Der ehemalige Oberbefehlshaber General a.D. Egon Ramms …
… meint zur Lage in Afghanistan im Dlf am 11.8.2021:
Die Nachricht dazu:
MehrDer frühere deutsche NATO-General Egon Ramms macht die afghanischen Soldaten für die raschen Geländegewinne der Taliban verantwortlich.
Offenkundig mangele es der Armee des Landes an Durchhaltevermögen und Einsatzwillen, sagte Ramms im Deutschlandfunk. Sie nehme den Kampf gegen die islamistischen Rebellen nicht so auf, wie man es erwartet habe. An sich seien die Soldaten durch die Amerikaner gut ausgerüstet und auch durch die Bundeswehr gut ausgebildet worden, führte Ramms aus. Die von ihm konstatierte mangelnde Kampfbereitschaft erklärte er neben der Angst vor den Taliban auch mit der schlechten Bezahlung der Soldaten. Zudem konnten viele von ihnen durch den derzeitigen übereilten Abzug der NATO nicht bis zum Ende ausgebildet werden.
Dass die Taliban nach dem Abzug der westlichen Truppen Landesteile zurückerobern würden, war nach Ansicht des Generals a. D. zu erwarten gewesen. Dass es nun aber so schnell gehe, erstaune ihn doch sehr, betonte Ramms. Dennoch sei er überzeugt davon, dass die gefallenen NATO-Soldaten nicht umsonst gestorben seien. Afghanistan habe in den letzten 20 Jahren eine gewaltige Entwicklung erlebt hinsichtlich Ausbildung, Kindersterblichkeit oder Verhalten gegenüber Frauen. Bedauerlich wäre es natürlich schon, fügte der ehemalige NATO-General hinzu, wenn das alles wieder verloren gehe, weil die Taliban mit ihren „Steinzeit-Auffassungen“ wieder an die Macht kämen.
Die islamistischen Rebellen hatten gestern eine weitere Stadt in der Provinz Baghlan im Norden des Landes eingenommen. Damit ist der Landweg zwischen der Hauptstadt Kabul in die nördliche Stadt Masar-i-Scharif abgeschnitten. Nach Angaben der EU kontrollieren die Extremisten bereits 65 Prozent der Landesfläche.
Diese Nachricht wurde am 11.08.2021 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
Ja um Himmelswillen, WAS hat man denn erwartet? Wollte man denn für immer dort bleiben? Hundert Jahre? Die junge Generation soll sich GEGEN die Taliban durchsetzen? Ach.
Bestehen die afghanische Armee, die sich kampflos ergibt, und die Taliban, aus Opas?
Das SIND die Jungen, von denen dieser Schwachkopf schwatzt.
Das sind MOSLEMS, und zwar nicht moderne, sondern extrem traditionelle. Der Unterschied zwischen denen in der afghanischen Armee und den mittelalterlichen Taliban ist gering, nur eine Frage des Grades. Es liegt nicht an den Soldaten, dass es so gekommen ist, wie es kommen musste, es liegt an den Idioten, die keine Vorstellung hatten, was afghanische Kultur ist.
Die westlichen Entscheider, die unsere Streitkräfte dort hineingeschickt haben, sind vergleichbar mit Schlauköpfen, die sich erst erschiessen, dann aufhängen, schliesslich vergiften – und sich hinterher wundern, dass sie tot sind.
Ich bin generell gegen die Einwanderung gerade von Afghanen, da sie eminent überproportional gewaltkriminell in unserem Land werden. Allerdings haben wir gegenüber den örtlichen Helfern eine Bringschuld. Das ist wirklich eine moralische Frage, dass wir die vor dem Abgeschlachtetwerden retten.
Aber das ganze Afghanistan-Desaster zeigt wieder einmal überdeutlich, was für Katastrophen NAIVISMUS und FAKTEN-VERDRÄNGUNG in der Politik anrichten. Aussen- sowie innenpolitisch.
