In ausländischen, insbesondere US-Medien …
… gilt die europäische Energiepolitik als abschreckendes Beispiel. Insbesondere Deutschland habe durch seinen Verzicht auf Kernkraft seine „Geopolitik der Energie“ aufgegeben und die Krise mitverursacht. …
Grün-kursives Zitat & kompletter Artikel mit allen Verweisen/Kommentaren
… Der Kampf um die Deutungshoheit über die Ursachen der Energiekrise ist entbrannt. Die Gefahr einer Stromknappheit droht liebgewonnene Überzeugungen in der Energiepolitik – insbesondere in Europa – zu gefährden. Medial muss das Feld daher besetzt werden, bevor Zweifel am bisherigen Kurs aufkommen könnten. Exemplarisch festigte die Deutsche Welle am 29. September die deutschen Gewissheiten, als sie davor warnte, dass europäische Politiker versuchten, die Energiekrise zu „instrumentalisieren“. Die Energiekrise sei vor allem dem Klimawandel geschuldet: der kalte und lange Winter haben den Gasbedarf erhöht, während die Gasförderung erschwert wurde. Die hohen Gaspreise seien nur durch einen konsequenteren Ausbau der „Erneuerbaren Energien“ in Zukunft zu vermeiden. Dass die Energiekrise zugunsten des grünen Umbaus der europäischen Energienetze instrumentalisiert werden könnte – ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Dass ausgerechnet eine Windflaute – und damit der Ausfall der in Deutschland geförderten Windenergie – eine weitere Ursache der Energieknappheit ist, wird in solchen Darstellungen meistens ausgespart. Es könnte den Wunsch konterkarieren, dass ausgerechnet diese von den Elementen abhängige Form der Stromerzeugung die Rettung sei. Es ist nur ein weiterer Mosaikstein in einer Debatte, die Gewissheiten erodieren lässt – das gilt nicht nur für das grüne und linke, sondern auch das liberale Lager.
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