„Natoisierung“ als massive Bedrohung Russlands?
Die Nato hat die Aufnahme Finnlands und Schwedens in die Militärallianz auf den Weg gebracht. Die Staats- und Regierungschefs sprachen auf ihrem Gipfeltreffen in Madrid die offizielle Beitrittseinladung für die beiden Länder aus. US-Präsident Joe Biden betont: „Putin wollte die Finnlandisierung Europas. Er wird die Natoisierung Europas bekommen.“
Quelle Text & Video
Meine Meinung
Der Westen gefährdet und rüttelt wegen eines ursprünglich regionalen Kriegsgeschehens an den Grundfesten des Weltfriedens. Nicht Putin. Russland wird immer stärker eingekreist. Jeglicher Goodwill Russlands wurde zu immer mehr „auf die Pelle rücken“ missbraucht. Es ist absolut verständlich, dass Putin die Ukraine nicht in der NATO sehen möchte. Hinzu kommt, dass insbesondere die US-Administration ein starkes Interesse am Konflikt insgesamt hat. Europa wird in jeder Hinsicht enorm geschwächt. Wirtschaftlich wie politisch. Russland insbesondere hat ohnehin nicht die Ressourcen, um einen Krieg gegen die NATO zu führen und ist auch wirtschaftlich nicht so stark, dass es einen neuen konventionellen Aufrüstungskurs mitgehen könnte. Das Land wird sich weiter an China annähern und seine Rohstoffe im asiatischen und afrikanischen Raum verkaufen. So wird Russland auch ohne den Westen überleben. Ein neuer Machtblock entsteht.
Europa hingegen geht sehr schweren Zeiten entgegen.
Die USA profitieren davon. Sie werden weiter Großmacht bleiben und haben aufgrund der Insellage faktisch nichts zu befürchten. Auch nicht vom neuen asiatischen Machtblock. Jedenfalls nicht konventionell. Falls es zu einer Auseinandersetzung mit Kernwaffen käme, wäre Europa, Deutschland zuallererst betroffen. Dann würde sich die Menschheit Zug-um-Zug selber auslöschen.
________
- Tichys Einblick zum Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO
- Die FAZ meint
- WELTplus berichtet
Ost-West-Konflikt
„Die neue Weltordnung wird auf den Trümmern Europas errichtet“
Auch diese Woche hat der Deutschland-Korrespondent des russischen Fernsehens wieder eine Einschätzung der politischen Lage dargelegt, wie man sie im deutschen Fernsehen sicher nicht zu sehen bekommt.
Wie praktisch jede Woche, so war der Korrespondentenbericht aus Deutschland, den das russische Fernsehen in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick gebracht hat, sehr deutlich. Ich übersetze diese Berichte gerne, weil es interessant ist, sich anzuschauen, wie von außerhalb der westlichen Medienblase über Deutschland und die EU berichtet wird. Die Überschrift dieses Artikels ist ein Zitat aus den Bericht, das Sie ganz am Ende – quasi als Fazit – finden.
Beginn der Übersetzung:
Wohin Europa der Hass auf Russland bringt
Der Gaskonflikt der EU mit Russland erreicht eine neue Stufe. Der deutsche Wirtschaftsminister Habeck hat die Gaskrise im Land ausgerufen und dazu aufgerufen, „den Gasverbrauch zu reduzieren, wo immer es möglich ist.“ Angefangen bei sich selbst, hat Habeck „die Zeit zum Duschen deutlich reduziert.“ So hat er das gesagt. Im Netz kursieren bereits Witze: Wenn Bundeskanzler Scholz eine „beleidigte Leberwurst“ ist, dann ist Habeck eine „stinkende Leberwurst.“ Wie komisch. Hauptsache es geht nicht bis zu den Flohfallen. (Anm. d. Übers.: Das ist eine Anspielung auf einen Beitrag aus dieser Sendung von Ende April, den ich auch übersetzt habe, Sie finden ihn hier.)
Die Umstellung auf Gasmangel lässt Europa auch ohne russische Düngemittel bleiben. Als nächstes kommt vielleicht ein Boykott von russischem Getreide, um auch anderen zu verbieten, es zu kaufen. Am Freitag sprach Putin auf dem BRICS-Gipfel über den Zynismus: „Ich glaube, er wird der französischen Königin Marie Antoinette zugeschrieben, die, als sie aus dem Fenster ihres Palastes auf eine Menge hungriger, streikender Bürger blickte, einmal gleichgültig sagte: ‚Nun, wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.‘ Das ist genau der Zynismus, mit dem einige westliche Länder, die die weltweite Agrarproduktion destabilisieren, jetzt an diese Fragen herangehen, indem sie beispielsweise Sanktionen auf russische und weißrussische Düngemittel verhängen und die Ausfuhr russischen Getreides auf die Weltmärkte erschweren. Übrigens haben wir eine gute Ernte, so Gott will, wird alles gut werden, und die 37 Millionen Tonnen, die wir in diesem Jahr auf den Weltmarkt geliefert haben, werden wir höchstwahrscheinlich auf 50 Millionen Tonnen Getreide erhöhen können.“
Gleichzeitig stimmen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union dafür, der Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu gewähren. Das verpflichtet niemanden zu irgendetwas, aber in Kiew herrscht Jubel.
https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-neue-weltordnung-wird-auf-den-truemmern-europas-errichtet/