Selbstverständlich gibt es Widerspruch, …
… als Bill Gates meint, ohne Atomkraft ginge es nicht:
Mehr[…] WELT: Sie sind ein großer Anhänger erneuerbarer Energien, aber auch von Atomkraft. Im Jahr 2006 haben Sie TerraPower gegründet, zur Entwicklung eines Kernkraftwerks der vierten Generation, obwohl Sie wissen, dass die öffentliche Meinung den Bau neuer Anlagen eher ablehnt. Glauben Sie, dass Atomenergie in der künftigen Energieversorgung einen Platz hat?
Gates: Die meisten wollen nicht wahrhaben, dass wir künftig 2,5-mal mehr Elektrizität produzieren müssen, um Gebäude zu heizen, Fahrzeuge zu bewegen und die Industrie zu versorgen. Sie haben recht, die Preise für Sonnen- und Windenergie sind gesunken, sogar die Preise der Offshore-Windenergie beginnen langsam zu fallen, was ein wirkliches Wunder ist, einfach fantastisch.
Wir müssen jedoch nach wie vor ein dringendes Problem lösen, und das besteht darin, dass diese Energiequellen nicht kontinuierlich sind. Sind die Wetterbedingungen wochenlang günstig, ist alles gut. Kommt aber eine heftige Kältewelle, wird es große Gebiete geben, die von diesen Energiequellen nicht versorgt werden können. Um ihre Zuverlässigkeit zu verbessern, muss ein großer Energiespeicher geschaffen und mit dem Netz verbunden werden, was um einiges schwieriger ist als die Herstellung einer Autobatterie.
Ein anderer Ansatz wäre ein System, das 24 Stunden am Tag permanent Strom erzeugt, und genau das ist es, was die Kernspaltung oder Kernfusion tut. Ich vertrete jedoch absolut nicht die Meinung, dass man nur auf Atomenergie setzen sollte. Was ich sagen will: Die Menschen sollten aufgeschlossener sein gegenüber der vierten Generation von Atomreaktoren, die etwa in vier bis sechs Jahren auftauchen werden, seien es nun die, die wir bei TerraPower bauen oder andere.
Die Energie, die wir produzieren, ist billig und sicher. Die Menschen sollten wirklich offener sein, denn es ist schließlich auch die sicherste Energie: Sie hat viel weniger Todesopfer gefordert als Unfälle durch Bergbau oder Gasleitungen. Ich verstehe allerdings, dass Atomenergie in ihrer heutigen Form von der Öffentlichkeit nicht akzeptiert wird. An der Stelle habe ich aufgegeben.
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Natürlich nutzt Herr Gates die Gelegenheit seinen eigenen Reaktortyp der 4. Generation ins Spiel zu bringen:
[…] Gates: Für die herkömmliche Atomkraft kämpfe ich nicht mehr. TerraPower aber arbeitet an einem Modell, bei dem kein Druck auf den Reaktor ausgeübt und auch keine Wärme erzeugt wird. Es ist völlig anders und muss auch nicht von Menschen bedient werden. Wenn wir das Wunder fertigbringen, diese Energie speichern zu können, werden weder eine Fusion noch eine Kernspaltung notwendig sein. Noch ist aber nicht ganz klar, ob wir das schaffen, obwohl es verschiedene sehr ehrgeizige Unternehmen gibt, die bereits in diese Technologie investieren.
[…]
An die Speerspitze des Widerspruchs setzte sich im Handelsblatt die DIW-Professorin Claudia Kemfert (´Gaudi-Claudi`) plus Kollege Hirschhausen. Leider hinter der Bezahlschranke. Roger Letsch machte sich auf achgut.com seine Gedanken zu den angeblichen 5 Irtümern des Bill Gates: Hier klicken.
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