Haupt-Urheber des Desasters ist George Bush junior – einer der unfähigsten Präsidenten, den die USA in ihrer Geschichte hatten. Er schickte ja damals (2001) nicht nur Soldaten nach Afghanistan – das wäre angesichts der Weigerung der Taliban-Machthaber, Osama bin Laden auszuliefern, noch verständlich gewesen. Er brach auch den Zweiten Irak-Krieg vom Zaun – ohne jede logische Begründung. Als Vorwand wurde Unterstützung des Terrorismus und Aufbau von Massenvernichtungswaffen herangezogen. Der peinliche Auftritt von Colin Powell vor der UNO, den er später bereute, ist vielen wohl noch in Erinnerung.
Bushs eigener Geheimdienst, die CIA, widersprach der Sicht des Präsidenten heftig und wiederholt. Bis Bush den Dienst ignorierte und einen speziellen Beraterstab für nachrichtendienstliche Analysen einrichtete, der unter der Führung von Leuten wie Paul Wolfowitz, Richard Perle, Donald Rumsfeld und einigen anderen genau die „Informationen“ lieferte, die Bush hören wollte .
Ausgerechnet der grüne Aussenminister Joschka Fischer widersprach damals Madeleine Albright hinsichtlich des Irak. Er hatte Recht.
George Tenet, den damaligen CIA-Chef, brachte Bush schliesslich mit Druck „auf Linie“.
Es ist immer dasselbe. Wenn Politiker feste Überzeugungen haben, die von den Nachrichtendiensten nicht mit den entsprechenden Informationen unterstützt werden können – weil sie einfach nicht den Tatsachen entsprechen – dann ändern Politiker meist nicht etwa ihre Überzeugungen. Sie ändern das Personal bei den Nachrichtendiensten.
Die Bestallung von Haldenwang beim Verfassungsschutz ist ein Parade-Beispiel für Deutschland.
Bush hätte damals unbedingt einen realistischen strategischen Plan für Afghanistan ausarbeiten müssen: Warum gehen wir hinein, was wollen wir erreichen, welche Ziele sind realistisch, welche nicht, wann und wie gehen wir wieder raus.
Statt dessen phantasierte sich die Bush-Administration nicht nur einen ‚regime change‘ als Ziel – der gelang ja zunächst -, sondern gab sich der Träumerei einer Umgestaltung des ganzen Landes und seiner Kultur hin. Als Obama Bush als Präsidenten ablöste, wurde die US-Politik nicht etwa realistischer, sondern womöglich noch traumtänzerischer.
Die USA pflegen sozusagen „traditionell“ Allmachtsphantasien. Einige Interventionen, etwa in Guatemala (Weg-Putschen von Arbenz Guzman – bitte googeln!), Iran (Mossadegh) und Brasilien (Goulart) waren erfolgreich. Andere, wie in Vietnam, wurden zur Katastrophe.
Aber nicht nur die USA, auch andere westliche Länder versuchen, das westliche Wertesystem auf alle möglichen fernen, kulturell völlig anders geartete Weltregionen zu übertragen. Eine Einstellung, die von unglaublicher Naivität zeugt.
Man kann natürlich von Politikern nicht erwarten, dass sie ethnologische oder anthropologische Kenntnisse haben. Die meisten haben heute nicht einmal einigermassen akzeptable Geschichtskenntnisse.
Aber dann muss man von ihnen erwarten, dass sie sich wenigstens sachkundig machen (lassen), und nicht auf ihren entsprechenden Vorurteilen (positiv wie negativ) verharren. Aber in vielen Fällen paaren sich eben Ignoranz und Grössenwahn.
Wir in Deutschland müssen ja besonders darunter leiden. Auch hinter Angela Merkels Entscheidung von 2015, die Grenzen zu öffnen, steht ein Weltbild, wie es nur im Wolkenkuckucksheim entstanden sein kann. Und ihre Energie- und die Coronapolitik sind nicht realistischer.
Aber wie sagt man: in einer Demokratie hat das Volk die Herrscher, die es verdient.