Die katholische Seelsorgerin Hildegard Stumm …
… erzählt und deutet das Märchen vom „Fischer und seiner Frau„ in der Morgenandacht, die am 15.12.2020 vom Dlf gesendet wurde:
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MehrZunächst möchte ich feststellen, dass Hildgard Stumm als Klinikseelsorgerin sehr nah dran ist am geistigen und körperlichen Siechtum und Tod. Sie wird täglich mit der Tatsache konfrontiert, dass das Leben endlich und sehr oft, fast immer nicht dem entspricht, was uns die bunte Werbewelt vormacht. Im Gegenteil. Krankheit, Elend und zum Schluss der Tod sind Merkmale des Lebens vor allem bei alten Menschen.
Egal, ob sie im Krankenhaus, im Pflegeheim, im Hospiz oder – aufopferungsvoll von Angehörigen gepflegt – zu Hause ihre letzten Wochen, Tage, Stunden verbringen. Das war immer so, das wird auch so bleiben, sogar dann, wenn Covid-19 sich in die lange Reihe der Viruserkrankungen eingeordnet hat und nur noch ein unschönes Relikt der Medizingeschichte ist. Hildegard Stumm betreut die Menschen sehr oft in den letzten Stunden ihres Lebens, hilft ihnen und den oft sprachlosen Angehörigen, wenn sie mit Endlichkeit und Tod konfrontiert werden. Ob dieser belastenden und schweren Tätigkeit verdient Frau Stumm allergrößten Respekt.
In der Morgenandacht kommt denn auch das zum Ausdruck, was bei Menschen, die im Dienst für andere Menschen tätig sind, sehr häufig anzutreffen ist. Und was daran liegt, dass die Diskrepanz zwischen täglichem Erleben im Beruf und der ´Welt da draußen` liegt. Die westliche Lebensweise ist von Wachstum, von Konsum und dem ´immer Mehr` sehr stark durchdrungen. Das Haben steht im Vordergrund, das Sein spielt, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Haste was, biste was, lautet die Devise. Hildegard Stumm gehört ganz sicher nicht zu den Menschen, die nach diesem Motto leben. Deshalb wundert es nicht, wenn sie in ihrer Morgenandacht meint:
[…] Es war einmal eine Zeit, da gehörte uns die Welt, unbeschwert war unser Leben. Schickten Selfies durch die Welt: Schau her, hier bin ich und hinter mir der Zuckerhut, die Freiheitsstatue, der Tafelberg, das Taj Mahal, der Eiffelturm. Um die Wette haben wir uns gesteigert im Konsumieren und Urlauben und konnten nicht genug bekommen.
Möglich machte das unser System, das darauf ausgerichtet ist, alle Bedürfnisse zu erfüllen und weitere zu schaffen. Und dabei immer individuellere Individuen entstehen zu lassen, die mit Gemeinwohl nicht mehr viel am Hut haben. Ausbeutung aller Ressourcen, die uns die Erde und Arbeitskräfte, vorwiegend nicht aus Deutschland, bieten.
„Mehr, mehr, mehr!“
Lautet die Devise. […]
Dann erzählt sie in aller gebotenen Kürze das Mächen vom Fischer und seiner Frau. Dort spielt das „immer Mehr haben wollen“ eine zentrale Rolle. Dass es dann für den Fischer und seiner Frau dann im Pisspot endet, sollte Mahnung einegdenk eines solchen Verhaltens sein. Hildegard Stumm transformiert die Interpretation des Märchens in unsere aktuelle Zeit:
[…] Man kann das Märchen unterschiedlich deuten, doch das Ende lässt auch die Interpretation zu, dass Reichtum und Macht nicht das Wichtigste im Leben sind, dass sie sich nicht unendlich steigern lassen. […]
Das möchte mal insgesamt so stehen lassen, wobei die Frage bleibt, ob ein Mensch, der bereits Millionen und mehr Reichtum, Grundbesitz usw. angehäuft hat, ob dieser Mensch dann nach noch Mehr „strebt“. Das kommt in 99,9% der Fälle automatisch. Der reiche Menschen haben einen Trend zum Geiz gemäß dem Motto: Reich wird man nicht vom ausgeben. Nein, richtig reiche Menschen entdecken sehr oft ihre altruistische Ader. Sie wollen Gutes tun, sie wollen helfen und die Welt verbessern. Bill Gates ist das Paradebeispiel für einen solchen Menschen. Und es gibt etliche mehr, die nicht so bekannt, aber dennoch sehr reich und zusätzlich Philantropen sind. Vor allem in den USA ist das Sozialwesen von solchen ´Gönnern` abhängig. Denn der Staat kümmert sich dort nur um das Allernotwendigste.
