Und wenn das 4. Lichtlein brennt…
Bei dem nicht prognostizierten und frostigem Wintereinfall Mitte Dezember zeigte sich wieder einmal deutlich, dass Prognosen eben nichts anderes sind als Vorausschauen auf Wettersituationen, die anhand von vergangenen Erkenntnissen hochgerechnet werden und keinesfalls handfeste Fakten sind, obwohl nicht abzustreiten ist, dass sie häufig zutreffen.
Kältewellen im Dezember sind absolut nichts Neues. Es gab sie schon in meinen Kinderzeiten mit viel Schnee, Kälte und auch Sonne. Als Kinder haben wir es geliebt, vor Weihnachten die Wintersportgeräte zu benutzen. Meistens kam das ´dicke Ende` nach, denn zu Weihnachten selbst gab es dann meistens Vorfrühlingswetter. Das wird voraussichtlich dieses Jahr wieder so sein.
Die vergangenen Tage waren gekennzeichnet durch frostige Nächte. Auch tagsüber waren selbst am Mittag Minusgrade zu verzeichnen. Die Spaziergänge durch verschneite Wiesenlandschaften und „weihnachtliche Winterwälder“ sind Erlebnisse der schönen Art. Häufig gab es in den Tälern noch Nebelschwaden trotz gleißender Sonneneinstrahlung. Man sah förmlich wie die Nebelschwaden anstiegen und sich auflösten. Häufig sah man auf den Berghöhen oberhalb der Nebelschwaden die schnee- und rauhreifbedeckten Nadelwälder, von denen kleine Schnee- und Rauhreifteile im Sonnenlicht umherschwirrten. Diese beeindruckenden Bilder graben sich tief in das Gedächtnis ein und dienen als Balsam für die Seele, wenn wir wieder im angekündigten Schmuddelwetter eintauchen.
Die Bachläufe sind teilgefroren und schneebedeckt. An den Bachseiten ragen die verknorzten und verwitterten Pflanzen leicht verschneit hervor. Sie kennzeichnen vortrefflich den Bachverlauf. Erst beim Eintritt in einen Weiher oder größerem Flüsschen zeigt sich wieder Wasser, welches bald wieder in eine zugefrorenen Eisschicht übergeht. Genau an diesen Stellen sind Wasservögel zu finden, die diekleinen Flecken zum Schwimmen nutzen. Enten, Gänse, Rallen und Teichhühner bedecken fast die ganze Wasserfläche. Teilweise hocken sie auf dem Eisrand, um dann hin und wieder ein Bad zu nehmen. Die Futterlage ist kritisch. Es liegen Brot- und Brötchenreste herum, die Spaziergänger trotz besseren Wissens verstreut haben. Selbstredend werden sie gern von den Wasservögeln verzehrt. Schilder, die das Füttern untersagen, werden großzügig übersehen.
Immer wieder weisen die schneebedeckten Flächen alle möglichen Tierspuren auf. Fuchs-, Hase- oder Rehwildspuren sind gut zu erkennen. Bei anderen Spuren läßt man die Phantasie spielen und rät drauflos. Eine Auflösung gibt es nur dann, wenn man fündig wird und man den Verursacher entdeckt, was meistens nicht der Fall ist.
Wieder zuhause freut man sich auf warme Getränke und was zu knabbern. Was in der Vorweihnachtszeit meistens aus Weihnachtstollen oder Plätzchen besteht. Wieder eingehüllt in Wärme fühlt man sich pudelwohl und ist dafür dankbar, dass es die schöne Winterzeit gibt. In den letzten Jahren gab es Winter meist erst ab der zweiten Januarhälfte, welche zudem meist nass und ungemütlich war.
Solch´ schönen Wintertage, wie jetzt erlebt und geliebt, sind eher selten. Jetzt, am 4. Advent bleibt es noch schön winterlich. Man sollte sich die Zeit nehmen und die Natur genießen. Das Schmuddelwetter kommt dann pünktlich zum Wochenanfang.
Ich wünsche allen Lesern des Politikblogs MEDIAGNOSE einen schönen vierten Adventssonntag
Manfred Thöne
Wo der alte Haudegen Lafontaine recht hat:
https://www.youtube.com/watch?v=DlIszGSww8s