Indubio 137: Köppel, Preradovic, Steinhöfel zu Cancel Culture

Indubio Folge 137: Cancel Culture seit der Steinzeit 

Auf vielfachen Wunsch gibt es ab heute Indubio am Sonntagmorgen schon ab 8 Uhr. Roger Köppel (Verleger und Chefredakteur der „Weltwoche“), Milena Preradovic (Youtube-Kanal „punkt.preradovic“) und Joachim Steinhöfel (Rechtsanwalt und Publizist) diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über die Formen und Verwerfungen des Meinungskampfes, über den Putin-Biden-Gipfel in Genf sowie über die Anstrengungen der woken Journalisten und Politiker, Ungarn schlechtzumachen

Technischer Hinweis: INDUBIO kann man auch über die gängigen Podcast-Apps (Apple, Deezer, Soundcloud usw.) anhören.

Quelle grün-kursives Zitat & zum Gespräch

Ein Gedanke zu „Indubio 137: Köppel, Preradovic, Steinhöfel zu Cancel Culture“

  1. Pluralismus in Echtzeit

    Das Verständnis in der Bonner Republik war völlig unstrittig und klar, ohne Pluralismus keine Demokratie! Diese Selbstverständlichkeit hat die Bonner Republik geprägt. Schlachten um Meinungen im Bundestag und auch in der Presselandschaft und selbst im ÖRR haben das Bild geprägt. Es fand ein ständiger Diskurs statt und die 4. Gewalt stürzte sich auf diese Auseinandersetzungen und mischte kräftig mit. Das ist die Würze in einer Demokratie!

    Mit dem Umzug des Regierungssitzes nach Berlin und anschließender Merkel-Ära veränderte sich die Wahrnehmung der politischen Kräfte und auch die der 4. Gewalt. Meinungsvielfalt war immer weniger gefragt. Auch im Ausland zeigten sich diese Tendenzen. So wies die britische BBC ihre Redakteure an, Kritiker der Klimawandeltheorie nicht mehr in die Sendungen des ÖRR Großbritanniens einzuladen, denn es dürfen keine „Leugner“ in die Debatte einbezogen werden, was im Klartext heißt: Wer das Narrativ nicht bedient ist ein Leugner!

    2019 im Mai hat unsere neue mögliche Kanzlerin, Annalena Baerbock dazu aufgerufen, „Klimaskeptiker“ aus den Programmen von ARD und ZDF zu verbannen. Damit hat sie Ihren Anspruch auf das Kanzleramt vehement unterstrichen, denn das ist folgerichtig „nachfolgewürdig“!

    Die Coronakrise hat eins ganz deutlich gemacht, Meinungsvielfalt ist passe, die Wahrheit wird vorgegeben! Täglich erleben wir den ÖRR-Zirkus in seiner ganzen Vielfalt. Das von der Regierung vorgegebene Narrativ ist „eine Heilige Kuh“! Diese darf weder hinterfragt werden noch darf dazu Kritik geäußert werden. Nach diesem Motto werden Nachrichten abgesetzt, politische Talkrunden abgehalten mit den Teilnehmern, die man vorher auf Herz und Nieren geprüft hat, ob sie das Narrativ bedienen. Mit der Wissenschaft wird in gleicher Weise verfahren. Wissenschaftler, die das Narrativ unterstützen, werden auf dem „Schild“ herumgetragen, kritische Wissenschaftsstimmen werden totgeschwiegen oder verunglimpft.

    Der Bundestag gibt ein ähnliches Bild ab. Die Altparteien sind alle einer Meinung, nur diese „Nazipartei“ AfD hält sich nicht an diese Strategie und wird bei diesem Thema wie auch bei anderen Themen abgestraft, diffamiert und ausgegrenzt. Immerhin ist sie in dieser Legislaturperiode die größte Oppositionspartei. Damit verbunden hat sie die 1. Stimme nach der Regierung. Auch Opposition ist nur bedingt erwünscht und nur dann, wenn sie sich innerhalb des Narrativs bewegt.

    Diese vorgegebene Systematik spiegelt sich auch in der Volksmeinung wieder. Wer der Regierung und den Medien glaubt, ist ein guter Bürger. Wer dagegen opponiert ist „Abschaum“ und wird aus der Gesellschaft ausgeschlossen mit aller übler Methodik, derer die Regierung fähig ist. Die Stigmatisierung“ Leugner“ ist noch die vornehme Art. Den absoluten Vogel hat Frau Esken (SPD)abgeschossen, indem sie Andersdenkende als Covidioten bezeichnet hat. Dies wurde natürlich folgerichtig von den Medien übernommen. Man hat auch sofort die richtige politische Richtung Andersdenkender ausgemacht, das sind alles Nazis!

    FAZIT

    Der Verlust an Meinungsvielfalt geht einher mit Demokratieverlust, was wir ja mit der Entrechtung in der Pandemie am eigenen Körper erfahren haben. Diese drastische Art an Sichtweisen verbunden mit exekutiver Gewalt sind Sargnägel einer Demokratie. Meinungsunterdrückung, Diskriminierung, Ausgrenzung sind Mittel autoritärer Staaten. Wenn dann die Regierenden auch noch auf die gelebte Demokratie hinweisen, die ja so unerschütterlich fest in unserer Republik verankert ist, leiden diese Personen an Realitätsverlust und sind schon längst in eine Welt des Autoritären abgedriftet. Noch können sie formal nachweisen, dass Deutschland ein Rechtsstaat nach demokratischem Muster ist. Bei weiterer Verlängerung der Notlagen sei es aus Klima- oder Pandemiegründen ist eins völlig klar, diesen demokratischen Rechtsstaat gibt es dann nicht mehr. Notstandsregierungen sind immer autoritärer Art!

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