So wird das Vorsorgeprinzip mit Füßen getreten
SARS-CoV-2 ist ein Erreger grippaler Infekte, der für Kinder und Jugendliche vollkommen harmlos ist. Nur ein kleiner Teil dieser Population entwickelt bei einer Infektion überhaupt Symptome. An der Infektion sterben nur Kinder, die angeborene oder erworbene Immundefekte haben und daher genauso gut an den zahlreichen anderen Viren, die den oberen Atemtrakt infizieren, sterben könnten. Seitdem die COVID-Pandemie (die eigentlich ein endemisches Geschehen ist) ausgerufen wurde, sind laut RKI in Deutschland gerade mal acht Kinder unter zehn Jahren und drei im Alter zwischen 10 und 19 Jahren “im Zusammenhang mit COVID” gestorben. Wie viele dieser 11 Patienten wirklich an COVID gestorben sind, geht aus den Daten nicht hervor.
MehrEine Betrachtung der Krankenakten würde sicherlich ein sehr differenziertes Bild ergeben. Auch Langzeitfolgen, deren Existenz selbst bei Erwachsenen nicht klinisch bewiesen ist, kommen bei Kindern nicht vor. Anderslautende Berichte sind eindeutig unwissenschaftlich und methodisch falsch. Ein klinischer Nachweis von “long COVID” bei Kindern und Jugendlichen fehlt. Das Syndrom „multisystem inflammatory syndrome in children” (multiples Entzündungssyndrom bei Kindern) im Zusammenhang mit COVID ist noch zu unerforscht, um abzugrenzen, ob es mit der Virusinfektion ursächlich zusammenhängt. Das ist allerdings nicht sonderlich wahrscheinlich; zudem ist das Syndrom sehr selten und nicht tödlich.
Insgesamt sind Kinder und Jugendliche von SARS-CoV-2 genauso betroffen wie von jedem anderen Schnupfenvirus.
Die Kinderimpfung
Daher ist eine Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen SARS-CoV-2 zu ihrem Schutze sinnlos. Da diese Altersgruppe extrem schnell eine starke Herdenimmunität gegen den Erreger ausbildet und eine Impfung keinerlei Beitrag dazu leisten würde, die Verbreitung des Virus einzuschränken, gibt es keinerlei Grund, diese Populationsgruppe zu impfen. Dennoch wird die Impfung von Kindern und Jugendlichen nun massiv von Politikern gefordert. Auch Mediziner fordern die Zulassung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 für die Impfung chronisch kranker Kinder – ohne dies wissenschaftlich begründen zu können und ohne das Verhältnis von Nutzen und Risiko zu bedenken.
Vielmehr werden erstens viel zu hohe Prävalenzzahlen chronischer Krankheiten bei Kindern angegeben – in Deutschland sollen laut Dr. Thomas Fischbach, dem Präsidenten des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, „rund elf Prozent aller Mädchen und 16 Prozent aller Jungen unter 17 Jahren […] laut KiGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) unter einer chronischen Erkrankung” leiden, was offensichtlich echter Unsinn ist: Niemals sind ein Sechstel der Kinder in Deutschland chronisch krank, wenn man Kranksein sinnvoll definiert. Man sollte solche Studien nicht zitieren, da man sich dadurch als Arzt selbst unglaubwürdig macht. Zweitens sind auch chronisch kranke Kinder von COVID nicht bedroht, wie aus dem oben Gesagten hervorgeht; denn sonst hätten wir viel mehr schwere COVID-Verläufe bei Kindern. Die Forderung ist also irreführend. …
_________________________
Einschub MEDIAGNOSE
_________________________
… Doch nachdem Pfizer/BioNTech Ende März Zwischenergebnisse ihrer Studien vorgelegt hatten, haben sie vor einigen Wochen die Notfallzulassung ihrer immunogenen Substanz BNT162b zur Impfung Jugendlicher der europäischen Arzneimittelbehörde EMA beantragt. Nun hat die EMA offiziell mit der beschleunigten Evaluation der Daten begonnen, es wird von einer Zulassung ausgegangen.
Was sagen die Daten, die wir bisher einsehen konnten? Wie Pfizer/BioNTech schon vor einem Monat berichteten, wurden 1.131 Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren geimpft, in der Kontrollgruppe waren 1.129 Teilnehmer. 18 der nicht Geimpften entwickelten eine SARS-CoV-2 Infektion, wobei wir nicht erfahren konnten, wie die Patienten charakterisiert wurden; es ist davon auszugehen, dass keines der Kinder ein COVID-Vollbild mit Pneumonie entwickelte, weil das fast nie vorkommt. Das allein zeigt schon, wie selten SARS-CoV-2 klinisch sichtbar wird.
Hingegen entwickelte keines der geimpften Kinder eine Infektion. Das bedeutet, dass man 61 Kinder impfen musste, um bei einem Kind eine milde Infektion (leichte Grippe, wie wir sie alle kennen: Husten, Schnupfen, leichtes Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen) zu verhindern. Ob durch die Impfung die Kontagiosität verhindert wird, wissen wir nicht; es ist aber unwahrscheinlich. Bei Masern muss man je nach Status der Populationsimmunität nur 1–5 Kinder impfen, um eine starke Wirkung (vollständige Verhinderung der Masern und der Übertragung) zu bekommen.
Pfizer/BioNTech haben auch nicht getestet, ob neue Virusvarianten aus der Corona-Familie oder andere Grippeerreger nach der Impfung in den Kindern vorhanden sind. Das ist mit Sicherheit der Fall. Die gängigen Tests sind so veraltet, dass sie neue Corona-Varianten teilweise nicht mehr erfassen. Man impft gegen einen kaum noch vorhandenen von vielen Schnupfenerregern, was aber am Gesundheitszustand der Population nichts ändert, da alle anderen Erreger weiterhin vorhanden sind und auch keinen Schaden anrichten: Erkältungskrankheiten gehören zum Leben der Kinder. Daher ist die Impfung epidemiologisch vollkommen irrelevant und sinnlos.
Auf der Habenseite finden wir also eine sehr geringe Reduktion leichter Infektionssymptome bei einem von vielen Schnupfenviren. Was haben wir auf der Sollseite? Wir wissen es nicht. Der Impfstoff wurde laut Herstellerangaben akut gut vertragen.