Zunächst berichtet Herr Puls über Genese und Unfug der sogenannten Klima-Kipppunkte. Ab Minute 7:23 erläutert der Wissenschaftler die wesentlichen Aspekte, die zur Entstehung des radikalen Klimaaktivismus insbesondere bei jungen Menschen ursächlich beigetragen haben.
Beschränkte sich die Bewegung zunächst auf angemeldete Demonstrationen, bei denen nur die Schulpflicht verletzt wurde (Fridays For Future), über Instinction Rebellion, die bereits einfach so den Verkehr blockierten bis hin zur „Letzten Generation„, die tatsächlich glaubt, dass die Welt innert kürzester Zeit verbrennt und deshalb meint, massiven Widerstand zunächst in Form von Hungerstreiks (Gespräch mit Scholz vom 12.11.2021) bis hin zu den aktuellen Festklebe- und Blockadeaktionen leisten zu dürfen.
… aus dem Asphalt schnitten, wirkte der Klimaaktivist entspannt. Vorbeilaufenden Fußgängern reckte er seinen Daumen nach oben entgegen. Decke und eine Brille schützten ihn vor Asphaltsplittern, die der Motortrennschleifer und der Meißel der Polizeibeamten in die Luft schießen ließen.
Am Montag, an dem die „Letzte Generation“ den großen „Stadtstillstand“ angekündigt hatte, wurde Bareuther besondere Aufmerksamkeit zuteil. Der Grund: Mit einer Mischung aus Sand und Sekundenkleber klebte er seine linke Hand auf die Fahrbahn am Ernst-Reuter-Platz. Der Kreisverkehr dort ist einer der wichtigen Verkehrsknotenpunkte der Hauptstadt; entsprechend hatte die Polizei alle Mitstreiter, die sich nicht angeklebt hatten, schnell von der Fahrbahn entfernt. Bei Bareuther war die Sache komplizierter. Trotzdem ging die Staatsmacht sanft mit ihm um.
„Ich weiß nicht, warum mich die Polizisten wieder gehen lassen haben“
Erstausstrahlung: Mittwoch, 26. April 2023, 5:05 Uhr
Am heutigen 26. April hat Moderator Gernot Danowski den Meteorologe Klaus-Eckart Puls [ab Min. 1:53] zu Gast. Sie sprechen über das Klimathema „Kipppunkte“. Götz Ruprecht, [ab Min. 13:21] Mitgründer des deutsch-kanadischen Atom-Startups Dual Fluid erzählt, was die Technologie des Dual-Fluid Reaktors leisten kann, wer alles daran interessiert ist und wie weit die Forschung bereits ist. Über den heutigen Zustand der Deutschen Bahn spricht Winfried Wolf [ab Min. 24:58]– er ist einer der Sprecher von Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene. Barbara de Mars [ab Min. 37:41] kommentiert eine etwas unglückliche Tourismuskampagne in Italien und Frank Wahlig [ab Min. 44:44] hat die Medienschau [Letzte Generation, Klimakleber, Habeck unumkehrbar] zusammengestellt.
Ähnlich sieht es der Kommentator der FAZ. Er bringt Belege:
Eine der bekanntesten Hymnen der Friedensbewegung ist Bob Dylans „Blowin‘ in the Wind“ von 1963. Mit etwas Phantasie kann man dieses Lied auch auf den Klimawandel beziehen, etwa den steigenden Meeresspiegel. „Wie viele Jahre muss ein Berg existieren, bevor er in die See gespült wird?“, heißt es im Original. In der deutschen Version fragte Marlene Dietrich: „Wie großes Unheil muss erst noch geschehen, damit sich die Menschheit besinnt?“ Dann folgte der eingängige, zum Sprichwort gewordene Refrain: „Die Antwort, mein Freund, die weiß allein der Wind.“
Auch die Antwort für den Klimaschutz ist im Wind zu finden. Jedenfalls wenn es nach den deutschen Plänen zur Energiewende geht. Keine andere erneuerbare Quelle ist hierzulande auch nur ansatzweise so bedeutsam wie die Windkraft. 2022 stammten fast 18 Prozent der Bruttostromproduktion aus Anlagen an Land (Onshore) und weitere 3 Prozent aus jenen im Meer (Offshore). Zusammen waren On- und Offshore so bedeutsam, dass die Windkraft sogar den wichtigsten fossilen Träger hinter sich ließ, die Braunkohle. Und das trotz des Wiederanfahrens einiger Kraftwerke in der Energiekrise.
