Deutschland verschenkt (Wind-) Strom nach Norwegen, um …
Mehr… ihn einige Stunden später teuer zurückzukaufen. Wie es von und mit unseren Strom-Freunden in Österreich und der Schweiz seit geraumer Zeit praktiziert wird.
Die neue Leitung zwischen Norwegen und Deutschland …
bringt die Nutzung der erneuerbaren Energien voran – und macht zugleich deren größte Defizite deutlich. Das Großvorhaben braucht eine europäische Dimension. …
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… Seit einigen Wochen schon ist NordLink in Betrieb. Am Donnerstag weihten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre norwegische Amtskollegin, Ministerpräsidentin Erna Solberg, die neue Verbindungsleitung offiziell ein. „NordLink ist ein Meilenstein für die moderne Energieversorgung in Europa“, sagte Merkel. Beide Regierungschefinnen betonten, NordLink könnte der Auftakt für weitere Kooperationen etwa bei der Offshore-Windkraft sein. „NordLink wird sowohl für Deutschland als auch für Norwegen von großem Nutzen sein“, sagte Solberg. „Es wird zu einer effizienteren Nutzung der Stromressourcen beitragen und die Grundlage für weitere Investitionen in die erneuerbare Erzeugung schaffen.“
Die rund zwei Milliarden Euro teure, etwa 600 Kilometer lange Stromtrasse zwischen dem schleswig-holsteinischen Wilster und dem norwegischen Tonstad verbindet erstmals die Strommärkte beider Länder. Sie ermöglicht Norwegen den Zugang zu deutschem Windstrom und im Gegenzug Deutschland den Zugang zu Strom aus den norwegischen Wasserkraftwerken. Durch den Ausgleich zwischen Wind- und Wasserkraft trägt NordLink erheblich dazu bei, die erneuerbaren Energien in einer relevanten Größenordnung das ganze Jahr hindurch sicher für die Grundlast am Strommarkt nutzen zu können.
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Der Deutschlandfunk kommentiert wohlwollend am 27.5.2021
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Daniel Wetzel meint auf WELTplus im übertragenen Sinn: Alles easy!
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Kritisch-realistisch sieht es
Klaus H. Richardt ist Diplom-Ingenieur und war 38 Jahre mit Entwicklung, Konzeption, Vertrieb, Realisierung, Inbetriebnahme, Betrieb und Modernisierung von Wasserkraft- und thermischen Kraftwerken (Nuklear-, Kohle-, Öl-, Müllheiz-, Gas-, Kombi- und Solarkraftwerke) beschäftigt. Mit der Energiewende befasst er sich in seinem aktuellen Buch „Damit die Lichter weiter brennen“.
Man träumt davon, Windstrom nach Norwegen zu liefern, der dort gespeichert wird und bei Bedarf, während einer Dunkelflaute, zu uns zurückkommt.
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Eigentlich eine gute Idee: Bei erneuerbarem Stromüberschuss in Deutschland Strom nach Norwegen liefern, der dort in Pumpspeicherkraftwerken gespeichert wird: Strom aus Deutschland pumpt Wasser aus dem Unterwasserspeicher nach oben, bei Bedarf bei uns wird das Wasser durch eine Turbine abgelassen, der erzeugte Wasserkraftstrom von Norwegen zurück zu uns geliefert, wenn hier Dunkelflaute herrscht.
Leider lässt man dabei die wesentlichen Randbedingungen außer acht:
- Norwegen hat zwar große Speicherseen für seine Eigenversorgung, aber nur wenig Pumpspeicherkapazität, da sie sich bisher nur selbst versorgt haben, kein übergeordneter Bedarf vorlag und kein Pumpstrom übrig war; zudem sind die vorhandenen Unterwasserspeicher sehr klein, was die Pumpspeichermöglichkeiten stark einschränkt.
- Die norwegische Kraftwerkskapazität reicht in der Regel nur aus, die Eigenversorgung zu decken, bei besonders kalten Wintern (zur Zeit unserer Dunkelflaute) muss Strom aus dem Ausland zugekauft werden.
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