktion gedrosselt.
Auf der ganzen Welt lässt die Wirtschaft nun die jüngsten Krisen hinter sich – bloß nicht in Deutschland. Das zeigt auch die neue Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds für das laufende Jahr: Die Wirtschaftsleistung in allen großen Ländern wird zulegen – in China um 5,2 Prozent, in den USA um 1,8, ja selbst im durch Sanktionen geknebelten Russland um 1,5 Prozent. Und bei uns? Minus 0,3 Prozent. Letzter Platz.
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Quelle Ausschnitt, Zitat & kompletter Artikel plus PDF*
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Habeck bei MEDIAGNOSE
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*Weil das Thema zeitgeschichtlich außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Deutschland, Wirtschaft, Deindustrialisierung u.v.m.“ ist, zitieren wir den Text und einen Teil der Leserkommentare als PDF . Verweise und Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie ZEITonline+ testen/abonnieren. Wir empfehlen ZEITonline+ ausdrücklich: Probeabo abschließen!