Kohle in der Stromerzeugung bestimmend
Zählt man Braun- und Steinkohle zusammen, bleibt die Kohle mit mehr als 31 Prozent der Stromerzeugung freilich bestimmend. Sie zu ersetzen wird nicht einfach: In sieben Jahren gehen in Westdeutschland die letzten Kohlekraftwerke vom Netz. Spätestens 2038 gilt das auch für Ostdeutschland. Die Kernenergie ist im ganzen Land schon abgeschaltet, sie steuerte 2022 immerhin 6 Prozent bei. Weniger rosig sieht es für die Windkraft aus, wenn man sich den gesamten Energieverbrauch anschaut, also auch für den Verkehr, das Heizen, die Industrie. Im Primärenergieverbrauch führte 2022 mit mehr als 35 Prozent das Mineralöl die Tabelle an, gefolgt vom Erdgas und der Kohle. Alle Erneuerbaren zusammen schafften nur 17,2 Prozent, nicht einmal die Hälfte des Öls. …
… Diese Betrachtungsweise ist entscheidend, denn darauf bezieht sich die Energiewende mit den einzelnen „Sektoren“, nicht auf den Strom allein. In der Gesamtschau sind die fossilen Quellen nach wie vor viereinhalbmal wichtiger als die regenerativen. Mit der Elektrifizierung des Verkehrs und der Gebäudewärme wächst der Stellenwert des Stroms allerdings stark. Zwar benötigen Teile der Mobilität und der Industrie auch künftig Moleküle, dann bevorzugt in Form von Wasserstoff. Aber auch dieser soll vor allem über die Elektrolyse gewonnen werden. Insofern ist es nicht falsch zu sagen, dass die Dekarbonisierung mit der für 2045 angestrebten Treibhausgasneutralität vom Ausbau der Windkraft abhängt.
Aus der Nordsee ein „großes grünes Windkraftwerk“ formen
Um diesen war es lange nicht gut bestellt. An Land ging es nur langsam voran, auf dem Meer fast gar nicht. Gern wird diese Verzögerung der alten Bundesregierung in die Schuhe geschoben, obgleich sie in ihrem sozialdemokratischen Teil mit der heutigen identisch war. Auch heißt es, die unionsgeführten Länder, vor allem Bayern, seien schuld, etwa wegen der Abstandsregeln von Windrädern.
Dabei lief der Ausbau in Baden-Württemberg, dem einzigen von einem grünen Ministerpräsidenten geführten Bundesland, auch nicht viel besser. Was ebenfalls gern vergessen wird: Selbst wenn ausreichend Flächen ausgewiesen wurden, fanden sich nicht genügend Investoren. Die steigenden Preise für Rohstoffe ließen sich am Markt nicht wieder einspielen, viele Ausschreibungen blieben unterzeichnet, Anlagenbauer verschwanden oder bauten Personal ab. Das geschah, obgleich der Bedarf in allen Projektionen fast unermesslich war und ist.
Wenn das Bild nicht so schief wäre, könnte man sagen: Jetzt gibt der Bund kräftig Gas bei der Windkraft. Die Netzagentur hat die Höchstwerte für Onshore-Ausschreibungen um ein Viertel erhöht, sodass die Teilnahme für Investoren wieder interessanter wird. Genehmigungen und Planungen werden erleichtert, weil die Erneuerbaren Priorität genießen, die Länder müssen 2 Prozent ihrer Flächen für Wind ausweisen. Auch auf dem Meer geht es voran: Am Montag haben die Anrainer ihren Beschluss vom vergangenen Jahr noch ausgeweitet, aus der Nordsee ein „großes grünes Windkraftwerk“ zu formen. Es ist unverkennbar, dass Vertrauen und Zuversicht zurückkehren.