Diese Dreiecksgeschichte spiegelt für mich unsere jetzige Situation. Isebill, das sind wir, die wir nicht genug bekamen, die wir uns ungehindert durch die Welt bewegten, auch letzte Paradiese zerstörend.
Ich persönlich finde mich da nicht wieder. Ich vermute, das geht den meisten Menschen so. Natürlich gibt es Entwicklungen in der westlichen Welt, die kritisch gesehen werden können. Doch insgesamt ist mit zum Beispiel der industriellen Fertigung von Nahrungsmitteln, mit der intensiven Bewirtschaftung der Böden und einer ausgefeilten Logistik viel mehr Gutes denn Schlechtes erreicht worden. Ich denke da vor allem an den Rückgang des Hungers in der Welt. 1995, vor 25 Jahren bewohnten etwa 5,3 Milliarden Menschen die Erde. Davon hungerten 1,1 Milliarden Menschen. Heute gibt es 7,3 Millarden Menschen. Hunger leiden zwar immer noch gut 800 Millionen Menschen – jeder einzelne ist einer zuviel -, doch Fakt ist, dass trotz eines erheblichen Bevölkerungswachstums der Hunger in der Welt erheblich abgenommen hat.
Auch in Sachen „Klima“ ist eine viel differenzierte Betrachtungsweise notwendig. Es gibt Länder in Afrika, da geht der CO2-Ausstoß pro person gegen Null. Sind das Vorbilder für uns? Genau dort leidet die Bevölkerung unter Hunger und Elend. Jegliche Produktion erzeugt CO2. Wenn die Ernte auf den Feldern verrottet, weil sie nicht in Schober verbracht werden kann, dann braucht man Fahrzeuge, die das tun. Robuste Fahrzeuge, die Arbeit Tag und Nacht verrichten können. Die mit dem fahren, was in diesen Ländern vorhanden ist. Fossile Brennstoffe. Oder ist es gerecht, zum Beispiel in der Sahara riesige Sonnenkraftwerke zu bauen, mit deren dann Wasserstoff hergestellt wird, der nach Europa transportiert wird, während in den afrikanischen Staaten weiter Armut herrscht?
Ich will mit meinen Beispielen lediglich das Bewusstsein wecken, dass die Verbesserung der Welt ganz bestimmt nicht so einfach ist, wie es gerne dargestellt wird, und dass es vor allem keine Einteilung in Gut und Böse geben darf.
Der Fischer, das ist für mich unsere Wachstumsgesellschaft. Ein Prinzip, das nicht funktionieren kann. Weil jeder weiß, dass Wachstum begrenzt ist, dass irgendwann die Ressourcen aufgebraucht sind.
Das ist ein sehr populäre und oft geäußerte Ansicht, die im Mainstream des Guten gerne und oft vertreten wird. Das macht sie dennoch nicht wahr. Sie stimmt einfach nicht. Die Erde, die Natur, wir Menschen leben in einem immerwährenden Rythmus. Zur Hälfte wird der Planet immer von der Sonne mit Energie versorgt. Diese Energie sorgt dafür, dass die Menschen bis zu einer gewissen Größenordung immer genug zum Überleben & Mehr haben. Wachstum ist nicht linear, sondern erfolgt im Rythmus der Jahreszeiten. Irgendwo ist immer Sommer, Winter, Frühjahr und Herbst. Vieles vergeht, Neues entsteht. Aus einem Weizenkorn entsteht Brot. Das gebacken werden muss. Dabei entsteht CO2. Der Mensch atmet Sauerstoff ein und CO2 aus. Das bringt das Leben mit sich.
