Am 22. Juni sprechen wir mit dem PolitologenDr. Michael Lüders [ab Min. 3:06]über die „wertergeleitete Außenpolitik“, die wirtschaftlichen Folgen daraus und moralische deutsche Kritik an ausländischen Regierungen. Mit der in Peking geborenen JournalistinLea Zhou [ab Min. 14:53]vertiefen wir das Thema am Beispiel des Umgangs mit China und blicken auf die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen. Und zu Gast istAlain Claude Sulzer [ab Min. 26:53]. Der Schweizer Schriftsteller bat um eine staatliche Förderung für sein neues Buch und bekam irritierende Post. Nun sieht er die Kunstfreiheit in Gefahr. Ein Kommentar von Cora Stephan [ab. Min. 38:23 ] und eineMedienschau [ab Min.44:47 ]
… ist Unternehmer und ehemaliger SPD-Politiker. Seine Firma berät deutsche Unternehmen zu Tätigkeiten in China und veranstaltet seit Jahren gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum in Berlin einen Energie-Dialog. Zuvor war er unter anderem Bundesverteidigungsminister, SPD-Vorsitzender und SPD-Kanzlerkandidat.
Er äußert sich bei WELTonline unter anderem zur Wärmepumpe
Robert Habecks Heizungsgesetz ist typisch für eine Klimapolitik, die ideologisch verbohrt ist: Mit alternativer deutscher Technik könnten wir mehr CO₂ sparen als mit Wärmepumpen, zu geringeren Kosten, und diese Technik sogar exportieren. Das Problem ist: Die Regierung erlaubt es nicht.
Der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, fordert, die Länder frühzeitig einzubinden in die Beratungen zu Robert Habecks Heizungsgesetz. Recht hat er – ihm geht es um technische Offenheit, wirtschaftliche Vernunft, sozial gute und pragmatische Lösungen, kurz: um verantwortliches Handeln. Wie das gelingen kann, hat die Schweiz gerade gezeigt.
Stellen Sie sich vor, man bietet Ihnen ein Produkt an für rund 13.000 Euro. Sie zögern, wägen Ihre Möglichkeiten. Nun tritt ein zweiter Anbieter auf den Plan. Er bietet das gleiche Produkt, aber für weniger als zehn Prozent des Preises.
Das ist die Situation: Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sollen laut Habecks Bundeswirtschaftsministerium knapp 11 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden, bei Kosten von mindestens 130 Milliarden Euro. Etwa die gleiche Menge CO₂ spart man ein, wenn man – zu einem Bruchteil der Kosten – ein einziges Kohlekraftwerk so umrüstet, dass dort CO₂ „eingefangen“ werden kann.
Deutschland hemmt sich selbst
Es geht aber um mehr als Geld und die Frage, wer es aufbringt. Es geht darum, wie man mit dem besten Hebel die größtmögliche Wirkung erzielt, um das Klima zu schützen, eine leistungsfähige Wirtschaft zu erhalten, die Gesellschaft zusammenzuhalten und Lösungen anzubieten, die weltweite Relevanz haben.
In diesem „Viereck“ einer zukunftsfähigen Wirtschafts- und Klimapolitik sind Wärmepumpen ein Beitrag; entscheidender ist Anderes.
Deutschland verfügt über einzigartig gute Technologien, hemmt und behindert sie aber. So ist das mit dem möglichen Einfangen von CO₂ an der Stelle, wo es frei wird. Die Konzerne Linde und BASF haben die Verfahren entwickelt, das Energieunternehmen RWE hat sie erprobt (und beliefert schon reines CO₂an die Getränkeindustrie). RWE nutzt die Technik jetzt auch in größerem Maßstab, freilich nicht in Deutschland.
Warum? Weil Deutschland seit 2014 diese Technologie (Carbon Capture and Storage, kurz CCS) auf Pilotanlagen begrenzt. Der Grund dafür? Das sei ein Programm zum Reinwaschen dreckiger Kohle, meinte der damalige schleswig-holsteinische Landesumweltminister Habeck.
