Impfskepsis als Kalkül? …
Mehr… Davon will Freie-Wähler Chef Aiwanger im Gespräch mit dem BR-Politikmagazin Kontrovers nichts wissen. Dafür verrät er seinen Plan für den ersten Tag in Berlin und was er als Wirtschaftsminister mit Liesschen Müller gemein hat. Die Chancen stehen eigentlich ganz gut für die Freien Wähler, auch außerhalb Bayerns bei der Bundestagwahl ordentlich zuzulegen: CDU und CSU schwächeln aktuellen Umfragewerten zufolge in Bayern und im Bund und Hubert Aiwanger als Partei-Chef der Freien Wähler und Bayerischer Wirtschaftsminister hat zuletzt mit seiner persönlichen Position zur Impffrage Bekanntheit in Deutschland erlangt. Und doch reicht es nicht. Die Freien Wähler kommen in Bayern im Bundestagswahlkampf nur wenig voran, liegen laut aktuellem BR24BayernTrend bei sieben Prozent. Auf Bundesebene wurden sie zuletzt bei Umfragen nicht mehr ausgewiesen, das bedeutet, sie lagen in den Befragungen unter drei Prozent. Hubert Aiwanger (FW) scheint sich davon nicht verunsichern zu lassen. Er gibt sich gegenüber dem BR-Politikmagazin Kontrovers betont kämpferisch – und setzt auf die Unentschlossenen: „Wir haben noch dreißig Prozent Unentschiedene und wenn die etwas mitdenken, dann bin ich überzeugt, wird das für uns reichen.“ Pläne für Bundestag Und Freie-Wähler-Chef Aiwanger hat auch schon Pläne für seine erste Amtshandlung im Bundestag: „Das Erste wäre, dass wir eine nochmalige Abstimmung über das Thema der pandemischen Lage zu Corona haben wollen.“ Die pandemische Lage dürfe nicht mehr bis Jahresende verlängert werden, fordert Aiwanger. Aiwanger: Hospitalisierung erlaubt Ende der Maßnahmen Stattdessen betont Aiwanger im Interview mit dem Politikmagazin Kontrovers mehrfach seine Forderungen nach dem Freedom Day. Geht es nach dem Chef der Freien Wähler, würde am 11. Oktober das Ende aller Corona-Maßnahmen eingeläutet werden. Nur: Ist es die richtige Zeit für diese Forderung in Anbetracht steigender Infektionszahlen und einer gleichzeitig noch zu geringen Impfquote? So zumindest scheint es Aiwanger zu sehen – und fürchtet, Bürger würden zu radikalen Parteien wechseln oder gar ganz „ins politische Exil“ gehen. Der Chef der Freien Wähler will sich an der Hospitalisierungsrate orientieren: „Wir haben in Bayern jetzt um die 200 auf Intensiv, wir hatten schon 900 auf Intensiv. Wir haben hier die rote Linie für Bayern eingezogen bei 600.“ Erst dann, so Aiwanger gegenüber Kontrovers, würden er und seine Freien Wähler jetzige Maßnahmen – wie die 3G-Regelung – wieder akzeptieren. Kein Wahlkampf mit Impffrage Bayerns Wirtschaftsminister hat sich in den vergangenen Wochen wiederholt zu seiner skeptischen Position gegenüber der Corona-Impfung bekannt – unvorbereitet und unabgesprochen, wie er im Interview betont. „Ich wollte damit nicht Wahlkampf machen und war dann plötzlich gegen meinen Willen in allen Medien,“ sagt Bayerns Wirtschaftsminister dazu. Dabei vertrete er, so Aiwanger weiter, „eine ganz vernünftige Position, dass doch jeder über seinen Körper selber bestimmen darf.“ Einen Widerspruch zu seinem politischen Amt als Wirtschaftsminister sieht Aiwanger nicht – Vorbildfunktion qua Amt hin oder her. Es gebe genügend Vorbilder, sagt der Niederbayer: „Ich will es als meine persönliche Entscheidung gelten lassen. Da ist ein Minister an der Stelle genauso Privatperson wie Lieschen Müller.