Meilenstein am Sonntag, 11.4.2021: Impfprobleme

Bereits am 6.2.2020 habe ich mich zur 

Infektiosität 

von Geimpften und symptomlosen Ungeimpften geäußert.

Am 6.4.2021 kommt der Dlf mit diesem Bericht daher:

Grün-kursives Zitat & kompletten Bericht lesen

Die Impfungen gehen voran, wenn auch weiter eher stockend. Immerhin haben bereits mehr als fünf Prozent der Bevölkerung ihre zweite Dosis erhalten und sind damit fast vollständig geschützt – vor der Krankheit Covid-19 und zum Teil wohl auch vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2. Ein Bericht des Robert Koch-Instituts sieht kaum noch ein Übertragungsrisiko bei vollständig Geimpften. Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Grund genug, Geimpften lockere Regeln in Aussicht zu stellen.

[…]

Die gute Nachricht: Wer zweimal mit Astrazeneca, Moderna oder Biontech geimpft wurde, erkrankt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht mehr an Covid-19. Jedoch bietet kein Impfstoff einen 100-prozentigen Schutz vor einer Erkrankung. Zudem gibt es das Phänomen Longcovid. Dabei entwickeln Menschen Monate nach der Infektion plötzlich doch noch schwere Symptome. Es besteht die Hoffnung, dass die Impfung auch dieses Phänomen künftig verhindert.

Impfen zielt jedoch nicht nur auf den individuellen Schutz, sondern auch auf den Schutz der anderen. Bei SARS-CoV-2 gilt es jedoch als unwahrscheinlich, dass durch eine Impfung die sogenannte „sterile Immunität“ erreicht wird – das Virus also durch die Immunisierung überhaupt nicht mehr in den Körper gelangt. Es ist durchaus möglich, dass sich SARS-CoV-2 in der Nase von Geimpften festsetzen kann, bevor das Immunsystem reagiert.

Da mit der Impfung gegen SARS-CoV-2 keine „sterile Immunität“ erreicht wird, besteht theoretisch die Möglichkeit, dass Geimpfte andere mit dem Virus infizieren. In der Praxis geschieht das aber eher selten. Das zeigen erste Daten zum breiten Einsatz der Impfstoffe aus Israel, aus den USA und aus Großbritannien. Sie deuten alle in eine Richtung: Wo viel geimpft wurde, verlangsamt sich auch die Ausbreitung des Virus.

In Israel wurden Personen untersucht, die trotz einer Impfung positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Das waren zum einen nur wenige, vor allem aber lag bei ihnen die Virenbelastung nur bei einem Viertel des Durchschnittswertes.

[…]

Genau das ist der Knackpunkt: 

Es sind noch Viren im Körper. Die Menge ist gleichwohl so gering, dass eine Ansteckung anderer Menschen durch Weitergabe praktisch unmöglich ist.

Genau das Gleiche gilt dann m. E. auch für syptomlose = gesunde Menschen.

Dann heißt es im Bericht weiter:

In den USA wurden zudem fast 4.000 Pflegekräfte und andere Menschen aus früh geimpften Gruppen über 13 Wochen begleitet, jede Woche getestet und mit nicht geimpften Personen verglichen. Dabei stellte man fest, dass es in der Gruppe der Geimpften 90 Prozent weniger Infektionen gab – und zwar einschließlich asymptomatischer Infektionen. Das bedeutet: Das Risiko als Geimpfte oder Geimpfter das Virus weiterzugeben, ist sehr gering.

Da bleibt die Frage, was bedeutet dieser Satz: Dabei stellte man fest, dass es in der Gruppe der Geimpften 90 Prozent weniger Infektionen gab – und zwar einschließlich asymptomatischer Infektionen. ?

Mit Sicherheit nicht, dass 4.000 asymptomatische ungeimpfte Menschen 90% mehr Menschen angesteckt haben, oder? Was sind überhaupt 90% in absoluter Zahl? Der Eindruck aber wird erweckt. Ich halte den Satz für Framing-Geschwurbel nach dem Motto:

Lasst Euch impfen. Dann wird alles gut.

Auch ungeimpfte Menschen ohne Symptome geben ggf. in geringen Mengen vorhandene Viren bzw. deren Bestandteile vielleicht weiter. Doch diese Menge ist höchst gering und daher kaum patogen.

Nicht vorenthalten möchte ich den Artikel des ZDF. Da geht man davon aus, dass Geimpfte sehr wohl ansteckend sein können.

Bemerkenswert ist auch dieser FAZ-Artikel:
Grün-kursives Zitat & kompletten Bericht lesen

Das RKI meint, dass Geimpfte wie solche Personen behandelt werden können, die ohne Symptome einen Schnelltest mit negativem Ergebnis gemacht haben. Aber was heißt das schon? Die Messlatte hängt niedrig

[…]

Das Risiko ist nur gering – geringer nämlich als die statistische Empfindlichkeit (genauer: die Falsch-Negativ-Rate) eines durchschnittlichen Schnelltests, wenn man zwar infiziert ist, aber davon selbst gar nichts merkt. Wie hoch dieser statistische Wert ist, hat zum Beispiel die vom RKI zitierte Cochrane-Antigentest-Review jüngst gezeigt. 58 Prozent der symptomlosen Infizierten werden mit den Tests korrekt erfasst, 42 Prozent dagegen sind falsch-negativ. Diese Infizierten fallen sozusagen durch den Rost. Das ist ein statistischer Durchschnittswert, der über viele Antigentests hinweg ausgerechnet wurde. Aber klar ist: Fast die Hälfte der symptomlos Infizierten bekommt das falsche Test-Ergebnis: negativ.