Heute dagegen soll in Habecks Heizungsgesetz sogar geregelt werden, dass Müllverbrennung, die derzeit fast 24 Millionen Tonnen CO₂verursacht, auch ohne Abscheidung von CO₂ „gut“ ist. Aus dieser ideologisch verbohrten Ecke müssen wir raus, je schneller, je besser.
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Deutschland, Energie, Heizung“ ist, zitieren wir den Text als als PDF . Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage für 1 € testen. Achtung: Die Schnupperangebote können sich ändern!
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Das Kind im Tragetuch tragen, im Familienbett schlafen, generell viel Nähe zum Kind erleben – das alles gehört zur bindungsorientierten Erziehung. Doch plötzlich steht ein Zusammenhang zu Rechtsextremismus im Raum. Unser Autor ist irritiert.
Das Leben mit Kindern ist anstrengend, chaotisch – und wunderschön. Unser Autor hält in dieser Kolumne seine überraschenden Erkenntnisse vom „Leben mit Kids“ fest.
Heute ist Bohnen-Tag. Als unsere Kinder Ragnar und Flora kleiner waren, nannten meine Frau und ich sie Bohnen. Und ein Bohnen-Tag ist ein Tag, wenn sie nicht in den Kindergarten gehen, und wir zusammen irgendwas Schönes machen.
Heute gehen wir zum Frühstücken in die Bäckerei Gulden. Die Kinder bestellen Marmorkuchen. Wir fahren ins Freibad. Wir schwimmen, plantschen und rutschen. Nach den obligatorischen Pommes und einem Eis machen die beiden einen Mittagsschlaf auf der Decke im Schatten. Und ich lese.
In der „Zeit“ schreibt eine Frau, die angibt, Sozialwissenschaften studiert zu haben, einen Artikel, der einen Zusammenhang zwischen „bindungsorientierter Erziehung“ und Rechtsextremismus herstellt.
Und da stehen wirklich absurde Sätze drin. „Die Bindungsorientierung ist von Anfang an mehr als ein feinfühliger achtsamer Erziehungsstil achtsamer Eltern gewesen.“ Bei bindungsorientierter Erziehung, so lese ich dort, geht es um viel Nähe zum Kind, damit man eine bessere Bindung zu ihm haben soll. Stillen. Gemeinsam im Bett schlafen. Im Tragetuch am Körper tragen. Und besonders, das ist der Kern des Textes, Rechte würden das jetzt auch machen.
Hat Milch etwas mit White Power zu tun?
Und ich denke, uijuijui, das haben wir ja auch alles gemacht. Und ich frage mich, ob die Kinderbücher über die schwarze Aktivistin Rosa Parks, die im Irak geborene Architektin Zaha Hadid oder den schwulen Tänzer Rudolf Nurejew, die wir mit unseren Kindern abends zum Einschlafen lesen, vielleicht nur Tarnung sind. So unterbewusst. Um unsere inneren Faschisten vor uns selbst zu verstecken.
Und dann muss ich daran denken, dass Peta, diese militante Tierschutzorganisation auch mal einen Artikel dazu gebracht hat, warum Milchtrinken irgendwas mit White Power zu tun hätte. Und erst letztens, ich weiß aber nicht mehr wo, gab es einen Text, der davon handelte, dass, wer beigefarbene Kleidung trägt, arme Menschen hasst.
Die Kinder waren vom Schwimmen übrigens so müde, dass ich sie gleich ins Bett getragen habe. Natürlich in ihre eigenen. Und gestillt wird auch keines mehr. Sicher ist sicher.
