Meine Meinung vorab:
Es werden nicht mehr Betten benötigt als vorhanden!
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Im wissenschaftlichen Springer-Verlag …
… erschien diese Kalkulation:
MehrSimulation unterschiedlicher Szenarien unter Berücksichtigung von Inzidenzen und Impfquoten
Intensive care bed requirements for COVID-19 in the fall/winter of 2021
Simulation of different scenarios under consideration of incidences and vaccination rates
Medizinische Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin (2021) Cite this article
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Zusammenfassung
Hintergrund
Auch im Herbst 2021 droht trotz der steigenden Impfquoten gegen SARS-CoV-2 aufgrund saisonaler Veränderungen und der damit verbundenen erhöhten Infektionsraten eine erneute Infektionswelle mit einhergehender erneuter möglicher starker Belastung der Intensivmedizin. Im Folgenden sind verschiedene Szenarien mithilfe mathematischer Modelle simuliert, die unter der Annahme bestimmter Voraussetzungen eine Einschätzung hinsichtlich der Auslastung der Intensivbettenkapazitäten im Herbst in bestimmten Grenzen ermöglichen.
Methodik
Die Simulation der Szenarien verwendet ein stationäres Modell, ergänzt um den Effekt der Impfungen. Das altersgruppenspezifische Risikoprofil für einen intensivpflichtigen Krankheitsverlauf wird anhand von Einweisungsdaten der 3. Welle auf Intensivstationen in Sentinel-Kliniken, den lokalen DIVI-Register-Belegungsdaten sowie den entsprechenden lokalen Inzidenzen durch lineare Regression mit Zeitversatz berechnet. Wir simulieren hierbei Impfquoten von 15 % für die U18-Kohorte, 70 % für die 15- bis 34-jährige Kohorte, 75/80/85 % für die Kohorte von 35 bis 59 Jahren sowie 85/90/95 % für die Ü60-Kohorte. Die Simulationen berücksichtigen, dass eine Impfung zu 100 % vor einem intensivpflichtigen Krankheitsverlauf schützt. Für den Schutz vor Infektion der Geimpften wurden die Simulationen zum einen für das Szenario Impfschutz für 70 % der Geimpften und zum anderen für das Szenario Impfschutz für 85 % der Geimpften dargestellt.
Ergebnisse
Die Intensivbettenauslastung verläuft proportional zur Inzidenz. Der Faktor für dieses Verhältnis (Proportionalitätsfaktor) ist höher als in der 2. und 3. Welle, sodass vergleichbare Intensivbettenbelegungen erst bei höherer Inzidenz erreicht werden. Eine 10 %ige Steigerung der Impfquoten der Ü35 auf 85 % und der Ü60 auf 95 % führt zu einer erheblich verringerten Intensivbettenbelegung.
Diskussion
Es besteht auch in den kommenden Monaten eine enge und lineare Beziehung zwischen der SARS-CoV-2-Inzidenz und der Intensivbettenbelegung. Bereits ab Inzidenzen von 200/100.000 ist wieder eine erhebliche Belastung der Intensivstationen mit mehr als 3000 COVID-19-Patienten zu erwarten, sofern die Impfquote nicht noch deutlich gesteigert wird. Wenige Prozentpunkte in der Impfquote haben eine erhebliche Auswirkung auf die potenzielle Intensivbelegung im Herbst, sodass Bemühungen um die Steigerung der Impfakzeptanz in den kommenden Wochen im Vordergrund stehen sollten. Für die Intensivmedizin ist die Impfquote der über 35-Jährigen von entscheidender Bedeutung.
[…]
Meine Meinung:
Dass die Belegung der Intensivbetten proportional der Inzidenz folgt ist eine Binse. Der Anteil der Menschen, die auch ohne Corona wegen ihrer schweren Vorerkrankungen intensivmedizinisch behandelt werden müssen, jetzt aber eine zusätzliche Infektion aufweisen, steigt selbstverständlich mit der Inzidenz. Der Wert sagt hingegen nichts darüber aus, ob überhaupt Symptome vorliegen. Es ist eine rein politische Entscheidung, alle Menschen, bei denen Viren (-Fragmente) nachgewiesen werden, als COVID-19 erkrankt anzusehen. Kurz: Die Menschen, die auf einer Intensivstation liegen und bei denen eine Infektion nachgewiesen wurde, gelten als COVID-Patienten. Egal, ob und welche Erkrankungen die Hauptursache des Intensivaufenthaltes sind. Die Gesamtzahl der belegten Intensivbetten liegt immer bei gut 20.000. Auch ohne COVID-Patienten. Die echten COVID-Patienten ohne schwere Vorerkrankungen erhöhen die Belegung im Verhältnis zur Panikmache 2020/21 in eher geringem Umfang.
Man sieht den Abbau von Intensivbetten. Man sieht, dass die COVID-19-Patienten praktisch in der Menge der Normalpatienten aufgehen. Es sind zum größten Teil „Normalpatienten“, die positiv getestet wurden. COVID ist der neue „Freund der alten, schwer kranken Menschen“ und hat die Influenza als letzten Tropfen, der das Lebensfass zum Überlaufen bringt, abgelöst. Influenza ist weltweit „weg“.
Konsequenz:
Es werden faktisch nicht mehr Intensivbetten benötigt als vorhanden. Wie bisher reichen die vorhandenen Betten plus über 10.000 Notfallreserve ganz sicher aus ohne dass es zu einer Überlastung kommen wird. Wer etwas anderes behauptet ist ein Scharlatan.