Ein amerikanischer Apfelkuchen? Eine Mohren-Apotheke? Nein, sagt der Sänger und Journalist Thomas Stimmel. Diese aufgeregte und flache woke Debatte lenke von dem eigentlichen Problem des Rassismus ab. Regierungen und Wirtschaft benachteiligten arme und schwarze Länder systematisch. Frankreich erhebe heute noch Steuern von den ehemaligen Kolonien für die geleistete Infrastruktur.
*Weil das Thema außerordentlich wichtig für die Fragestellung „Die Zukunft Deutschlands“ ist, zitieren wir den als PDF. Verweise, Grafiken und Kommentare lesen Sie, wenn Sie WELTplus testen/abonnieren. Wir empfehlen WELTplus ausdrücklich: 30 Tage kostenlos testen.
Es ist selbst bei gutem Willen schwer nachvollziehbar. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat noch am Montag das Auslaufen der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ gefordert. Viele haben sich darüber gefreut. Mich eingeschlossen. Mein erster Gedanke: Kaum winkt die Opposition, schon wird rational gehandelt. Doch ganz offenbar war die Forderung nicht mehr als ein billiger Trick. Wie die „Bild“-Zeitung aufdeckte, gab der Minister den Spitzen der Ampel-Parteien gleichzeitig Tipps und Vorschläge, damit sie die Corona-Maßnahmen weiter aufrechterhalten! Das klingt geradezu nach kognitiver Dissonanz. Oder nach einer bewussten Irreführung der Bürger. Deshalb habe ich am Mittwoch auf der Bundespressekonferenz bei Spahns Sprecherin Parissa Hajebi nachgehakt:
„Minister Spahn hat das Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite gefordert. Nun gab er den Spitzen der Ampel-Parteien Tipps und Vorschläge, damit sie die Coronamaßnahmen weiter aufrechterhalten. Wie passt das zusammen?“
HAJEBI: „Ich möchte hier noch einmal betonen, dass es Aufgabe des Bundestages ist, zu entscheiden, wie es damit weitergehen soll. Ich kann auch noch einmal sagen, dass der Minister aufgrund der hohen Impfquote gesagt hat, dass die epidemische Lage auch beendet werden kann und dass man mit besonderer Vorsicht, wie gesagt, mit 3G-Regeln in Innenräumen und dem Tragen von Masken, in zum Beispiel Bussen und Bahnen, gut durch Herbst und Winter kommen kann. Wie es nun weitergeht, entscheidet, wie gesagt, der Bundestag.“ (anzusehen hier).
… von ´schweren Begleiterkrankungen` bei Älteren. Was nichts anderes bedeutet, dass viele alte Menschen zwar positiv getestet sind, aber wegen einer anderen Erkrankung auf Intensiv liegen. Junge Menschen merken die Infektion oft gar nicht. So der „Professor„.
… Deutschlands bewegt sich das Land wieder mit ungeheurer Dynamik in einen autoritären Staat, der z. B. ungeimpft gesunde Menschen diskriminiert.
Wenn nicht umgehend derStatus quo ante Corona = Menschen ohne respiratorische Symptome sind respiratorisch gesunde Menschenwiederhergestellt wird, wird die Gesellschaft zerbrechen!
… Deutschlands bewegt sich das Land wieder mit ungeheurer Dynamik in einen autoritären Staat, der z. B. ungeimpft gesunde Menschen diskriminiert.
Wenn nicht umgehend derStatus quo ante Corona = Menschen ohne respiratorische Symptome sind respiratorisch gesunde Menschenwiederhergestellt wird, wird die Gesellschaft zerbrechen!
Baerbock legt bei Illner nach:E-Autos können als Ladesäule und Stromspeicher „mitfunktionieren“
Wieder mal ein echter Baerbock!
Bei Maybrit Illner arbeiten …
… Annalena Baerbock und Christian Lindner am Narrativ des großen gesellschaftlichen Aufbruchs. Doch so sehr die Ampel-Verhandler Einigkeit vorgeben, so unklar ist noch immer, wie das Bündnis seine Milliarden-Vorhaben finanzieren will. …
… SPD, Grüne und FDP sind in die Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer künftigen Bundesregierung gestartet. Und an einem mangelt es den verhandelnden Parteien nicht: Ambitionen. Bis zu 300 Politiker in 22 Arbeitsgruppen sollen bis zum 10. November Details eines künftigen Koalitionsvertrags aushandeln. Bis Ende November sollen die Hauptverhandlungsgruppen der Parteien dann die Ergebnisse in einen Koalitionsvertrag gießen, damit in der Woche ab dem 6. Dezember der neue Bundeskanzler gewählt werden kann.
Ein straffer Zeitplan für große Streitthemen. Schließlich schwebt über all dem auch die Frage: Wie will die selbst ernannte Fortschrittsregierung ihre ehrgeizigen Vorhaben finanzieren? Naheliegend also die Frage, unter der ZDF-Moderatorin Maybrit Illner in ihre Sendung einlud: „Kleinster Nenner oder großer Wurf – Ampel unbezahlbar?“ Ihre Gäste: FDP-Parteivorsitzender Christian Lindner, die Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock, CDU-Politiker Norbert Röttgen, der Politikwissenschaftler Herfried Münkler und die „Spiegel“-Hauptstadtjournalistin Christiane Hoffmann.
Die Protagonisten der Diskussion sind naturgemäß die Ampel-Hauptverhandler Baerbock und Lindner. Sie haben die schwierige Aufgabe, möglichen Konflikten in den kommenden Koalitionsverhandlungen nicht vorzugreifen. Auf den anfänglichen Versuch von Illner, traditionelle Gräben zwischen den Parteien aufzumachen – hier die Freiheitspartei, da die grüne Verbotspartei – lassen sich die Parteivorsitzenden schon mal nicht ein.