Mittlerweile ist es bereits rechtsextreme Erziehung, wird der Begriff auf die bürgerliche Normalfamilie (Vater-Mutter-Kind(er)) ausgeweitet, die nicht der Wokedemie erlegen ist und ihre Kinder liebevoll nach den Maßstäben des Kleinbürgertums erzieht, in denen das Individuum, seine Freiheit, sein selbständiges Denken, seine Bildung aber auch Sekundärtugenden eine maßgebliche Rolle spielen.
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Deutschland, Eriehung Linksradikale, Wokeismus“ ist, zitieren wir den Text als als PDF . Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage für 1 € testen. Achtung: Die Schnupperangebote können sich ändern!
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Trotz gegenteiliger Bekundungen liegt der Gesetzentwurf vom 17.5.2023 vor. Zusätzlich gibt es „Leitplanken„, die aber kein Bestandteil des Entwurfs sind. Beachten Sie, was Tichys Einblickerläutert:
Anlässlich des ersten Geburtstages von „Kontrafunk aktuell“ spricht Andreas Peter am 21. Juni mit dem Kontrafunk-Gründer und -Chefredakteur Burkhard Müller-Ullrich [ab Min. 1:11].Im Interview mit dem FriedensaktivistenReiner Braun [ab Min. 14:15]geht es um das Großmanöver „Air Defender 23“. Die Kinder- und JugendpsychotherapeutinSusanne Gerlach [ab Min. 27:02]berichtet über ihre Petition gegen die Pläne, nach zwölf Jahren wieder eine Musterung zur Erfassung der Wehrtauglichkeit durchzuführen.Birgit Kelle [ab Min. 38:58]wird in ihrem Kommentar die Frage beantworten, ob sogenannte Kuschelerziehung als „rechts“ bezeichnet werden kann, undStefan Millius [ab Min. 36:04]hat eine Medienschau vorbereitet.
Unsere grassierendeInkompetenz in Sachen Mathematik …
… ist kein rein akademisches Problem, sie hat dramatische Konsequenzen, auch für die deutsche Politik. Dabei geht es nicht etwa um Fehler bei den letzten Stellen hinterm Komma, es geht um das Verkennen von Größenordnungen. Diese kognitive Behinderung führt zu katastrophalen Entscheidungen durch unsere Politiker-innen. Da aber die Mehrheit der Bevölkerung auch nicht besser rechnen kann, ist sie nicht in der Lage, das Versagen der Verantwortlichen zu erkennen und sie dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Dazu ein aktuelles Beispiel.
Das schwarze und das weiße Gold
Für Kolumbiens Wirtschaft gewinnt das schwarze Gold, die Kohle, an Bedeutung gegenüber dem klassischen weißen Gold der Drogenbarone. Unsere Regierung trägt dazu bei, denn Deutschland muss jetzt ohne Kernenergie und auch bei Dunkelflaute mit Strom versorgt werden, und da braucht man Brennstoff für konventionelle Kraftwerke.
Bereits 2022 hat Deutschland 7,3 Millionen Tonnen Steinkohle aus Kolumbien importiert. Es gibt jetzt Verhandlungen über eine Steigerung dieser Menge. Diese Kohle soll dann verbrannt werden, um aus der Wärme elektrischen Strom zu machen. Das ist zwar genau der Prozess, der durch die grüne Energiewende abgeschafft werden sollte, aber jetzt ist er unvermeidlich geworden.
Das ist paradox, aber die Grünen sind eben ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft – wobei ich mir beim ersten Teil dieser Aussage nicht einmal sicher bin.
Um die Größenordnung dieser Misere zu erkennen müssen wir die Zahlen betrachten. Ich rate Ihnen diese einfachen Rechnungen nachzuvollziehen. Sie sollen am Ende nicht sagen: „Der Autor ist der Meinung dass….“, sondern Sie sollen sagen können: „Es ist offensichtlich dass…“.
Gigawatt und Megatonnen
Ein Kraftwerk erzeugt aus einem Kilogramm Kohle rund zweieinhalb Kilowattstunden elektrischer Energie, kurz gesagt 2,5 kWh. Damit könnte man schon einen Kuchen backen. Anders ausgedrückt: für eine kWh Elektrizität braucht man 0,4 kg Kohle.
