Kontrafunk Nachrichten vom 18.3.2023 – 6:00 Uhr
Quelle & aktuelle Nachrichtenausgabe
Quelle & aktuelle Nachrichtenausgabe
Am Mittwoch gerieten die Börsen durch schlechte Nachrichten zur Crédit Suisse weiter unter Druck. Ökonom Hans-Werner Sinn benennt die Fehler, die die Rückkehr der Bankenkrise begünstigt haben – und gibt eine ernüchternde Zinsprognose ab. …
… Die Pleite der Silicon Valley Bank in den USA verunsichert die Finanzmärkte. Das Institut hatte gemäß den Vorschriften einen Teil seiner Einlagen in Staatsanleihen angelegt. Die Halter dieser Einlagen brauchten die Mittel wegen des abrupten Zinsanstiegs nun selbst und zogen ihr Kapital ab.
Aus demselben Grund waren die Kurse dieser Papiere aber gesunken, wodurch der Bank beim notwendigen Verkauf ein hoher Verlust entstand, den sie vergeblich über eine Kapitalerhöhung auszugleichen versuchte. Dem folgenden Bank Run hielt das Institut nicht stand. Das mögliche Ausmaß einer neuen Krise ist völlig ungewiss – zumal am Mittwoch auch noch neue schlechte Nachrichten von der Crédit Suisse den Markt unter Druck setzten.
Quelle Ausschnitt, Zitat & kompletter Artikel plus PDF*
Wenn die (Geld-) Flut vorbei ist, wenn die Ebbe kommt, dann sieht man, wer nackt ins Wasser gegangen ist.
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*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Wirtschaft, Deutschland, Banken, Inflation“ ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.
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Die Herstellung von grünem Wasserstoff ist sehr energieintensiv.
*Quelle der verwendeten Werte ist das Bossel-Papier aus dem Jahr 2010. Es mag sein, dass sich manche Details aufgrund intensiver Forschung und Weiterentwicklung verändert haben und die Strom-Wasserstoff-Stromausbeute heute bei 30, oder sogar 35% liegt. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Wasserstoffnutzung über den reinen Forschungsaspekt hinaus gigantische Energieverschwendung und damit vollkommener Unfug ist.
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Die Initiatoren solcher unsinnigen Wasserstoffprojekte, die Hersteller von Wasserstoff-Fahrzeugen usw. verdienen sich eine goldene Nase. Klimatechnisch – weniger CO2-Ausstoß – nutzt Wasserstoff in der täglichen Nutzung nichts. Im Gegenteil. Der für die Wasserstofferzeugung verschwendete grüne Strom fehlt im allgemeinen Stromnetz und muss eratzweise fossil-konventionell erzeugt werden. Folge: Mehr CO2-Ausstoß!
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[…] Offiziell begründet die Stadt das Aus der Wasserstoff-Busse mit der zu geringen Passagier-Kapazität und den Herausforderungen, die der Betrieb von zwei alternativen Antriebstechnologien mit sich bringe. In Wiesbaden fahren außerdem noch 120 batterieelektrische Busse. Damit betreibt die ESWE Verkehr bereits eine der größten emissionsfreien Busflotten in Deutschland. Nur in Hamburg fahren noch mehr davon. Dennoch will man in den nächsten zwei Jahren noch 36 Dieselbusse anschaffen, da die Lieferzeiten für batterieelektrische Busse derzeit zu lange wären. Auf Wasserstoff will man jedenfalls zukünftig nicht mehr setzen.
Die Verantwortlichen sitzen nun zusammen, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Weitere Informationen sollen in Kürze folgen. Viele Städte in Europa werden sich das wohl genau ansehen, Duisburg hat erst vor kurzem 100 Wasserstoff-Busse bestellt. In Frankreich und Österreich wurden Bestellungen hingegen wieder storniert: in Montpellier haben die neu gewählten Stadtvertreter erkannt, dass batterieelektrische Busse deutlich billiger sind als Wasserstoff-Busse – 51 Busse wurden gecancelt. […]
Quelle Ausschnitt, Zitat & kompletter Bericht
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Die neureichen Mainzer Großkopferten jedenfalls sind noch nicht so weit.
Die übernehmen doch glatt die Wiesbadener Wasserstoffbusse inkl. Tankstelle.
