Strom & Energie & Russland aktuell: Habeck/Müller Pressekonferenz & Selbstentlarvung der technisch Ahnungslosen

Falls das Video zur Pressekonferenz nicht funktionieren sollte:  Audiodatei

________

Zum Video der Pressekonferenz vom 21.7.2022: Auf das Bild klicken!

________

WELT-Meinung: Habecks Energiesparmaßnahmen sind populistische Symbolpolitik & PDF*

________

Technisch ahnungslose Zeitgenossen [Dr. phil. (Habeck) & Volkswirt (Müller)] entlarven sich als solche

Es folgt ein Ausschnitt, der die komplette Ahnungslosigkeit von Herrn Habeck und auch von Herrn Müller, der nicht interveniert, aufdeckt.

Zunächst eiert Herr Habeck im Bereich Kraft-Wärmekopplung herum. Fakt ist, dass mit der Abschaltung konventioneller Kraftwerke in jedem Fall die sehr oft genutzte (Fern-) Wärme ebenfalls wegfällt. Fakt ist auch, dass  der Stromfachbegriff  „Spannung“ vollkommen falsch eingesetzt wird: Wenn nicht genügend große Stromgeneratoren in Betrieb sind,  kann es zu einer Veränderung der Strom-Netzfrequenz (50 Hz) kommen, was einen Netzzusammenbruch (Blackout) zur Folge hätte. Das ist ein insgesamt ungelöstes Problem der Energiewende. Mindestens 20% der Stromproduktion muss mit solch großen Generatoren = konventionell erfolgen, sonst ist die Netzstabilität gefährdet. Das Problem wird immer dann sichtbar, wenn die regenerative Stromerzeugung nahe am Bedarf liegt. Dann muss auch oft weit über den Bedarf hinaus konventioneller Strom erzeugt werden. Das hat oft einen Preisverfall zur Folge. Man kann die Netzfrequenz nicht anders regulieren*. Auch und gerade nicht „intelligent“ oder „smart“.  Begriffe, die gerne immer dann verwendet werden, wenn die sachlichen Lösungen ausgehen bzw. nicht vorhanden sind.

Quelle

*Der verlinkte Artikel stammt aus dem Jahr 2013. Es wurde bisher keine Lösung gefunden, die die Stromnetze ohne rotierende Massen stabilisiert. Eine rein elektronische Lösung ist viel zu unsicher. Der Fahrplan der Bundesbahn wird auch elektronisch gesteuert. Es gibt dennoch eine Menge Verspätungen. Beim Stromnetz darf man sich keine einzige ´Verspätung` leisten. Deshalb wird es 100% regenerative Stromversorgung ganz ohne konventionelle (Fossil und/oder Kernkraft) Stromerzeugung niemals geben.

Meine Meinung!

________

*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Strom, Gas, Energie & Russland“  ist, zitieren wir den Text als PDF. Verweise und alle Kommentare der Leserschaft lesen Sie komplett, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren.  Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.

3 Gedanken zu „Strom & Energie & Russland aktuell: Habeck/Müller Pressekonferenz & Selbstentlarvung der technisch Ahnungslosen“

  1. Sehr geehrter Herr Stobbe,

    es ist durchaus möglich, Netze auch ohne rotierende Massen zu stabilisieren, viele Umrichterhersteller haben dafür erforderliche Funktionen auf Softwareseite realisiert (virtuelle Massenträgheiten, Kurzschlusserkennung mit Kurzschlussstrombereitstellung, Netzstützung, ähnliches) und das wird u.a. auf Schiffen oder Inseln auch schon umgesetzt. Es gibt auch Ansätze, entsprechende Funktionen z.B. bei Windturbinen zu integrieren (hat Nachteile).
    Richtig ist jedoch, dass die erreichbaren Kurzschlussströme im Verhältnis zum Nennstrom bei Umrichtern deutlich kleiner sind als bei Generatoren, daher müssen die verbauten Halbleiter bei entsprechendem Bedarf überdimensioniert werden. Richtig bist auch, dass für solche Netzdienstleistungen Energiereserven vorgehalten werden müssen (Speicher erforderlich) und eine große Anzahl an unabhängigen Umrichtern zu Resonanzproblemen führen kann, die es beim Einsatz von großen Generatoren so nicht gibt.

    1. Sehr geehrter Korbinian,

      danke für Ihre Erläuterungen. Sie beschreiben sehr schön, welch Riesenaufwand es ist, die Generatoren zwecks Netzstabilisierung von Stromnetzen einer Größenordnung Deutschlands zu ersetzen. Von Europa ganz zu schweigen.

      Beste Grüße

      Rüdiger Stobbe

  2. Was die Aussage zur „Netzspannung“ durch Herrn Habeck angeht: Sie haben recht, er setzt den Begriff hier falsch ein, ein Mangel an Wirkleistung würde zum Absinken der Netzfrequenz führen.
    Allerdings: Würden beispielsweise in Bayern alle Kraftwerke abgeschaltet, würde es auch bei Vollversorgung aus Kraftwerken in anderen Bundesländern zu einem absinken der Netzspannung (in Bayern) durch die Spannungsabfälle auf den Hochspannungskabeln kommen. Hier müsste man dann durch Änderung von Trafotappings oder Einsatz von Blindleistungskompensation (sog. Statcom oder Phasenschieber) gegenarbeiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert