Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut …
Mehr... über 8600 nachgewiesene Corona-Neuinfektionen gemeldet (26.10.2020). An Montagen ist der Wert meist niedriger, da an den Wochenenden weniger getestet wird. Die Gesundheitsämter kommen mit der Nachverfolgung der Kontakte von Corona-Infizierten aber häufig auch nicht mehr hinterher. So hat Berlin deshalb einen Strategiewechsel eingeleitet. Die Gesundheitsämter dort konzentrieren sich auf Risikopatienten. Alle anderen sind angehalten, sich selbstständig zu isolieren und ihre möglichen Kontakte selbstständig zu informieren. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller schloss auch Lockdown-ähnliche Maßnahmen nicht mehr aus, allerdings ohne konkreter zu werden. Stimmen, die nun zusätzliche Einschränkungen auch bundesweit fordern, werden lauter. …
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Das Interview des Dlf mit MP Hans vom 26.10.2020 hören:
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… Lockdown-ähnliche Maßnahmen verhindern
Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) schätzt die derzeitige Situation in Deutschland als ernst ein. Wenn sich die Zahlen so weiterentwickelten, dann nähere man sich einer Situation, die dem Lockdown im Frühjahr ähnele, sagte er im Dlf. Das sei sowohl für die Wirtschaft als auch die Gesellschaft „ausgesprochen schädlich“. Es gelte daher, Lockdown-ähnliche Maßnahmen zu vermeiden. Deshalb sei es sein Ziel, mit einer abgestimmteren Corona-Politik in den Bundesländern für mehr Akzeptanz zu sorgen. „Wir können Maßnahmen und Regeln wie wir wollen erlassen. Wenn sich nur ein Teil der Bevölkerung daran hält, reicht das nicht aus. Es müssen sich alle oder ein größtmöglicher Teil der Menschen an diese Regeln halten“, so Hans im Dlf. Man dürfe sich auch nichts vormachen: Die Milliarden-Beträge, die aufgewendet worden sind, um die Folgen des letzten Lockdowns abzumildern, seien nicht mehr da, so Hans.
Das Ziel sei es, die Bevölkerung zu schützen, und zwar sowohl vor den gesundheitlich negativen Folgen des Coronavirus, als auch vor negativen Folgen der Maßnahmen, die die Länder ergreifen. „Es ist doch völlig klar, dass man das nicht gegeneinander ausspielen darf. Es gibt nicht den Schutz der Wirtschaft vor den Folgen von Lockdowns. Es gibt nicht alleine den Schutz der Gesundheit.“ An oberster Stelle stünde aber die Gesundheit. „Wir müssen wirklich alles daran setzen, Schulen und Kindergärten offen zu halten, auch mit Blick auf unsere Familien. Die können das nicht noch einmal durchstehen, wie das war im Frühjahr.“
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