Betrachten wir den Beitrag der drei Kernkraftwerke Ohu 2, Emsland und Neckarwestheim 2, die wider alle Vernunft und gegen den Willen der Mehrheit im April stillgelegt wurden. Sie brachten im normalen Betrieb eine gemeinsame elektrische Leistung von vier Gigawatt – genug, um rund acht Millionen Haushalte / 20 Millionen Personen mit Strom zu versorgen.
Wie viel Kohle brauchen wir jetzt dafür? Vier Gigawatt sind vier Millionen Kilowatt. Wenn das 24 Stunden lang geliefert wird, dann kommen wir auf
24 h × 4 000 000 kW = 96 000 000 kWh
Für jede kWh müssen o,4 kg Kohle verbrannt werden, macht also
96 000 000 × 0,4 kg = 38 400 000 kg = 38 400 t
Wir verbrennen also 38 tausend Tonnen pro Tag. Zur Veranschaulichung: das wären alle vier oder fünf Minuten ein Eisenbahnwaggon voll. Im Jahr wären das rund 14 Millionen Tonnen. Das wäre das Doppelte der aktuellen Importe aus Kolumbien, und wir brauchen es, um nur die besagten drei KKWs zu ersetzen.
Neben der erwünschten Elektrizität beschert uns ein Kilogramm Kohle übrigens auch noch 3,7 kg CO2. Pro Jahr wären das 52 Millionen Tonnen und pro Kopf zusätzliche 0,6 Tonnen CO2! Das soll doch angeblich irgendwie schädlich fürs Klima sein – oder? Weiß der Herr Habeck das nicht? Wie auch immer; es festigt auf jeden Fall unseren Spitzenplatz unter den CO2 Sündigern.
Und noch etwas
Die leichte Elektrizität lässt sich besser transportieren als die schwere Kohle. Deswegen finden wir Kohlekraftwerke oft in unmittelbarer Nähe zu Kohlevorkommen. So genügen dann ein paar Kilometer Förderband vom Bergwerk zum Dampfkessel. Kolumbien ist für eine Verbindung per Förderband zu weit weg. Wie also soll die Kohle dann zu uns kommen? Per FedEx oder Zalando?
Es geht ja um gewaltige Mengen, und die werden am besten per Schiff transportiert. Das trifft sich gut, denn Kolumbien hat Häfen – nicht nur am Pazifischen Ozean, sondern auch am Atlantik. Da spart man sich den Weg ums Kap Horn oder durch den Panama Kanal. Hier, an der karibischen Küste wurde vor einigen Jahren der Kohlehafen Puerto Drummond fertiggestellt, wo die gigantischen „Capesize Bulk Carrier“ anlegen können um mit Kohle beladen zu werden. So ein Schiff fasst bis zu 100.000 Tonnen.
Das sollte dann aber ein Weilchen reichen, oder?
Tagesbedarf bei 4 GW Leistung: 38 400 t 1 Schiffsladung: 100.000 t 100.000 t / 38.400 t/d = 2,6 d 365 d / 2,6 d = 140 Fahrten
Eine Schiffsladung Kohle ist also in weniger als drei Tagen aufgebraucht und man bräuchte 140 davon pro Jahr! Der Transport der Kohle selbst verbraucht dann auch schon etliches an Energie:
Von Puerto Drummond nach Bremerhaven sind es zwar keine 100.000 Kilometer, aber immerhin:
8540 km
Reisegeschwindigkeit des riesigen Schiffs: 24 km/h Reisedauer: 8540 km / 24 km/h = 356 h ≈ 2 Wochen Treibstoffverbrauch: 10.000 Liter Diesel / h Verbrauch für die Hinfahrt: 356 h × 10.000 Lit / h = 3.560.000 Lit Jährlicher Verbrauch: 3.560.000 Lit ×140 ≈500.000.000 Lit
500 Millionen Liter Diesel pro Jahr, das entspricht so ungefähr dem gesamten durchschnittlichen Jahresverbrauch von 300.000 deutschen Dieselfahrern, denen man ja ihre Fahrzeuge wegnehmen will. Und die Kohle muss auch noch vom Hafen zu den diversen Kraftwerken transportiert werden; da müssen sehr viele Eisenbahnwaggons be- und entladen werden. Das braucht einiges an Infrastruktur.