Doch ob der riesige Ausbau tatsächlich gelingt, steht in den Sternen. Allein an Land müssen theoretisch fünf neue Anlagen am Tag entstehen. Sogar Herkules käme bei dieser Aufgabe ins Schwitzen. Klar ist außerdem: Selbst wenn die Kapazitäten erreicht werden, braucht es für Zeiten der Flaute fossile Kraftwerke im Hintergrund. In diesem Februar zum Beispiel ist die deutsche Windstromerzeugung stark gesunken: um sage und schreibe 41 Prozent.
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Strom, Energie &Klimawandel“ ist, zitieren wir den Text . Verweise und Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie FAZplus testen/abonnieren. Wir empfehlen FAZplus ausdrücklich: 30 % sparen & nur knapp 100€ im ersten Jahr zahlen.
[…] „FOX News Media und Tucker Carlson haben sich auf eine Trennung geeinigt. Wir danken ihm für seine Arbeit als Moderator“, hieß es in der Presseerklärung des Sendernetzwerks. Kurz zuvor hatte Fox News CEO Suzanne Scott den Moderator per Telefon informiert, dass er nicht mehr auf Sendung gehen wird und sein Fox News Email Postfach bereits abgeschaltet wurde. Zu der Zeit liefen noch Promos für die Montags Abend Sendung auf Fox. Im Videotext wurde für 20.00 Uhr Tuckers Sendung angekündigt.
Vanity Fair nannte diese Entlassung eine regelrechte Exekution. Carlson erhielt keine Chance, sich von dem Publikum zu verabschieden. Sein ausführender Produzent Justin Wells verlässt ebenfalls das Netzwerk. […]
Der ehemalige – ebenfalls gefeuerte – Bild-ChefredakteurJulian Reichelt hat sich mittlerweile neu und bestens etabliert. Mit Achtung, Reichelt!
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis lebt zwar in einem Schloss, aber hat die einzigartige Fähigkeit, das auszusprechen, was Millionen Menschen denken. Sie kennt die Welt und versteht dieses Land. Die Fürstin zu Gast bei „Achtung, Reichelt!“ Hauptthema in dieser Woche: Richterin Gnadenlos! Julia Schmitt vom Amtsgericht Heilbronn hat selbst ernannte Klima-Aktivisten zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt. Richtig so, sagt die Fürstin: „Die Klima-Kleber erpressen den Staat!“ Außerdem in der Sendung: Eines der bekanntesten deutschen Fernseh-Gesichter und Unterstützer der Regierungs-Politik während Corona hat sich während der Pandemie-Zeit von der Regierung bezahlen lassen! Gemeint ist: Eckart von Hirschhausen. „Hirschhausen war ja nicht der einzige“, sagt die Fürstin …
In der Ausgabe vom 25. April spricht Marcel Joppa mit dem emeritierten Professor und Unternehmer Dr. Martin Janssen [ab Min. 4:23] über gekaufte Wissenschaftler und manipulierte Studien zum Thema Corona und Klima. In einem Interview mit der ungarischen Publizistin Irén Rab [ab Min. 16:13] geht es um die Weigerung Ungarns gegenüber der EU, billige und genmanipulierte ukrainische Agrarprodukte zu importieren. Im Gespräch mit dem Orientalisten und ehemaligen Diplomaten Dr. Alfred Schlicht [ab Min. 29:00] blicken wir dann auf den Konflikt im Sudan, der zu einer neuen Flüchtlingswelle führen könnte. In einem Kommentar von Thomas Oysmüller [ab Min. 38:40 ] geht es schließlich um die jüngsten Landtagswahlen in Salzburg.
Beachten Sie die Reden der AfD-Abgeordneten Martin Reichardt & Gereon Bollmann (zum Bericht oben) in der Mitte des folgenden Berichts der Bundestagsverwaltung.
Heftiger Streit über das Krisenmanagement in der Corona-Pandemie
In einer emotionalen und teils heftig geführten Grundsatzdebatte haben Regierung und Opposition am Freitag, 21. April 2023, über das Krisenmanagement während der Corona-Pandemie und die Folgen für Kinder und Jugendliche beraten. Anlass war die Vorlage des Abschlussberichtes der Interministeriellen Arbeitsgruppe über die gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche (20/5650), der als Unterrichtung vorliegt. In der Debatte am Freitag warf insbesondere die AfD den verantwortlichen Politikern der anderen Parteien schweres Versagen auf Kosten der Gesellschaft vor.
