Alexander Wallasch:
Ich habe seit 2015 regelmäßig die Landes- und die Bundeskriminalstatistiken besprochen, und da ist mir aufgefallen, dass diese Statistiken immer mit Samthandschuhen präsentiert wurden, immer mit der Prämisse, dass man eine laufende Zuwanderung nicht unnötig diskreditieren wollte. Auf Pressekonferenzen wurden meist kurze Interpretationen vorgestellt, die von der Presse willig übernommen wurden.
Manchmal war die Statistik noch gar nicht richtig fertig. Mittlerweile lässt es sich aber nicht mehr verleugnen: Die aktuelle Statistik zeigt einen eklatanten Anstieg der Ausländerkriminalität und die von Kindern. Bei Kindern kann man vermuten, dass es sich überproportional um Kinder mit Migrationshintergrund handelt. Kann es sein, dass auch die Beschönigung der letzten Jahre eine wirksame Bekämpfung der Ausländerkriminalität verhindert hat?
Hans-Georg Maaßen:
Ich habe den Eindruck, dass das Thema Ausländerkriminalität in den letzten Jahren von Politik und leitenden Massenmedien beschönigt worden ist. Einerseits aus ideologischen Gründen, andererseits zum Eigenschutz, weil einige maßgebende Politiker und ihre Unterstützer nicht für die fatalen Folgen der von ihnen zu verantwortenden Migrationspolitik verantwortlich gemacht werden wollen. In der Folge hat man die Zuwanderung von wohlstandssuchenden Einwanderern, die sich nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren wollen, weiter gefördert und nichts oder zu wenig gegen die spezifische Ausländerkriminalität unternommen.
Aber auch hier zeigt sich: Die Realität ist nie links. Die politische Linke steht seit jeher – und heute besonders die ökowoke Linke – mit ihrer fanatischen Schwärmerei und Träumerei mit einem Bein im Kindergarten und mit dem anderen im Irrenhaus. Irgendwann müssen sich die Linken der Realität stellen.
Und das sieht man gerade bei der Kriminalität: Sie konnten lange die Realität leugnen. Es bildeten sich gravierende gesellschaftliche Probleme, die man lange unter den Teppich kehren und diejenigen, die die Probleme aussprachen, ausgrenzen und diffamieren konnte. Nun lassen sich die Probleme nicht mehr unter dem Teppich verstecken, denn sie sind inzwischen nicht mehr zu übersehen und für jedermann offensichtlich.
[…]
Alexander Wallasch:
Der ukrainische Präsident hat am Donnerstag vor dem österreichischen Parlament gesprochen. Die FPÖ hat geschlossen den Saal verlassen. Wie kam das bei ihnen an?
Hans-Georg Maaßen:
Ich halte es nicht für richtig, den Raum zu verlassen, wenn Leute reden, die man nicht hören will. Man sollte sich zumindest anhören, was eine solche umstrittene Person zu sagen hat. Zuhören heißt nicht zustimmen und heißt auch nicht applaudieren. Wolodymyr Selenskyj ist eine schwierige und politisch sehr umstrittene Persönlichkeit, weil er die Kompromisslosigkeit und Verhandlungsverweigerung in diesem Krieg personifiziert, die schon zu viele Toten geführt hat. Und natürlich auch, weil er der Statthalter amerikanischer Interessen in der Ukraine ist. Dass viele Bürger in Österreich, in Deutschland und in anderen Ländern diesen Mann als Hassfigur ansehen und ihn verachten, ist das eine. Das andere ist, ob man den Saal verlässt, wenn man ihn nicht hören will. Ich halte es jedenfalls nicht für richtig.
[…]