[…]

Die Messlatte für die Geimpften ist damit extrem niedrig gelegt: Wenn statistisch gesehen weniger als 42 Prozent trotz vollständiger Impfung das Virus übertragen, ist die vom RKI formulierte Bedingung erfüllt: Schnelltests und Impfung könnten gleichgestellt werden.

Tatsächlich gibt es inzwischen einige Studien zu Sars-CoV-2 von allen hierzulande zugelassenen Impfstoffen, die zeigen, dass diese Vakzine nicht nur fast vollständig vor schweren Erkrankungen und Todesfällen schützen, sondern auch die Ansteckung blockieren. Vor allem aus Israel und Großbritannien kommen solche Realwelt-Daten. Es gibt auch Ergebnisse aus kontrollierten Studien wie etwa zu den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna mit teils atemraubenden Ergebnissen: Drei Infektionen bei 2479 Geimpften im Laufe von mehr als drei Monaten nach der Impfung gegenüber 161 Infektionen bei 994 Nicht-Geimpften. Damit wären 99,9 Prozent der Geimpften vor Ansteckung geschützt.

[…]

Manche Geimpfte können also das Virus noch in sich tragen. Eine ganz andere Frage ist allerdings, ob diese Geimpften, die sich trotzdem anstecken und nachweislich Viren in den oberen Atemwegen produzieren, andere anstecken. Dazu gibt es keine Daten, nur Spekulation. Wahrscheinlich ist es nicht, davon jedenfalls geht das RKI in dem Schreiben aus. Das trifft offenbar aber nicht für das ganze RKI zu. Denn die Ständige Impfkommission am RKI (Stiko) hat erst am 1. April eine Aktualisierung ihrer Empfehlungen vorgelegt, in der es heißt, dass zwar das Übertragungsrisiko von Geimpften „stark reduziert“ sei, „es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass Menschen nach Exposition trotz Impfung symptomatisch oder asymptomatisch infiziert werden können und dabei Sars-CoV-2 ausscheiden“. Die Stiko zieht auch gleich die notwendigen infektiologischen Konsequenzen: „Die Stiko empfiehlt daher auch nach Impfung, die allgemeinen Schutzmaßnahmen (Alltagsmasken, Hygienregeln, Abstandhalten, Lüften) weiterhin einzuhalten.“ In zusätzlichen Hinweisen macht die Stiko klar, dass das auch bedeute, dass Geimpfte die Quarantänepflichten einhalten müssten bei der Rückkehr aus einem Risikogebiet. 

[…]

Ein Vergleich der Infektionsrisiken, die von Geimpften auf der einen und frisch mit Antigentests erfassten Personen auf der anderen Seite ausgeht, stellt die Stiko nicht an. Dennoch fällt auf, dass die vorsichtige Haltung der Stiko mit dem RKI-Schreiben kontrastiert, in dem die ersten „Öffnungsschritte“ für Geimpfte aufgezeigt werden. Eine Art Freibrief mit „grüner Karte“ – wie in Israel – stellt aber auch das Schreiben nicht in Aussicht.

Fraglich ist, wie lange die in dem Brief des RKI gemachte Aussage gilt. Denn am 30. März, und damit mutmaßlich zu spät für die Verfasser des Schreibens, erschien im Medizin-Journal „Lancet“ eine neue Studie zum Astra-Zeneca-Impfstoff, die eine zusätzliche Komplikation aufzeigt. Es geht darum, wie gut die Impfstoffe auch vor Ansteckungen  mit neuen Varianten schützen. Die kontrollierte, sehr sorgfältige Studie mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff untersucht die „britische“ Sars-CoV-2-Variante B.1.1.7. Bei mehr als 8500 Geimpften wurden mehr als 200.000 Testabstriche genommen und die Mutanten-Typen ausgewertet. Fazit: Während die Wirksamkeit gegenüber dem Ursprungsvirus bei mehr als 70 Prozent lag, betrug sie bei denen, die sich mit B.1.1.7 ansteckten, gerade noch 29 Prozent. Mit anderen Worten: Bei mehr als zwei Drittel der Geimpften konnte sich das Virus nachweislich im Nasenrachenraum vermehren.

[…]

Sind Sie jetzt schlauer?

Sicher nicht. Gehen Sie aber davon aus, dass symptomlose Menschen niemanden anstecken. Egal ob geimpft oder nicht.

Nur dann werden wir in Zukunft ein angstfreies, normales Leben führen können.

Denn:

Ich bin kein Risiko.

Und Sie sind es auch nicht!

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Ergänzung

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https://www.google.com/search?q=spahn+lockerung+f%C3%BCr+geimpfte&rlz=1C1CHBF_deDE912DE912&oq=spahn+geimpfte&aqs=chrome.3.69i57j0j0i22i30l4j69i60j69i61.7234j0j15&sourceid=chrome&ie=UTF-8

https://www.achgut.com/artikel/was_zeigt_die_israel_studie_zum_biontech_pfizer_impfstoff_

 

 

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