[…] Geplant sei unter anderem, den Nachbarn aus Wiesbaden deren fünf nicht mehr benötigten Wasserstoffbusse abzukaufen – und auch gleich noch die dazugehörige, vor drei Jahren eröffnete Wasserstofftankstelle auf die linke Rheinseite zu holen. Da Eswe Verkehr nach einjähriger Erprobungsphase im Linienbetrieb nicht mehr auf Brennstoffzellenbusse baue, sondern eine Fuhrparkstrategie mit Elektro- und Dieselfahrzeugen verfolge, sei man unerwartet in die Lage versetzt worden, die eigene Wasserstoffbusflotte von bisher einem Testfahrzeug auf deren sechs zu vergrößern. Was die Kommune mit zwei Millionen Euro unterstützen will. […]
Quelle Ausschnitt, Zitat & kompletter Artikel plus PDF**
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**Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Klima, Klimawandel, Energiewende“ ist, zitieren wir den Text als PDF komplett . Verweise und Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie FAZplus testen/abonnieren. Wir empfehlen FAZplus ausdrücklich: 30 % sparen & nur knapp 100€ im ersten Jahr zahlen.
… sterben die Menschen weltweit innert kürzester Zeit, wenn der Klimawandel nicht umgehend gestoppt wird.
Manche, vor allem junge Menschen ohne viel Lebenserfahrung, …
Daraus leiten sie, leitet die letzte Generation (Ja, das ist ernst gemeint!) ein Notstandsrecht mit mehr oder weniger radikalen Protestformen ab.
Wie geistig erstarrt solche Leute sind, belegt zum Beispiel das Gespräch, welches mit Olaf Scholz geführt wurde.
Klima bei MEDIAGNOSE
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Ausgabe vom 16.3.2023
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Benjamin Gollme im Gespräch mit Carl Bossard, Marco Henrichs, René Zeyer und Thomas Mayer
Erstausstrahlung: Freitag, 17. März 2023, 6:05 Uhr
Der Schwerpunkt der Ausgabe vom 17. März liegt auf dem Bankenbeben und den Problemen der Credit Suisse. Dazu begrüßt Benjamin Gollme Professor Thomas Mayer von Flossbach von Storch und den Finanzjournalisten Dr. René Zeyer. Der ehemalige Triathlet Marco Henrichs spricht sich für eine Olympiateilnahme russischer Sportler aus, auch unter russischer Flagge. Der Pädagoge Dr. Carl Bossard kritisiert das Schweizer Bildungssystem, und die Medienschau dreht sich um die geplante Wahlrechtsreform und das mögliche Ausscheiden der CSU aus dem Bundestag.
Alexander Wallasch: Wie nah stehen wir vor einer atomaren Auseinandersetzung? Sie sagten in einem Interview zuletzt, die Lage sie vergleichbar mit der Kuba-Krise …
General Kujat: In der Kuba-Krise sind wir gerade noch einmal davongekommen, weil es zwei handelnde Politiker gab, die Vernunft walten ließen und die in der Lage waren, die Risiken richtig einzuschätzen. Das waren Kennedy und Chruschtschow. Beide Seiten waren damals zu Kompromissen bereit. Das ist heute nicht der Fall. Es fehlen die Politiker, die wirklich in der Lage sind, die Risiken so einschätzen, wie sie sind, die die Vernunft besitzen, diese abzuwenden und die bereit sind, dafür Kompromisse einzugehen.
Wenn Medwedew und andere in der russischen Öffentlichkeit und auch die Medien den Einsatz von Nuklearwaffen thematisieren, nehmen wir dies zu Recht als Drohung wahr. Auch die Ukraine hat den präventiven Einsatz westlicher Nuklearwaffen gegen Russland gefordert.
Putin selbst hat sich sehr vorsichtig geäußert. Er hat gesagt, wir sind ja nicht verrückt, wir wissen genau, was ein Nuklearkrieg bedeutet. Wir werden unsere Nuklearwaffen nur einsetzen, wenn wir nuklear angegriffen werden. Aber auch bei einem konventionellen Angriff, wenn die Existenz des Landes und des russischen Volkes auf dem Spiel steht, würde die russische Führung den Ersteinsatz von Nuklearwaffen in Erwägung ziehen.
In diesem Zusammenhang stellt das Fehlen einer Strategie des Westens zur Kriegsbeendigung ein großes Risiko dar. Was würde passieren, wenn der Westen keine weiteren Waffen liefern kann oder wenn die ohnehin schwer angeschlagene ukrainische Armee zusammenbricht? Folgen dann westlichen Waffen westliche (NATO-) Soldaten? Sollte dies geschehen, könnte der Faden reißen, an dem das Damoklesschwert eines auf Europa begrenzten Nuklearkrieges hängt.
Alexander Wallasch: Wie groß ist die Kompetenz überhaupt, den Konflikt in der Ukraine einzuschätzen? Sind denn theoretisch außenpolitische und militärische Berater überhaupt verfügbar, welche die deutsche Führung hinzuziehen könnte, wenn man denn überhaupt will?
