Seit Monaten laufen die Strompreise …
Mehr… an der Leipziger Strombörse aus dem Ruder. Ein Blick auf diese Analyse belegt, dass der mittlere Strompreis bei über 140€/MWh beträgt. Im gleichen Zeitraum der Jahre 2016 bis 2020/21 waren es 32,55 bis maximal 52,18€/MWh. Im Durchschnitt. In der Spitze wurde im vergangenen Jahr sogar 620€/MWh aufgerufen. Das Stromhändler da ihre Lieferverpflichtungen zu den vertraglich zugesagten Preisen nicht einhalten können, verwundert nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn sie es aus Kostengründen – sie wären dann nicht mehr konkurrenzfähig – vorgezogen haben, keine langfristigen Strom-Kontrakte zu schließen.
Die Ursachen für den starken Energiepreisanstieg liegen in der immer prekärer werdenden Lage der Energiebeschaffung. Nordstream2 liegt brach, grundlastfähige Kraftwerke werden abgeschaltet. 2021 wehte der Wind nur schwach im Vergleich zu den Vorjahren. Stromspeicher sind kaum vorhanden, so dass überschüssiger Strom zu niedrigen Preisen abgegeben, ja manchmal sogar (mit Bonus) verschenkt werden muss. An unsere Nachbarn, die sich freuen, wenn Sie auf der anderen Seite Strom zu hohen Preisen an Deutschland verkaufen, weil allfällige Strom-Versorgungslücken die Bedarfsdeckung gefährden. Kurz und gut: Die Energiewende kostet richtig Geld und jetzt kommen die Zeiten, an denen diese Kosten in immer größeren Umfang an den Strom- und Gaskunden weitergegeben werden. Da nutzt auch das Energiewender-Gerede vom billigen Wind- und PV-Strom nichts. Am Ende zählt das, was konkret auf den Tisch des Hauses gelegt werden muss. Da wird sich der Verbraucher dran gewöhnen müssen. Deshalb kratzt die Einschätzung vom Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW meines Erachtens auch nur an der Oberfläche des Problems: