WELTplus* Corona-Aufklärung: Andreas Rosenfelder …

… weist nach, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden:

[…] Während Dänemark seine Corona-Maßnahmen abgeschafft hat, wird bei uns über Schikanen wie 2G diskutiert. Begründung: Unsere Impfquote sei ja niedriger. Doch das Argument ist falsch. Der entscheidende Unterschied zwischen deutscher und dänischer Pandemiepolitik liegt woanders.

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2 Gedanken zu „WELTplus* Corona-Aufklärung: Andreas Rosenfelder …“

  1. Dänemark steht nicht so gut da, weil fast 80% der Dänen geimpft sind. Dänemark (und jetzt auch Schweden) stehen gut da, weil die Bürger sich überwiegend verantwortungsvoll benehmen. Weil nicht überbordend Festivitäten mit massenhaft Teilnehmern gefeiert wurden, weil es nicht so viele Grossfamilien mit Massenhochzeiten gibt, usw..
    Das Impfen hat insofern eine Rolle gespielt, als die RISIKOGRUPPEN geschützt wurden. Sind die Alten und die Menschen mit den coronarelevanten Vor-Erkrankungen erst einmal aus der Schusslinie genommen, spielt es praktisch nur noch eine untergeordnete Rolle, wie viele Impfungen MEHR es dann in einer Gesellschaft dann noch gibt.
    DER STRASSENVERKEHR WÜRDE JA AUCH NICHT DADURCH SICHERER, WENN MAN AUCH FUSSGÄNGER VERPFLICHTETE, SICHERHEITSGURTE ANZULEGEN.

    Hier einige (teils gerundete) Zahlen zur kumulierten Totenzahl aufgrund von Corona im internationalen Vergleich (ich weiss, diese Zahlen sind teilweise mit Vorsicht zu geniessen):
    Österreich: 1200 Coronatote pro Million Einwohner; Brasilien: 2760; Belgien: 2200;
    Kroatien: 2085; Frankreich: 1730; Deutschland: 1110; Griechenland: 1400; Indien: 320;
    Italien: 2160; Norwegen: 154; Schweden: 1454; Schweiz: 1264; Serbien: 1150; Dänemark: 450.

    Bemerkenswert ist an diesem Vergleich, dass die Totenzahlen und die Inzidenz bei ausreichender Impfbasis komplett auseinanderlaufen; so hat Serbien etwa momentan eine Inzidenz von um die 700, die Schweiz liegt um 170, vor kurzem noch über 200 (die Hospitäler sind trotzdem alles andere als voll).

    Des weiteren fällt auf, dass Strenge der Anti-Coronamassnahmen und Todeszahlen offenbar wenig bis gar nicht korreliert sind. Frankreich hatte extrem strenge Massnahmen, aber die Todeszahlen sind nicht niedriger als im „lockeren“ Schweden, im Gegenteil. Die Schweiz steht, was die Strenge der Corona-Massnahmen angeht, etwa zwischen Deutschland und Schweden, auch hier sind die Todeszahlen keineswegs exorbitant.

    Die Strenge der Coronamassnahmen ist offenbar korreliert mit anderen Gründen, die in der politischen Kultur der einzelnen Länder liegen. In Deutschland, das hat sich jetzt wieder einmal in erschreckender Weise gezeigt, ist die demokratische Kultur nur schwach, das obrigkeitsstaatliche Denken hingegen sehr stark verwurzelt. Deutsche Politiker (ebenso französische) regeln eben gerne.
    Schweizer würden sich das einfach nicht bieten lassen.
    Das hat der dort verantwortliche Politiker, Alain Berset, sehr früh erkannt. Die Wahrnehmung und die Haltung der Bevölkerung müsse berücksichtigt werden, wenn man Massnahmen ergreife, erkannte Berset; gegen das Volk sei eine Anti-Coronapolitik in der Schweiz nicht zu machen.

    Das ist eben der wesentliche Unterschied zwischen Deutschen und Schweizern: Deutsche lassen alles mit sich machen – Schweizer nicht.

    1. Ergänzung/Korrektur: In Serbien steigen momentan auch die Todeszahlen wieder stark. In der Schweiz (wie auch in anderen Ländern mit relativ hohen Inzidenzen, aber gutem Impfstatus) hingegen nicht. – Alle Daten aus ‚Our World in Data‘.

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