In Medizin und Psychologie …
Mehr… gibt es den Begriff des „sekundären Krankheitsgewinns.“ Im Unterschied zum „primären Krankheitsgewinn“, der vor allem in der Genesung besteht, ist der „sekundäre Krankheitsgewinn“ derjenige, mit dem man qua Krankheit um einige Unannehmlichkeiten herumkommt. Zum Beispiel kann man dann bestimmte Pflichten oder schwierige Wahrheiten oder womöglich unschöne Begegnungen umgehen, weil man ja schließlich krank ist.
Was hat das mit der Lage in Deutschland zu tun? Eine Menge! Denn Deutschland ist nun mal ganz offiziell Corona-krank. Da spielen andere Wahrheiten oder Probleme keine oder kaum eine Rolle mehr. Zum Beispiel gibt es jetzt offiziell nahezu keine Probleme mehr mit Migration, Wirtschaftsflüchtlingen, Kosten der Migration, Asylmissbrauch, eingewanderter Kriminalität usw. Das ist der sekundäre Corona-Krankheitsgewinn für Merkel und Co.
Doch halt, ab heute dem 31. August könnte/müsste/sollte es anders werden – wenn Öffentlichkeit und „Qualitätspresse“ denn mitspielen. Denn es erscheint Thilo Sarrazins neues Buch. Es hat sehr viel mit Migration zu tun und trägt den Titel „Der Staat an seinen Grenzen. Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart.“
31. August? Da gab es doch mal den 31. August 2015. Das ist der Tag, an dem Merkel angesichts anschwellender Flüchtlingszahlen den Spruch losließ: „Wir schaffen das!“ Es folgte am 4./5. September 2015 die totale Grenzöffnung – von Merkel solistisch exekutiert, ohne Parlament, ohne Konsultation mit den Bundesländern, ohne Rücksicht auf „Schengen“ oder „Dublin“ usw. Rechtlich hatte all dies keine Konsequenten für Merkels autokratisch einsame Entscheidung. Politisch hatte es allenfalls Konsequenzen insofern, als Merkel damit den größten Anteil am Erstarken der AfD und an einem der schlechtesten Wahlergebnisse der CDU nach 1949 hat. Für viele Bundesbürger hat es gleichwohl Konsequenzen, vor allem für sie als Steuerzahler und in zahlreichen Fällen als Opfer zugewanderter Gewalt.
Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft
Der Vorwurf einer „Herrschaft des Unrechts“ bleibt bestehen, er ist nicht ausgeräumt, auch wenn Merkel trotzig und patzig bei einer Pressekonferenz am 15. September 2015 hinterherschob: „Ich muß ganz ehrlich sagen, wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, daß wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ Und noch heute hält sie an ihrer naiv-humanitaristischen Ideologie fest. Den Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft hat Hermann Lübbe so etwas einmal genannt.
Merkels dünne Begründung für die sperrangelweit geöffneten Grenzen, so in einem Interview vom 7. Oktober 2015, lautete: 3000 Kilometer deutscher Grenzen könne man nicht schützen. Dabei waren nach dem 5. September 2015 sämtliche Einheiten der Bundespolizei in Alarmbereitschaft versetzt und 21 Hundertschaften mit Bussen aus ganz Deutschland an die deutsch-österreichische Grenze gebracht worden, um am 13. September 2015 die deutsche Grenze wieder zu schließen. Indes: Die Grenzen blieben offen. Bis heute hat man in der Bundesregierung nicht eingeräumt, dass man falsch gehandelt hat. Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte übrigens auf Grenzschließung gesetzt. Heute, Ende August 2020, verteidigt er Merkels Entscheidung.
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