Dies ist ein toller geschichtlich/kultureller Überblick über die ersten 14 Jahre des 20. Jahrhunders. Der Autor gibt jedem einzelnen Jahr ein Grundthema, von dem ausgehend er die grossen Entwicklungen (wir würden sie heute „mainstreams“ nennen) beleuchtet. Dies tut er mit grosser Sach- und Fachkenntnis, in einer überaus klaren und intelligenten Sprache, die sich trotzdem zeitweise spannend wie ein Roman liest.
Selbst wenn man geschichtlich interessiert ist, tauchen hier Fakten auf, die eher unbekannt sind. So wusste ich zwar, dass Belgien im Kongo in der Kolonialzeit ziemlich gewütet hat, dass aber der damalige belgische König selbst zutiefst bis über die Ellbogen in den blutigen Geschäften des Kautschukhandels und dem daraus resultierenden Holocaust an den Einheimischen steckte, war mir nicht bekannt.
Eine Empfehlung für alle geschichtlich Interessierten, die sich gern in einen guten Text vertiefen!
Quelle der im Artikel zitierten Musil-Passage: Seite 112 der Taschenbuchausgabe des „taumelnden Kontinents“.
Solche Tests dienen -neben dem Scheffeln von Kohle – nur dazu, …
… die Infektionsrate mittels falsch-positiver Ergebnisse in Richtung zweite Welle hoch zu pushen. Eine Infektionsrate, die viel über die Großkopferten aussagt, nur nichts über tatsächliche Krankheitsfälle Covid-19.
Symptomlose Menschen sind prinzipiell gesund. Fertig!
Alles andere ist schwachsinnig. Den Menschen eine Krankheit einzureden, einzutesten, ist höchst verwerflich.
Als Beleg für meine Behauptungen führe ich die im Verhältnis zur Gesamtsterberate Deutschlands extrem niedrige Sterblichkeitsrate in Sachen Corona (seit Wochen unter 10 Coronatote von 2.600 ´normal Toten` pro Tag) an. Auch die Belegung der Intensivbetten mit seit Wochen etwas über 200 Coronafällen von über 21.000 mit anderen (Atemwegs-) Erkrankungen belegten Intensivbetten (Gesamtzahl über 30.000) zeigt, dass die aktuelle Corona-´Politik` ein …
Die Menschen in Deutschland wurden schon so kirre gemacht, dass im Berliner Tagesspiegel folgendes zu lesen ist:
[…] Drei zentrale Forderungen der Elternschaft
Der Landeselternausschuss einigte sich am Sonnabend auf drei Forderungen:
In der ersten Schulwoche sollen die Schüler und alle in Schule anwesenden Personen, inkl. der Lehrkräfte auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Den Schulen ist freigestellt in der ersten bzw. für max. zwei Schulwochen auf den sogenannten Plan B umzuschwenken, also mit reduzierter Klassengröße zu unterrichten.
Es soll mehr Testungen für Schüler und Lehrkräfte geben.
Dem Landesschülerausschuss geht das nicht weit genug. Zur Begründung für einen möglichen Schülerstreik sagte Lena Werner, die Sprecherin des LSA: „Wir wollen stärkere Hygienemaßnahmen erreichen und mehr Geld für die Schulreinigung“.
Die Coronakrise hält seit März dieses Jahres alle Bereiche der Gesellschaft in ihrem Würgegriff – von der Bundes- bis hinab zur Kommunalpolitik, vom Gesundheitswesen bis zur Bildung, vom kulturellen Leben bis zur Freizeit- und Urlaubsgestaltung. Doch vor allem trat eines von Beginn an offensichtlich zutage: Der globale Finanzmarktkapitalismus befindet sich in einer beispiellosen Krise und ist nunmehr, befeuert durch den Brandbeschleuniger Corona, dabei, vor unser aller Augen zu kollabieren.
Der inzwischen unvermeidlich scheinende Untergang der 40 Jahre andauernden Neoliberalen Epoche zeichnete sich seit der Finanzkrise 2007 bis 2009 ab; weitere Anzeichen für eine bevorstehende schwere Wirtschaftskrise erkannten Ökonomen und Finanzexperten schon in den Jahren 2018 und 2019. Die fast weltweite Lockdown-Politik war nur der Gnadenstoß für ein auf Marktradikalismus, Sozialabbau, Umweltzerstörung und wachsender Ungleichheit aufgebautes Wirtschaftssystem – eine Politik, die allein in Deutschland die Vernichtung der Lebensgrundlagen unzähliger klein- und mittelständischer Unternehmerinnen und der in deren Betrieben beschäftigen Lohnabhängigen, von Freischaffenden und Soloselbstständigen in Kauf nimmt. Ganz zu schweigen von Abermillionen Menschen in den Entwicklungsländern, die buchstäblich dem Hungertod preisgegeben werden.