Die Linke rügte ihrerseits die Sozialpolitik der Regierung als völlig unzureichend. Redner der Ampel-Koalition räumten Fehler ein, machten aber geltend, dass es in der Pandemie keine Handlungsvorlage gegeben habe und Entscheidungen schnell getroffen werden mussten. Im Wesentlichen einig waren sich Familien- und Gesundheitspolitiker darüber, dass für das Wohl von Kindern und Jugendlichen künftig mehr getan werden müsse, insbesondere für Kinder in benachteiligten Familien.
Paus: Folgen von Schließungen wirken nach
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, auch wenn die Corona-Pandemie jetzt nicht mehr jeden Tag in den Nachrichten vorkomme, wirkten die Folgen von Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen nach. Mehr als 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlten sich immer noch psychisch gestresst. Nach der Pandemie seien junge Leute zudem durch die Klimakrise und den Krieg Russlands gegen die Ukraine zusätzlich belastet. Am härtesten betroffen seien Kinder aus sozial benachteiligten Familien, sagte Paus und fügte hinzu: „Es darf nicht vom sozialen Status abhängen, wie gut junge Menschen durch die Krise kommen.“
Es sei Aufgabe der Politik und Gesellschaft, die Nöte und Anliegen von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und sie bei den Prioritäten stärker zu berücksichtigen. Junge Menschen hätten in der Coronakrise Solidarität mit den Alten gezeigt, nun gehe es darum, die Jungen stärker zu unterstützten. Die Ministerin nannte einige Beispiel für konkrete Hilfestellungen. So seien frühe Hilfen für Familien aufgestockt worden. Es würden vier Milliarden Euro in die Kitaqualität gesteckt. Die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder werde ausgebaut. Ab Sommer gingen die sogenannten Mental-Health-Coaches an Schulen an den Start als Präventionsangebot für Kinder in psychischen Krisenlagen. Kinder und Jugendliche könnten sich künftig auch ohne Eltern beim Jugendamt beraten lassen. Der Bericht zeige, dass eine konstruktive Zusammenarbeit bei dem Thema möglich sei, sagte Paus und wertete das als wegweisend.
Lauterbach: Schulden den Kindern konkrete Verbesserungen
Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach (SPD) zog ein selbstkritisches Fazit nach der Pandemie und warb dafür, Kinder und Jugendliche nun gezielt zu unterstützten. Er betonte: „Von allen, die Opfer erbracht haben in der Pandemie, haben die Kinder die meisten Opfer erbracht.“ Sie hätten unter den teils zu strengen Auflagen gelitten, räumte der Minister ein und fügte hinzu: „Die Schulschließungen hätte man nicht in dieser Länge nicht machen müssen.“ Lauterbach hob neben der Solidarität der Kinder auch die der Eltern als exemplarisch hervor: „Ich danke nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern, die uns geholfen haben, in einem solidarischen Akt diese Pandemie für das Land zu bewältigen.“
Viele Kinder litten freilich heute noch unter psychischen Störungen. Die Politik schulde den Kindern daher nicht nur eine ernsthafte Debatte, sondern auch konkrete Verbesserungen, die im Bereich der medizinischen Versorgung auch teils schon umgesetzt worden seien. So seien die Kinderkliniken aus den Fallpauschalen genommen worden. Auch gebe es Neuregelungen, um Lieferengpässe bei Kinderarzneimitteln zu verhindern.
Kinderärzte könnten ohne Budgets arbeiten, um den Beruf wieder attraktiver zu machen. Außerdem solle die Versorgung mit Psychotherapeuten verbessert werden. „Es kann nicht sein, dass Kinder ein Jahr lang auf einen Therapieplatz warten.“ Lauterbach ging auch auf die Notwendigkeit der geplanten Kindergrundsicherung ein, die eine Frage der Gerechtigkeit sei. Er betonte: „Wir schulden den Kindern viel.“
CDU/CSU: Eine pauschale Verurteilung ist zu einfach
Selbstkritisch äußerte sich auch Mareike Lotte Wulf (CDU/CSU), ließ aber die teils heftig vorgebrachte Kritik am Krisenmanagement auch der vorherigen Großen Koalition nicht gelten. Alle verantwortlichen Politiker hätten die Pflicht, sich nicht aus der Verantwortung zu nehmen, sondern müssten ehrlich sein. Sie fügte hinzu: „Eine pauschale Verurteilung der damals getroffenen, höchst schwierigen Abwägung mit dem Wissen von heute wäre zu einfach.“ Sie forderte, sich den Folgen der Entscheidungen ehrlich zu stellen und entschlossen gegensteuern.
