*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Migration & Deutschland“ ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos/günstig testen.
In der heutigen Ausgabe von Kontrafunk aktuell spricht Marcel Joppa mit Zimmermann und Autor Bernhard Thoma, der sozusagen „im Auftrag des Herrn“ seit nunmehr 25 Jahren ehrenamtlich Kirchen zumeist in den ehemaligen Sowjetrepubliken baut. Im Gespräch mit Folkard Wülfers aus Uruguay geht es um Weihnachten in Lateinamerika, dass sich sehr von dem Heiligen Abend in Europa unterscheidet.
Irrationalität, Lagerbildung, Sippenmentalität, die Intoleranz und die Verengung des Diskursraums waren einst für Niedergang und Isolation der islamischen Kultur verantwortlich und könnten auch Europa in den Niedergang katapultieren. Auch deshalb müssen wir über den Islam sprechen.
Am 12. Januar erscheint mein neues Buch „Islam, eine kritische Geschichte“. Ich wollte schon immer ein Buch schreiben, das die gesamte islamische Geschichte von Mohamed bis heute erzählt. Ein Buch, das die islamische Geschichte mit der europäischen Geschichte verbindet, denn beide Kulturkreise haben sich im Laufe der Jahrhunderte gegenseitig positiv und negativ beeinflusst. Ich möchte dem Leser erklären, wie der Islam entstanden ist, und warum die islamische Welt im Mittelalter einen Aufstieg und später einen Niedergang erlebt hat. Und ich will erklären, wo der Islam heute steht, auch in Europa.
Denn mit der islamischen Einwanderung ist auch der Islamismus gekommen, und mit dem Islamismus kehrt ein Stück Mittelalter nach Europa zurück: nämlich eine antimoderne, antirationale, frauenfeindliche Haltung. Der Islamismus provoziert den Rechtsextremismus und verleiht ihm mehr Legitimität. Der Aufstieg der Rechten wiederum ruft linke Identitätspolitik und Cancel Culture auf den Plan. Diese Irrationalität, Lagerbildung, Sippenmentalität, die Intoleranz und die Verengung des Diskursraums waren seinerzeit für den Niedergang und die Isolation der islamischen Kultur verantwortlich und könnten auch Europa in den Niedergang katapultieren.
Ich glaube, dass nur ein fairer, kritischer Umgang mit dem Islam (und auch mit anderen Themen) die ideologische Instrumentalisierung dieser Themen von allen Seiten verhindern und die Debatte wieder in die Mitte der Gesellschaft bringen kann. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam muss im Interesse der friedlichen Muslime selbst sein, denn vom Schweigen zu diesem Thema profitieren nur Islamisten und Rechtsradikale. Deshalb müssen wir das Schweigegelübde brechen und wieder über den Islam sprechen, denn von seiner Zukunft hängt auch die Zukunft Europas ab.
Die Buchpräsentation und eine Diskussion über die Thesen des Buches mit Prof. Dr. Susanne Schröter und ZDF-Moderator Abdul-Ahmad Rashid findet am 18. Januar im Pfefferberg Theater in Berlin statt. Karten dafür können hier gebucht werden. Ich wünsche Ihnen allen schöne Feiertage und bis bald in Berlin!
Dieser Artikel erschien zuerst auf Hamed Abdel-Samads Facebookseite.
Am 22.11. stellt sich das Bündnis Deutschland in einer Pressekonferenz in Berlin der Öffentlichkeit vor. Das enorme mediale Echo macht uns stolz und bestätigt uns in der Notwendigkeit unseres Tuns. Deutschland braucht eine neue Kraft für Vernunft statt Ideologie. In Teil 1 stellen die Mitglieder des Bundesvorstands (v.l.n.r.) Walter Münnich (Stellvertretender Vorsitzender), Dr. Ellen Walther-Klaus (Stellvertretende Vorsitzende), Steffen Große (Bundesvorsitzender), Generalsekretär Niklas Stadelmann und Jonathan Sieber (Beisitzer) den anwesenden Journalisten das Bündnis Deutschland vor.
Andrij Melnyk war ukrainischer Botschafter in Berlin, …
… jetzt ist er Vize-Außenminister seines Landes – gegenüber der Bundesregierung findet er aber noch immer klare Worte. Sie müsse der Ukraine „heute und nicht irgendwann“ helfen. Mehr im Liveticker.
