[…] Fazit
MehrDass die Bioenergie-Kapazitäten trotz geringer Flächeneffizienz (vgl. Umweltbundesamt) bis 2030 um 50% erhöht werden sollen, obwohl ihre Treibhausgas-Bilanz kaum besser als die von Erdgas ist, zeigt, daß den Verantwortlichen klar ist, daß Versorgungssicherheit mit den „dargebotsabhängigen“ Stromquellen Sonne und Wind nicht zu garantieren ist und Ersatz für die stillgelegten nuklearen und fossilen Kraftwerke geschaffen werden muß. Die im zitierten Umweltbundesamt-Artikel angesprochene Umwandlung des Wind- und Solarstroms in chemische Energieträger wie Methan oder Wasserstoff (Power-to-Gas) ist theoretisch denkbar, aber zur Zeit ohne großtechnische Bedeutung. Der einzige verfügbare chemische Energieträger, der – zumindest dem Namen nach – als „bio“ und „erneuerbar“ gilt, ist Biogas. Eine Entscheidung für den Ersatz von Biogas durch Erdgas aus Umweltschutz-Gründen käme dem Eingeständnis gleich, daß ein Land wie Deutschland nicht allein durch „erneuerbare“ Energien versorgt werden kann. Offenbar wiegt das bei den politisch Verantwortlichen alle Nachteile der Bioenergie im Vergleich zu Erdgas auf: Flächenverbrauch, Monokulturen, geringere Biodiversität, Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion.
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