In der Stadt Aachen war nix mit Flutkatastrophe.
In den letzten 10 Jahren wurde die Aachener Kanalisation flächendeckend saniert! Selbst am tiefsten Punkt der Stadt, am Kaiserplatz, kam es zu keiner Überschwemmung.
Deshalb ist der Einstieg in die Sendung mit Aachen ein Fake und eine Unverschämtheit!
Die Debatte selbst ist vollkommen weltfremd und von Ahnungslosigkeit gekennzeichnet.
MehrWELTonline meint:
Frank Plasberg diskutierte mit seinen Gästen nach der Sommerpause darüber, welche Partei das beste Klimaschutzprogramm hat. Eine „Fridays for Future“-Aktivistin mischte die Runde auf und legte sich mit CSU-Generalsekretär Blume und Umweltministerin Schulze an. …
.. Welche Partei findet die richtigen Antworten auf die Klimakrise? Frank Plasberg hat die zweimonatige Sommerpause genutzt, um seine Redaktion bundesweit Menschen nach ihrer Meinung zu diesem Thema fragen zu lassen. Der erste „Hart aber fair“-ARD-Talk mit Studiopublikum seit Beginn der Corona-Krise fand also unter dem Motto „Klimaschutz im Bürger-Check“ statt.
Den Fragen der Bürger stellten sich im Studio Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), CSU-Generalsekretär Markus Blume und Grünen-Politiker Cem Özdemir. Vertreter weiterer Parteien fehlten, dafür sorgten die Klimaaktivistin Pauline Brünger und der Wirtschaftswissenschaftler Michael Hüther für reichlich kontroverse Impulse in der Runde.
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Einschub MEDIAGNOSE:
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Den Auftakt machte Schulze, die einer besorgten, jungen Mutter aus Aachen noch unter den Eindrücken der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen erklären sollte, ob die Welt für ihre Enkelkinder noch lebenswert sein wird. „Auf was müssen wir künftig verzichten?“, wollte Plasberg wissen.
„Die meisten Parteien sind nicht ehrlich darüber, wie groß diese Krise ist“
„Es geht weniger um Verzicht“, versuchte Schulze zu beschwichtigen. „Wir müssen Dinge anders machen, wir bekommen etwas Neues. Wir haben in über 200 Jahre unsere Industrie auf Kohle und Gas aufgebaut und das werden wir jetzt innerhalb von 25 Jahren verändern. Wir müssen anders mobil sein, anders heizen und die Industrie umstellen, damit sie emissionsfrei produzieren kann.“
Pauline Brünger versuchte Schulzes Absichten direkt als Lippenbekenntnisse zu entlarven. Am besten prüfe man solche Aussagen daran, was die amtierende Umweltministerin in der letzten Legislaturperiode für den Klimaschutz getan habe, schlug die 19-jährige „Fridays for Future“-Sprecherin vor. „Und da ist die ernüchternde Bilanz, dass das ganz schön wenig ist. Die meisten Parteien waren und sind nicht ehrlich darüber, wie groß diese Krise ist, in der wir gerade stecken.“
Die Abwägung Klimaschutz oder Verzicht hielt Brünger genauso wie Özdemir für eine Milchmädchenrechnung. „Jedes Jahr, das wir verpennen, bedeutet, dass wir später mehr machen müssen, um weniger zu bekommen und es kostet mehr. Rate ich als Schwabe nicht dazu“, so der Grünen-Politiker.
Markus Blume versuchte die Herausforderungen beim Klimaschutz recht durchsichtig als Gegenentwurf zum Narrativ der „Grünen-Verbotspartei“ demonstrativ positiv zu verkaufen. Von Verzicht wollte er daher – ähnlich wie Schulze – nichts wissen. „Ich halte es für falsch, den Menschen noch zusätzlich Angst zu machen. Mit Innovationen, neuen Technologien und Fortschritt geht sehr viel. Es wird eine andere Welt sein, aber dass das zwingend mit Askese und Entbehrung einhergeht, sehe ich nicht. Klimaschutz darf doch auch Spaß machen“, forderte er.
Damit nahm die Debatte an Fahrt auf und wurde hitziger, denn das wollte Brünger so nicht stehen lassen. Es gehe längst nicht mehr nur darum, aus dem Klimaschutz einen großen Innovationswettbewerb zu machen. „‘Uns wird bestimmt noch irgendeine Technologie einfallen, damit alles so bleibt wie es ist‘, daraus wird nichts mehr“, winkte Brünger ab. Die Veränderungen würden radikal ausfallen, prognostizierte sie. Da brauche man Ehrlichkeit, etwa beim Wegfall von Inlandsflügen oder der Einschränkung des Individualverkehrs.
„Wir müssen nicht immer radikalisieren, jetzt habe ich gerade zum ersten Mal diesen Begriff gehört…“, fing Blume an, wurde aber direkt von Brünger unterbrochen. „Wenn Sie das radikal nennen, dass ich mich darum sorge, wie ich noch lange gut auf dieser Welt leben kann, dann können Sie das gern tun.“ Das hatte Blume zwar gar nicht gemacht, aber Brünger konnte ihrer Twitter-Community damit immerhin deren Zitat des Abends liefern.
„So wie sie reden, müssten sie ja 80 Prozent Zustimmung bekommen“
Michael Hüther ging das das allgemeine Parteien-Bashing Brüngers schließlich auch zu weit: „Ja, die Mehrheit der Menschen will Klimaschutz. Aber die Menschen wollen es auf vernünftige Weise gemacht haben, mit einer Perspektive, und nicht Kopfüber.“ In einer Demokratie müssten dafür nun einmal Mehrheiten im Parlament geschaffen werden. „Wieso haben Sie denn keine Partei gegründet?“, fragte er Brünger direkt. „ So wie sie reden, müssten sie ja 80 Prozent Zustimmung bekommen.“
Obwohl auch Cem Özdemir sein Fett wegbekommen hatte, versuchte er, auf Kuschelkurs zu gehen. Wohlwissend natürlich, dass er von allen Anwesenden am nächsten am Klientel von „Fridays for Future“ dran ist. „Wir sollten stolz darauf sein, dass wir Jugendliche haben, die sich für ihre Zukunft interessieren. Das ist ja keine Jugend, die die Politik abschaffen will, sondern sie dazu auffordert, ihren Job zu machen“, gab sich Özdemir einsichtig, was im von Plasberg den Vorwurf einbrachte, „altväterlich“ zu klingen.
Für Özdemir kein Vorwurf, schließlich sei seine Tochter tatsächlich bei „Fridays for Future“ aktiv und mit vielen Forderungen sei er auch einverstanden. So etwa beim Streitthema Tempolimit auf Autobahnen. Diese Maßnahme sei kostenlos, sofort umsetzbar und würde die CO2-Emissionen deutlich senken, waren sich Özdemir und Brünger einig. Wo die Aktivistin bei der Bundestagswahl im September ihr Kreuzchen machen will, wisse sie aber trotzdem noch nicht. Sie hoffe immer noch auf eine konsequente Kursänderung einer Partei beim Klimaschutz.