Schrecken der Impfstoffhersteller: Gibt es ein Medikament gegen Covid-19?
Seit etwa einem Jahr …
… hält das Coronavirus Sars-CoV-2 die Welt in Atem – nun gibt es endlich erste Hoffnungsschimmer. Am 23. Dezember wurde der erste Corona-Impfstoff in der EU zugelassen, mittlerweile haben auch die Impfungen damit begonnen. Weitere Impfstoffe werden derzeit getestet, bis 6. Januar wird eine Stellungnahme der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zum Impfstoff von Moderna erwartet. Fällt diese Stellungnahme positiv aus, dürfte die EU-Kommission den Moderna-Impfstoff gegen Corona ebenfalls zulassen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hofft, Mitte des Jahres „jedem der will ein Impfangebot“ machen zu können.
Doch Impfungen haben – bei allen Vorteilen, die sie mit sich bringen – auch einen entscheidenden Nachteil: Es dauert meist einige Zeit, bis sie wirken, manchmal werden gar mehrere Impfungen benötigt, um den vollen Impfschutz aufzubauen. Doch bei einem möglichen neuen Corona-Medikament, das vom University College London Hospitals NHS Foundation Trust (UCLH) derzeit getestet wird und das vom Pharmaunternehmen AstraZeneca entwickelt wurde, soll das anders sein.
Corona-Medikament von AstraZeneca und UCLH: Antikörper aus dem Labor
Bei dem Corona-Medikament soll es sich um die Antikörper-Kombination AZD7442 handeln, die von AstraZeneca entwickelt wurde, wie der „Guardian“ berichtet. Dabei handelt es sich nicht um Antikörper, die im Körper gebildet werden, um gegen eine Infektion zu kämpfen, sondern um Antikörper, die im Labor hergestellt wurden. Diese Antikörper könnten Menschen, die dem Coronavirus direkt ausgesetzt waren, davor schützen, die Krankheit Covid-19 zu entwickeln, heißt es im „Guardian“ weiter. Das könne nach Angaben von Experten viele Leben retten.
Die Virologin Catherine Houlihan vom UCLH leitet die Phase-3-Studie „Storm Chaser“ zu dem möglichen Corona-Medikament und sagt: „Wir wissen, dass diese Antikörper-Kombination das Virus neutralisieren kann.“ Deshalb hofft die Studienleiterin, dass die Injektion bei Menschen, die dem Coronavirus ausgesetzt waren, zu einem sofortigen Schutz vor Covid-19 führen kann. „Eine Impfung anzubieten wäre dann bereits zu spät“, betont sie.
Phase-3-Studie für neues Corona-Medikament: Entwickeln Teilnehmer Covid-19?
Bisher sei zehn Studienteilnehmern, die zuvor dem Coronavirus ausgesetzt waren, das mögliche neue Corona-Medikament injiziert worden, erklärt Studienleiterin Houlihan. Nun soll genau beobachtet werden, ob die Personen Covid-19 entwickeln. An mehreren britischen Krankenhäusern und an weiteren Orten weltweit läuft derzeit die Studie. Die Forschenden hoffen, dass der Antikörper-Cocktail sechs bis zwölf Monate lang gegen Corona schützen kann. Studienteilnehmer erhalten dazu zwei Dosen des möglichen neuen Medikaments gegen Corona – oder einen Placebo.
Die Antikörper gegen Corona könnten bereits im März oder April zugelassen werden, heißt es im „Guardian“. Wenn das Corona-Medikament von den Behörden zugelassen wird, soll es Personen angeboten werden, die in den vergangenen acht Tagen dem Coronavirus ausgesetzt waren, heißt es weiter.
Die Antikörper gegen Corona könnten bereits im März oder April zugelassen werden, heißt es im „Guardian“. Wenn das Corona-Medikament von den Behörden zugelassen wird, soll es Personen angeboten werden, die in den vergangenen acht Tagen dem Coronavirus ausgesetzt waren, heißt es weiter.