Bei Kindern und Jugendlichen seien die Folgen der Coronakrise spürbar, ihre allgemeine Gesundheit habe sich verschlechtert. Symptome von Depression hätten bei Jugendlichen stark zugenommen. Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen und Kinder mit Behinderungen seien besonders betroffen. Zugleich kritisierte Wulf die aus ihrer Sicht unzureichenden Mittel zur Förderung von Kindern und Jugendlichen, die im Haushalt gekürzt würden. Dafür fehle ihr jedes Verständnis.
Linke: Der Krisenmodus ist ein Dauerzustand
Auch die Linke hob auf die Finanzierung ab und forderte mehr Geld zugunsten der Strukturen für Kinder und Jugendliche. Heidi Reichinnek (Die Linke) sagte, zu beobachten sei ein enormer Anstieg von Depressionen, Essstörungen und Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen. Der Krisenmodus sei ein Dauerzustand. „Diese Pandemie traf auf ein kaputtgespartes System. Egal ob Kita, Schule oder Jugendhilfe, es brennt überall.“
Und wie immer treffe es besonders Kinder aus Familien mit wenig Geld. Sie warf der Regierung mangelnden Einsatz vor: „Die Probleme schreien zum Himmel, und Sie machen nichts, das akzeptieren wir nicht.“ Sie rügte: „Die Situation war schon vor Corona hochproblematisch, aber während der Pandemie sind wir in eine absolute Katastrophe geschlittert.“ Reichinnek warnte vor einem Spardiktat des Bundes und gekürzten Leistungen. Diese Regierung sei für Familien mit Kindern „ein Totalausfall“.
AfD kritisiert „totalitäre“ Corona-Maßnahmen
Die heftigste grundsätzliche Kritik am Krisenmanagement in der Corona-Pandemie kam erneut von der AfD-Fraktion, die der Bundesregierung vorhielt, der Bevölkerung mutwillig geschadet zu haben. Martin Reichardt (AfD) sagte, noch vor dem ersten Lockdown seien im März 2020 Schulen und Kitas geschlossen worden. Das sei „der Beginn der Regentschaft totalitärer Kinderfeindlichkeit“ gewesen. Er nannte den Titel des Expertenberichts [
MEDIAGNOSE – Einschub
[Der] familienpolitische […] Sprecher Martin Reichardt räumte im Bundestag mit der Heuchelei der Altparteien auf. Die völlig überzogenen Corona-Maßnahmen haben diese nämlich alle mitgetragen! Schon früh war absehbar, wie sehr diese Maßnahmen unseren Kindern schaden würden und dennoch wurde jahrelang an ihnen festgehalten. Die AfD-Fraktion aber wird es nicht vergessen! Alle die diese Maßnahmen mitgetragen haben, haben sich schuldig gemacht!
… Studien hätten schon 2020 gezeigt, dass Kinder das Virus selten weitergeben. Eltern, Wissenschaftler und Kinderärzte hätten damals vor den psychischen Folgen von Schul- und Kitaschließungen gewarnt. Sie alle seien als Corona-Leugner diffamiert worden, viele hätten das mit ihrer wissenschaftlichen Reputation und ihrer gesellschaftlichen Ächtung bezahlt. Reichardt kritisierte: „Sie haben Kinder entmenschlicht, Sie haben das Leid der Kinder zum hinnehmbaren Kollateralschaden gemacht.“ Die AfD-Fraktion forderte Lauterbrach auf, sich persönlich zu entschuldigen und zurückzutreten.