Ob sich unser genialer Wirtschafts- und Klimaminister all das überlegt hatte, bevor er mit dem kleinen Finger der linken Hand die Kernkraft abgeschaltet hat?
Feministische Außenpolitik
Zu Kolumbien wird ja derzeit noch eine andere Beziehung aufgebaut. Unsere Außenministerin hat auf ihrer Südamerika Mission zur Rettung des Klimas und der Frauen dieser Welt auch dieses Land besucht.
Bei der Gelegenheit gewährte sie Einblick in ihre profunde Kenntnis politisch- wirtschaftlicher Zusammenhänge. Sie erklärte: „Ohne Klimaschutz kann es keine ausreichende wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung geben“. Das haben die Chinesen offensichtlich noch nicht kapiert. Die sind in Sachen CO2 und Luftverschmutzung zwar Weltmeister, ihr wirtschaftliches Wachstum ist dennoch ganz ordentlich.
Wie auch immer, mit der Vizepräsidentin des Landes hat sie sich von Frau zu Frau abgesprochen, dass Kolumbien und Deutschland aus fossilen Brennstoffen aussteigen werden. Bis 2030. Kolumbien, in dem ein Drittel der Menschen unter der Armutsgrenze leben und wo es jährlich mehr als 10.000 Morde gibt, diesem Land soll tatsächlich nichts mehr am Herzen liegen, als der Klimaschutz?
Und auf die jährlich über zehn Milliarden Dollar aus dem Export von Kohle soll das arme Land gerade mal so verzichten? Und was soll aus dem neuen Kohlehafen Puerto Drummond werden? Das war doch eine gewaltige Investition. Wird daraus dann ein Freizeitpark?
Und noch eine ganz andere Frage: Was wird mit den zwei bis drei Schiffsladungen pro Woche für Deutschland? Das passt doch nicht mit Annalenas Initiative zusammen! Gibt es denn da niemanden, der die Richtlinien der Politik bestimmt?
Im bayerischen Staatswald soll der größte Windpark des Freistaats entstehen. Unter Anwohnern der Gegend formiert sich Protest, ein Bürgermeister sieht einen „Touch von Anordnungspolitik“. Und selbst die Grünen erkennen in dem Großprojekt „Abzocke“.
Durch den Wald um das oberbayerische Altötting führen verschiedene Pilgerwege in den Wallfahrtsort mit seiner Gnadenkapelle. Bald soll Pilger nicht nur die Aussicht auf Erleuchtung oder Heilung begleiten, sondern auch auf 200 Meter große Windräder.
Denn in den dem Freistaat gehörenden Wäldern soll mit 40 Anlagen Bayerns größter Windpark zwischen Altötting und Burghausen entstehen. Planen, bauen und betreiben wird das Projekt das französisch-deutsche Unternehmen Qair, wie vor Kurzem bekannt wurde. In viereinhalb Jahren könnte sich das erste Windrad drehen, teilt das Unternehmen mit.
Es wehe „ein frischer Wind für den Wind“, hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in dem Zusammenhang gesagt. Der Freistaat lag in Sachen Windkraft im bundesweiten Vergleich jahrelang auf den hintersten Plätzen – weil die Bedingungen ungünstiger sind als im windreichen Norddeutschland, aber laut Kritikern auch aufgrund mangelnden politischen Willens.
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