Kontrafunk Nachrichten vom 12.4.2023 – 6:00 Uhr
Kontrafunk aktuell vom 12. April 2023
Gernot Danowski im Gespräch mit Peer Ederer, Bernhard Bannasch und Manfred Haferburg – Kontrafunk-Kommentar: Frank Wahlig.
Erstausstrahlung: Mittwoch, 12. April 2023, 6:05 Uhr
In der Ausgabe vom 12. April geht es um die baldige Abschaltung der letzten noch laufenden Kernkraftwerke in Deutschland. Moderator Gernot Danowski spricht mit dem ehemaligen Atomkraftwerksleiter Manfred Haferburg [ab Min. 2:33]. In Montenegro wurde kürzlich ein neuer Ministerpräsident gewählt. Was das Land ausmacht, wie es zur EU steht und was sich mit dem neuen Ministerpräsidenten ändert, das verrät Bernhard Bannasch [ab Min. 21:44]– er war seit 2009 in zahlreichen Einsätzen im Auftrag der EU auch in Montenegro, wo er in Anti-Korruptions- und Datenschutzprojekten insgesamt über drei Monate verbracht hat. Lebensmittelexperte Prof. Dr. Peer Ederer [ab Min. 33:52] verrät uns, warum Kühe nichts mit dem Klimawandel zu tun haben. Frank Wahlig [ab Min. 14:29] spricht einen Kommentar zu lustigen Politikern in Deutschland, und Tim Krause hat die Medienschau für Sie aufbereitet.
Medienschau [ab Min. 45:02 ]
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Kontrafunk-Kommentar von Frank Wahlig:
„Lustige Dinge – sau ernst“
Ta ta ta ta!
Jetzt sollte Applaus eingespielt werden
Eine nicht gerade filigrane Figur in Gesundheitsschuhen tritt vor Journalistenpublikum, fixiert das Mikro und redet davon, dass Zucker die Kinder dick mache, schlimm, schlecht für die Gesundheit sei und deshalb die Werbung für Süßigkeiten verboten werden müsse.
Jetzt sollten Lacher und Applaus eingespielt werden. Wird aber nicht. Wir sind nicht auf der Kabarettbühne, sondern im Bundestag. Da witzelt kein Comedian, sondern Ricarda Lang, Parteichefin der Grünen.
Die Journalisten schreiben brav die Botschaft mit, die Gesichter ernst. Keiner will von dem Form-Inhalt-Problem etwas wissen. Eine adipöse Person ruft zum Zuckerverzicht auf, weil Zucker dick und träge macht.
Weil niemand sagt, wie komödiantisch dieser Auftritt ist, wird er vergessen. Das Eigentliche wird nicht Thema. …
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… Robert Habeck, der sanfte Mann für Wirtschaft und Sonne, besucht die Indianer. Brasilien. Die Kameras sind dabei, Journalisten natürlich auch. Er sei Häuptling, sagt der Robert, und in Deutschland habe man vor tausend Jahren alle Bäume abgehackt, er wolle wissen, wie die Indianer mit dem Wald leben. Dabei gibt es bei den Waldindianern Internet und Kartenzahlung. Die leben nicht im Wald, sondern von den Touristen. Von solchen wie Robert und den Journalisten.
Der Besuch: eine groteske Inszenierung. Wer selbst Teil der Aufführung ist, spricht nicht darüber.
Der Minister erzählt Unsinn, Fake News über den deutschen Waldbestand – und es wird nicht zum Thema großer Blätter und Sender.
Es wird nicht nach Kompetenz gefragt. Ob Habeck über Pendlerpauschale oder Insolvenzen spricht, ob er von der Schönheit der Energiewende schwärmt oder vom Wunder der Wärmepumpe. Das Wärmepumpengesetz hat der Minister von einer Nichtregierungsorganisation übernommen. Copy and paste. Pures Wunschdenken ist zum Gesetz geronnen. Da werden Immobilienbesitzer verarmen. Das nützt nicht dem Klima. Wer nicht in Wärmepumpen investiert, dem droht eine Strafe, die zur persönlichen Insolvenz führen kann. Aber Insolvenz gibt es nach Habeck nicht mehr.
Mit Habeck hat das Peter-Prinzip seine Vollendung gefunden. Der Mann hat die Spitze seines Unvermögens erreicht. Weder von seiner Ausbildung noch von seinem Können her kann er Wirtschaft für ein Industrieland. Aber er kann drohen. Wer jetzt noch eine andere Heizung einbaut, dem droht er mit so einer Verteuerung der Energie, dass er sich noch wundern werde.
Kritische Kommentare der Medien: aber nicht doch. Von Journalisten, die die Energiewende durchrechnen etwa? Von Physikern, die widersprechen? Spott über so viel Unsinn? Habeck, das ist grüne „Screwball Comedy“ – nur lacht keiner.
Widerspruch von der Sozialdemokratie, welche vorgibt, Schutzmacht der kleinen Leute zu sein?
Über den SPD-Kanzler sagt ein Ministerpräsident, er sei ein Autist, höre nicht zu, und wenn er rede, dann so monoton, dass keiner mehr wisse, was er denn meine. Scholz rede nicht mit anderen Leuten, außer wenn er dazu gezwungen werde. Er könne keine offenen Gespräche führen. Das sagt ein Ministerpräsident.
In Hintergrundgesprächen wirkt Scholz wie die Schlange Ka aus dem Dschungelbuch. Er betäubt sein Gegenüber mit Bandwurmsätzen. Hinterher weiß niemand, was Scholz gesagt hat, aber er hat geredet. Was soll er auch sagen über seine gefährlich lustigen Minister?
Was bleibt dem politischen Kabarett, wenn die Wirklichkeit den Spott überholt? Keiner kann das toppen.
Innenministerin Nancy Faeser schützt die Grenzen. Für russische Sportler bleibt die Grenze zu – wegen Putin. Für alle anderen aber offen, wegen Anspruch auf Welthumanität. Wenn in Bus und Bahn mal wieder jemand abgestochen wird, ist sie schnell mit der Lösung zur Hand. Messer sollen in Bus und Bahn verboten werden. Darauf muss man erst einmal kommen. Das zeugt von tiefem Wissen vom Leben der anderen, der Bedrohten.
Die Angelegenheit mit dem Abstechen ist so schlimm, dass sich Lachen verbietet. Es ist ein geschmackloser Witz: dem Kabarett schon wieder die Pointe geklaut.
Diese Regierung muss man sich leisten wollen. Das Wahlgesetz ist geändert worden. Was kommt danach? Vielleicht die Verlängerung der rot-grünen Kabarettherrschaft ins Endlose?
Jetzt wird ein Tusch vom Band eingespielt. Ta ta ta ta! Auftritt Lauterbach :
Der dürre Gesundheitsminister verkündet die Ankunft der nächsten Pandemie. Sorry, Leute, Notstand, gewählt wird erst einmal nicht mehr, aber keine Sorge die Vorstellung geht weiter. Dystopisches Kabarett forever.