FDP: Das Recht auf Bildung wurde vernachlässigt
Nach Ansicht der FDP-Fraktion ist vor allem der Blick nach vorne entscheidend. Katja Adler (FDP) sagte, eine Aufarbeitung der Coronakrise sei dringend notwendig. Millionen von Kindern und Jugendlichen seien in der Pandemie aus den Augen verloren worden. Das Recht auf Bildung sei vernachlässigt worden. Die Pandemie habe psychische Belastungen gebracht, viele Kinder und Jugendliche hätten auch signifikant zugenommen, der Medienkonsum habe Rekordhöhen erreicht.
Sie betonte, Kindern und Jugendlichen müsse ein gutes, gesundes Aufwachsen ermöglicht werden mit dauerhaften, flächendeckenden Angeboten. Bei akuten psychischen Krisen müssten junge Leute frühzeitig unterstützt werden. Neben der Epidemiologie müsse künftig auch die Psychologie und die Sozialpolitik berücksichtigt werden. Corona müsse die letzte Pandemie mit unverhältnismäßigen und schädigenden Auflagen gewesen sein.
Grüne: Armut ist ein Gesundheitsrisiko
Auch der Grünen-Abgeordnete Johannnes Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) räumte ein, dass die Pandemie unbestritten weitreichende Folgen für Kinder und Jugendliche gehabt habe. „Es war für alle Kinder eine verdammt harte Zeit.“ Bildlich gesprochen könne man sagen, „alle Kinder mussten durch einen verdammt schweren Sturm“.
Es hätten aber nicht alle Kinder im selben Boot gesessen, fügte er in Anspielung auf benachteiligte Kinder hinzu. „Armut ist ein Gesundheitsrisiko.“ Die psychosoziale Versorgung sei unzureichend. Daher seien nunmehr strukturelle Verbesserungen nötig.
SPD: Es gab keine Blaupause für diese Pandemie
Für die SPD-Fraktion warb Sönke Rix um Verständnis für die Fehler, die gemacht worden sind und argumentierte: „Es gab keine Blaupause für diese Pandemie.“ Das Ziel sei gewesen, Menschen zu schützen. Er bezweifle, dass die Fehler, die er bereue, hätten vermieden werden können.
Er gab außerdem zu Bedenken, dass auch Kinder in Schweden ohne Lockdown Zukunftsängste und psychische Erkrankungen gezeigt hätten. Er versicherte, die Politik werde aus den Fehlern lernen und insbesondere Kinder aus armen Haushalten in den Blick nehmen, denn: „Armut macht häufig krank.“ Umso wichtiger sei eine grundsätzliche Absicherung der Kinder, die Kindergrundsicherung.
Abschlussbericht der Arbeitsgruppe
Kinder und Jugendliche sollten nach Ansicht von Gesundheitsexperten in ihrer Entwicklung nachhaltig gestärkt werden. Die Corona-Pandemie habe nicht nur die Lebenssituation, das Wohlergehen und das Wohlbefinden vieler Kinder und Jugendlicher beeinträchtigt, sie habe auch aufgezeigt, dass viele Kinder und Jugendliche schon vor der Pandemie bessere Unterstützungsangebote benötigt hätten, heißt es im Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe.
Die sozialen Systeme seien teilweise schon vor Ausbruch der Pandemie kaum in der Lage gewesen, auf psychosoziale Beeinträchtigungen junger Menschen zeitnah zu reagieren. Ein nachhaltiger Effekt der Pandemieerfahrungen wäre daher, sowohl neue als auch bestehende Maßnahmen zur Verbesserung der körperlichen und psychischen Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen mit einem kontinuierlichen Monitoring zu begleiten.
Die gesundheitliche Entwicklung der jungen Leute könnte so besser antizipiert und die junge Generation und deren Unterstützungssysteme krisenfester gemacht werden. Das Monitoring könnte dem Bericht zufolge durch ein Gremium aus Experten begleitet werden, das wissenschaftlich arbeitet und Empfehlungen abgibt. (pk/21.04.2023)
„ ´Jeder weiß doch: Wir in Deutschland allein werden das Klima nicht retten können`, sagte Kretschmer im BamS-Interview. Er kritisierte die Energiewende-Pläne der Ampel, unter anderem das Einbauverbot von Öl- und Gasheizungen in Deutschland.
Talkshow-Moderatorin Anne Will (57) griff den Satz in ihrer Sendung auf und bezieht ungewöhnllich klar Stellung!