Broders Spiegel: Zermürbt am Wahltag!
Die Stimme ist abgegeben und kommt auch nicht zurück, die Bürger dürfen diejenigen wählen, von denen sie immer stärker bevormundet und gemaßregelt werden und klagen über die Qualität der Auswahl.
Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.
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Angesichts des überwältigenden Themas der deutschen Wahlen ist das fast untergegangen: In der Schweiz gab es zwei Volksabstimmungen. Eine davon hatte als Ergebnis, dass die Schweizer nichts gegen eine „Ehe für alle“ haben – das ging mit Mehrheit durch. DAVON, liebe Leser, haben Sie wahrscheinlich in den deutschen Medien gelesen. Das ist ja auch ein Sieg für eher linke Positionen.
– Wohingegen Sie – aller Wahrscheinlichkeit nach – NICHTS gelesen haben, wenn Sie nicht schweizer Zeitungen lesen, ist die Tatsache, dass es am gleichen Tag eine kräftige Abfuhr für eine andere Abstimmung gab: die sog. „99%-Initiative“, wonach Wohlhabendere stärker besteuert werden sollen.
Klar – das war ja ein Sieg für eher wirtschaftsliberale oder konservative Positionen, und darüber berichten linke deutsche Journalisten eben nicht so gerne. Und es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wir von den deutschen Medien durch Lügen, Verdrehungen und gezielter Auslassung von Fakten desinformiert werden.
Als hätte ich es heute morgen geahnt. Unsere lieben Medien liefern uns auch heute unsere tägliche Desinformation. Inzwischen ist der antisemitische Schläger, der bei einer Mahnwache einen Juden vor kurzem krankenhausreif geschlagen hat (der Mann wird wahrscheinlich auf einem Auge blind bleiben) gefasst worden.
Und, wie es in vielen einschlägigen Medien heisst, es war ein „sechzehnjähriger Deutscher“.
Aber klar doch. Ein Deutscher. Er hat bestimmt einen deutschen Pass.
Und darin steht der ur-deutsche Vorname „Aram“. Nun, eigentlich ist ‚ Aram‘ ein kurdischer Name. Und er bedeutet „friedlich, ruhig“. Wie es zu einem antisemitischen Schläger passt.
Die Lügner können’s einfach nicht lassen.