Der ukrainische Vize-Außenminister und frühere Berlin-Botschafter Andrij Melnyk hat sich für eine „europäische Panzerallianz“ unter Führung der Bundesregierung zur Lieferung von schweren Waffen an sein Land ausgesprochen. Er fordere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, „dass er endlich die Zurückhaltung zum Beispiel beim Kampfpanzer Leopard und beim Schützenpanzer Marder überdenkt“, sagte Melnyk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Auch das Luftabwehrsystem Patriot solle Deutschland liefern.
Eine solche Allianz hatte Melnyk bereits im Oktober gegenüber WELT AM SONNTAG gefordert. Damals schlug er vor, dass sich die europäischen Staaten mit vorhandenen Beständen an Leopard-2-Panzern zusammenschließen und zehn Prozent der insgesamt 2000 Exemplare in die Ukraine liefern. „Die Argumente, warum die Panzer nicht an die Ukraine geliefert werden, sind aus unserer Sicht gar nicht überzeugend“, sagte Melnyk nun.
Der frühere ukrainische Botschafter in Berlin rief die Bundesregierung auf, alles zu tun, „was der Ukraine hilft, diesen Angriff Russlands abzuwehren und Menschenleben zu retten“. Dies müsse „heute und nicht irgendwann“ geschehen.
Am Donnerstag meldeten die deutschen Medien eher verhalten, dass Japan aus dem Atomausstieg aussteigt. Es ist natürlich eine Nachricht, die der rot-grünen Regierung mit ihren FDP-Steigbügelhaltern gerade nicht besonders gelegen kommt. Von den Letzteren soll, Medienberichten zufolge, mancher in dieser Tage noch einmal schüchtern versucht haben, die bestimmenden Regierungspartner zum Nachdenken darüber zu bewegen, ob man die drei letzten deutschen Atomkraftwerke nicht vielleicht doch noch über den April hinaus Energie erzeugen lassen könnte.
Doch solchen Vorstößen hatte der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck umgehend eine Absage erteilt. Am Mittwoch nach einem Treffen mit Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in Berlin antwortete Habeck auf die Frage, ob eine Laufzeitverlängerung ein Thema gewesen sei: „Das war heute nicht Thema und es wird auch nicht mehr Thema werden.“ Und nach einem Bericht der Bild-Zeitung soll selbst der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, der im Bundestag eigentlich die Rolle des Oppositionsführers spielen müsste, erklärt haben, dass es sinnlos wäre, sich jetzt noch für eine längere Laufzeit der Atomkraftwerke einzusetzen.
Ausgerechnet in den Tagen solcher Grabgesänge beschloss Japan nun, sich vom Atomausstieg zu verabschieden. Eine am Donnerstag von der Regierung beschlossene Richtlinie sieht eine Verlängerung der Laufzeit bestehender Meiler vor, meldete unter anderem die Wirtschaftswoche. Zudem sollten Reaktoren der nächsten Generation gebaut werden, die langfristig die alten ersetzen könnten. Damit verabschiede sich die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt vollends vom vorübergehenden Atomausstieg, der nach den von Erdbeben und Tsunami ausgelösten schweren Störfällen im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi im März 2011 eingeleitet worden war.
… im Kontrafunk aktuell-Interview vom 22.12.2022 ab Min. 19:19 von den Problemen, denen die Schäferzunft ausgesetzt ist. Den Teil, in dem es um „große Beutegreifer„, konkret den Wolf geht, hören Sie unten. Es ist ein Ton-Dokument, welches belegt, dass auch Schafe schützenswerte Tiere sein sollten und die gewollte Ansiedlung des Wolfes ein mehr als fragwürdiges Unterfangen ist:
[…] Wolodymyr Selenskyj ist auch insofern mit Churchill vergleichbar, als man ihm vor diesem Krieg nicht viel zugetraut hätte — und weil er eine Type verkörpert. Churchill, das waren Bowlerhüte, gestreifte Hosen und Zigarren. Selenskyj, das ist der olivgrüne Pullover oder das olivgrüne T-Shirt, mit dem er ohne Jackett herumläuft: Der Mann hat keine Zeit für Anzug und Krawatte, er lebt im Luftschutzkeller. Ein wenig kann man bei ihm auch an Mosche Dajan denken, den israelischen General mit der Augenklappe. …
… Wie alle Genannten hat Selenskyj keine Zeit für Artigkeiten, es geht bei ihm immer und sofort ums Eigentliche. Bevor er jetzt nach Washington flog — eine streng geheime Operation, bei der die amerikanische Luftwaffe eine wichtige Rolle spielte —, war er in Bachmut im Donbass gewesen und hatte dort todesmutig die kämpfende Truppe besucht. Die Hand, die in Amerika Joe Biden begrüßte, hatte gerade eben Soldaten die Hände gedrückt, die unter russischem Beschuss stehen.