Der Mensch macht sich die Erde untertan und schafft mit seiner Intelligenz und Schaffenskraft, mit seiner ihm innewohnenden Energie die Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen. Ob das auch noch für 10 oder 15 Milliarden Menschen reicht, ich weiß es nicht. Da liegt das Problem.
Und natürlich gibt es Verschwendung. Keine Frage. Daran muss gearbeitet werden. Es kann aber keine Lösung sein, die Menschen allesamt am Hungertuch nagen zu lassen. Nur damit die Welt in der Vorstellung einiger Weniger gerecht ist.
Wenn viele Menschen, wenn immer mehr in das kleine Europa kommen, um an dem dort über Jahrzehnte aufgebauten Wohlstand teilzuhaben, dann ist mit dem Wohlstand schnell Schluss. Für alle. Das aber möchte ich persönlich nicht. 1 € in Europa ausgegeben für Zugewanderte bringt in deren Heimatländern ein Vielfaches. Dort müssen die Menschen ihr Leben, ihre Zukunft gestalten. Nach ihren Möglichkeiten. Auch wenn der CO2-Ausstoß dann womöglich, nein, ganz bestimmt nicht mehr gegen Null pro Person geht.
Gott hat uns die Schöpfung anvertraut, um sie zu bewahren, nicht um sie zu vernichten. Wenn wir geschwisterlich mit unserer Welt umgehen, ist genug für alle da. Und wer ist der Fisch?
Ich vermute, Hildegar Stumm meint, der Fisch sei eine höhere Macht, die sie Gott nennt. Nur Gott kann geben und nehmen. Ich meine, dass der Fisch übertragen auf die heutige Zeit die Menschen sind, die ich bereits oben charakterisiert habe. Menschen, die aufgrund ihres sagenhaften Reichtums und/oder Popularität (Greta) glauben zu wissen, was für den Rest der Menschheit gut und richtig ist. Diese Menschen treffen sich jedes Jahr in Davos. Ein Treffen, das von Klaus Schwab initiert wurde, das jedes Jahr von ihm durchgeführt wird. Dieser Klaus Schwab hat ein Buch geschrieben, in dem er offen und ehrlich darlegt, wohin die Reise gehen soll. Er spricht vom Großen Umbruch. Zwar wurde bereits im Zusammenhang mit der so genannten „Klimakrise“ der Versuch unternommen, eine Große Transformation zu bewerkstelligen. Doch erst die Corona – Krise schafft die Grundlage für den Großen Umbruch:
- Quelle: Hier klicken Mit feinen Rezensionen
- Eine Kritik des Buches, in der die Gefahr für Demokratie und Freiheit deutlich wird: Hier klicken
Da möchte ich nicht hin, in diese schöne, neue Welt, … eine Welt in der die Menschheit mit Perfidität nach dem Willen der bekannten Wirrköpfe umgestaltet werden soll. Es ist erschreckend, dass das Ganze dann auch wie beschrieben wohlwollend von Allen angenommen wird. In diesem Buch wird die subjektive Handlungsfähigkeit total ausgeklammert und die Supranationale Zusammenarbeit gehighlightet. Zurück zum starken Staat, zurück zur Feudalherrschaft, weg vom Individualismus, also weg vom klar denkendem Menschen – das ist die Kernaussage dieses Buchs, flankiert durch düstere Prognosen und dem Verbreiten von Angst und Schrecken.
Child of men, 1984, Running Man und andere Filme haben damals fiktiv die Inhalte dieses Buchs leicht angeschnitten und skizziert, kommen jedoch an die dunklen Phantasien von Schwaab und Konsorten nicht heran.
Wer wissen will, was ganz konkret zukünftig auf die Menscheit zukommt, der kauft sich dieses Buch nicht, sondern legt sich ein solides Set an Tarotkarten zu, vorhanden im lokalen Zaubereibedarf. Menschen, die sich den Weltuntergang herbeiwünschen, gerne mit beängstigen Gedanken zu Bett gehen oder sich der vermeintlichen Elite bereits jetzt anbiedern wollen, für die ist dieses Buch genau richtig.
Frei zitiert nach: Hier klicken
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