General Kujat: Jedenfalls fehlt der deutschen Politik sicherheitspolitischer Weitblick und strategisches Urteilsvermögen. Hinzu kommt eine Wechselwirkung mit der öffentlichen Diskussion des Ukrainekrieges, insbesondere auch im Zusammenhang mit einem möglichen Nukleareinsatz, die vorwiegend von Laien geführt wird.
Dabei wird versucht, die Auswirkungen des Einsatzes von Nuklearwaffen klein zu reden. Es wird von Gefechtsfeldwaffen oder von taktischen Nuklearwaffen gesprochen, um ein geringes, regional begrenztes Ausmaß der Folgen zu suggerieren. Oder es wird argumentiert, russische Drohungen sollten nicht ernst genommen werden, anderenfalls entstünde eine Selbstabschreckung und damit bereits die intendierte Wirkung.
Die Klassifizierung von Nuklearwaffen erfolgt nach der Reichweite des Trägersystems. Eine taktische Nuklearwaffe ist ein Waffensystem, dessen Rakete oder Marschflugkörper über eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern verfügt. Die Sprengkraft des Gefechtskopfes kann jedoch durchaus das Zehnfache der Hiroshima-Bombe erreichen.
Mit einem Nuklearwaffeneinsatz wird ein politischer Zweck angestrebt. Zum Beispiel, um einen Gegner zur Einstellung der Kampfhandlungen zu zwingen, weil die eigenen konventionellen Kräfte nicht standhalten können. Das Risiko, dass es dazu kommen könnte, hängt also vom Verlauf des Krieges ab. Insbesondere davon, ob der Krieg in der Ukraine zu einem Krieg um die Ukraine ausgeweitet wird.
[…]
… besuchen ein Dorf in Brasilien. Mit Projekten wie diesen soll nach den Vorstellungen der beiden grünen Minister der Regenwald gerettet werden. Doch im Dschungel prallt die Theorie der Deutschen auf die Wirklichkeit. …
… Als Robert Habeck und Cem Özdemir am Strand der Flussgemeinschaft „Três Unidos“ aus den Schnellbooten klettern, sieht alles so aus, wie man sich die Begrüßung in einem Dorf am Amazonas vorstellt: Am Strand tanzen Kinder, es wird gesungen, die beiden deutschen Minister bekommen sofort von einer Bewohnerin eine rote „Willkommens-Bemalung“ auf die Wangen gepinselt. Über ihnen am Himmel türmen sich Wolkenberge, die einen tropischen Sturzregen ankündigen, noch ist es heiß und drückend schwül.
[…]
Doch Robert Habeck begrüßt die Einwohner, darunter einige Schulkinder, als hätten die noch nie einen Mann aus Europa gesehen. „Ihr fragt euch vielleicht, wer wir sind“, sagt er. „Ich bin Robert, das ist Cem und wir sind Minister in der deutschen Regierung – das ist so etwas wie euer Häuptling, aber in einem anderen Land“ (Anm. Habeck sprach auf Englisch und verwendete den Begriff „Chief“). Dann redet er ein bisschen über die Unterschiede zwischen Deutschland und den indigenen Völkern im Regenwald: Die Sommer sind kälter, die Flüsse kleiner. Es gebe aber auch Gemeinsamkeiten: „Wir haben auch Farbe im Gesicht, aber die ist blau und nicht rot.“ …
… Sie seien gekommen, um zu lernen. „Für uns ist das sehr spannend zu verstehen, wie ihr im Wald leben könnt und den Wald schützen könnt, weil in Deutschland vor tausend Jahren die Deutschen alle Bäume gefällt haben“, sagt der Wirtschaftsminister. „Also unser Wald ist mehr oder weniger weg. Und wir hoffen, dass ihr einen Weg finden könnt, den Wald zu beschützen und im Wald zu leben. Macht es besser, als es unsere Vorfahren gemacht haben.“
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Robert Habeck täuscht sich. Er kann auch in Deutschland im Wald wohnen. Im Hambacher Forst zum Beispiel. Am besten nimmt er all seine Regierungskollegen:innen mit. Aber erst mal aufräumen. Dann ist das genau der richtige Ort, um alternatives Leben auszuprobieren. Wie die Germanen früher. Als östlich des Rheins noch ein riesiger Urwald war. Wobei die Germanen wesentlich ´zivilisierter` waren, als die heutigen Bewohner des Hambacher Forstes. Ach, was waren das für tolle Zeiten.
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*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Politische Kultur, Deutschland, Außenpolitik, Wirtschaft“ ist, zitieren wir den Text. Verweise und Kommentare der Leserschaft lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.
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