[Alle Hervorhebungen in diesem Beitrag vom Übersetzer (außer den Überschriften). Man sollte hierzulande Einiges aus diesem Beitrag beherzigen! A. d. Übers.]
In der ersten Oktoberwoche 2021 versuchten sowohl Indien als auch China verzweifelt, die in den chinesischen Hafenlagern gestrandeten australischen Kohletransporte zu kaufen.
Die Kohletransporte, die ursprünglich nach China eingeführt werden sollten, blieben im Hafen liegen, nachdem China im vergangenen Jahr die Einfuhr australischer Kohle verboten hatte.
Trotz dieses Verbots hat China aufgrund der beispiellosen Nachfrage nach Kohle und Strom im Land nun einige der Lieferungen entladen. Auch die indische Industrie hat sich beeilt, sich einige dieser gestrandeten Lieferungen zu sichern, da in Indien eine schwere Kohleknappheit herrscht.
Was lehrt uns also dieser verrückte Ansturm auf die Kohle?
Energie-Nachfrage und Kohle-Verknappung auf beispiellosem Niveau
China leidet seit einem Monat unter schwerem Strommangel, während Indien kurz davor steht, keine Kohle mehr für seine Kraftwerke zu haben.
China hat bereits seine Industrien in einigen Provinzen aufgefordert, wegen des Strommangels die Produktion einzustellen, und die Einwohner gebeten, so viel natürliches Licht wie möglich zu nutzen. Die Energiekrise in China hat sich inzwischen zu einem globalen Problem für die Lieferkette entwickelt, da die verarbeitende Industrie des Landes, die Produkte in die ganze Welt liefert, gestört ist und es Monate dauern könnte, bis sie sich wieder erholt.
Indiens Kohlekraftwerke hatten letzte Woche nur noch Kohle für vier Tage in ihren Vorräten, und die Situation wird sich in den kommenden Wochen noch verschärfen. Ein Minister der Regierung wurde gefragt, ob für die 1,3 Milliarden Einwohner des Landes Stromausfälle zu befürchten seien.
Infolgedessen ist die Nachfrage nach Kohle in Asien so hoch wie nie zuvor.
Kohle ist immer noch König
Kohle ist immer noch der König des Energiesektors. China, das ursprünglich die Einfuhr australischer Kohle verboten hatte, hat sie jetzt wieder zugelassen. Indische Unternehmen haben rund 2 Millionen Tonnen gestrandeter australischer Kraftwerkskohle aus den chinesischen Lagerhäusern aufgekauft.
Ein Großteil des derzeitigen Energiechaos in Asien hätte vermieden werden können, wenn China und Indien ihre heimischen Energieinteressen gegen die Klimapolitik des Westens geschützt hätten. Beide Länder sind Teil des Pariser Klimaabkommens und haben einige der weltweit größten Solarstromprojekte im Wert von Milliarden von Dollar in Angriff genommen.
Anstatt ihre wertvollen Ressourcen in erneuerbare Technologien zu investieren, hätten Peking und Neu-Delhi diese Mittel für den Ausbau ihrer fossilen Brennstoffflotte verwenden können. Schlimmer noch: China hatte zeitweise Beschränkungen für die Kohlenutzung erlassen, bevor die schwere Energiekrise im Winter das Land dazu zwang, das Verbot zurückzunehmen.
In beiden Ländern wird bereits der Großteil des Strombedarfs durch Kohle gedeckt (über 60 % in China und über 70 % in Indien). Wenn diese beiden Länder eine Wiederholung des Jahres 2021 vermeiden wollen, müssen sie auf die Vergangenheit zurückblicken und kompromisslos stark in den Kohlesektor investieren.
Der Grund dafür ist, dass sowohl Solar- als auch Windenergie unzuverlässige Energiequellen sind, die teurer sind und keine überschüssige Elektrizität liefern, wenn sie am meisten gebraucht wird. Die derzeitigen Backup-Lösungen wie Batteriespeicher sind nicht in der Lage, den riesigen Strombedarf von Städten oder Industrien zu decken. Wenn also der Wind nicht mehr weht und die Sonne nicht mehr scheint, muss das Leben buchstäblich zum Stillstand kommen – mit Auswirkungen auf das tägliche Leben und einem unmittelbaren Rückschlag für die Wirtschaft.
Worauf warten sie also? Warum müssen sie das Wohlergehen ihrer eigenen Bürger einem globalen Klimapakt – wie dem Pariser Abkommen – opfern, der sich nur selten um den Zugang zu erschwinglicher Energie in armen Ländern kümmert?
Wenn es einen positiven Aspekt der anhaltenden Energiekrise in Asien gibt, dann diesen: Das Jahr 2021 war eine gute Lektion, wie man Energiepolitik nicht gestalten sollte.
Kohle – die erschwinglichste, reichhaltigste und zuverlässigste Energiequelle – muss im Interesse von 3 Milliarden Menschen in Asien und der übrigen Welt genutzt werden. Sowohl Indien als auch China haben das Recht, sich von der Klimakorrektheit zu verabschieden und die Abhängigkeit von der Kohle zu erhöhen.
Autor: Vijay Raj Jayaraj (M.Sc., Environmental Science, University of East Anglia, England), is an Environmental Researcher based in New Delhi, India. He served as a Graduate Research Assistant at the University of British Columbia, Canada and has worked in the fields of Conservation, Climate change and Energy.