WEISSBUCH WIRTSCHAFTSGESETZGEBUNG
Wie die Herausgeber des Demokratischen Widerstands bemerkten, stehen »schon jetzt die großen Eigentumsverhältnisse, unsere Währung, unser politisches System sowie die ethische und praktische Ausrichtung unser aller Zukunft [zur Disposition]. Wie in einem solchen Zustand auf Ausgleich bestehen? Wir haben keine Machtmittel. Außer uns selbst. Und den Ausgleich durch das Recht. Das Argument. Die Wissenschaftlichkeit. Die öffentliche Debatte. Wir sollten deshalb auf eine gemeinsame ›Verfassung der Ökonomie‹ hinwirken. Und mit wir meinen wir alle Leute auf diesem lebenswerten Landstrich unserer Erde.« Aus gutem Grund lautet der als Forderung verstandene Titel der Plattform der Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand: nicht ohne uns! Es ist an der Zeit, neue Regeln für unser künftiges Wirtschaftssystem (basis-)demokratisch auszuhandeln. Denn eines ist klar: So wie bisher kann es nicht weitergehen.
»ES WERDE GESETZ!« — EINSENDUNGEN IN BUCHFORM
Deshalb erging schon im März der Aufruf an alle DW-Leserinnen, ihre Ideen und Vorschläge für eine solche neue Wirtschaftsgesetzgebung einzubringen. Unter dem Motto »Es werde Gesetz!« erreichten uns bisher mehr als 120 Einsendungen mit Beiträgen zu einer enormen Anzahl von Teilbereichen einer künftigen Wirtschaftsund Gesellschaftsordnung. Die meisten Leserinnen sandten uns selbst ausgearbeitete Konzepte, manche begrenzt auf bestimmte Felder wie Bildung oder Steuern, andere umfassend und weite Teile des ökonomischen und sozialen Lebens behandelnd. Etliche Einsenderinnen machten uns auf schon bestehende alternative Wirtschaftsordnungsmodelle aufmerksam; am häufigsten genannt wurden das Modell der Sozialen Dreigliederung von Rudolf Steiner und das Konzept der Gemeinwohlökonomie von Christian Felber.
Was jedoch sämtlichen Beiträgen zugrunde liegt, ist die Vision einer humaneren, umweltfreundlicheren und gemeinschaftlicheren Art des Wirtschaftens, die nicht der Jagd nach Profit und unbegrenztem Wachstum alles andere unterordnet, sondern ethischen und sozialen Werten und Bedürfnissen den ihnen gebührenden Stellenwert zuerkennt – kurz: die Vision einer Wirtschaftsordnung mit menschlichem Antlitz.
[…]
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Auch wenn ich persönlich die Meinung …
… der Bewegung en detail nicht unbedingt teile, unterstütze ich die Bewegung.
Eine Bewegung, die sich gegen die Einschränkungen und die indoktrinäre Vorgehensweise der Bundesregierung sowie der ihr hörigen „Wissenschaft“ (RKI, Drosten, Gesundheitsämter in Ländern und Kommunen) in Sachen Corona positioniert und eine Menge Leute auf die Straße bringt.
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Die Zeitung des Demokratischen Widerstands:Hier klicken
Leider konnte das Video nicht komplett aufgenommen werden. Deshalb der Rest schriftlich:
[…] Deshalb heute meine Bitte an Sie: Lassen Sie uns jetzt besonders vorsichtig sein – in der Freizeit, bei der Arbeit, aber auch am Urlaubsort und nach der Rückkehr von einer Reise!
Der Weg zur Normalität, die wir uns doch alle wünschen, geht nicht über Leichtsinn, Sorglosigkeit und Ignoranz. Normalität, ein Leben ohne Maske und Abstand, werden wir nur erreichen, wenn wir die Zeit bis zur Verfügbarkeit wirksamer Medikamente überbrücken mit Disziplin und Vernunft.
Meine Bitte gerade jetzt am Ende des Urlaubs: Gehen Sie weiterhin keine unnötigen Risiken ein! Und nutzen Sie die Möglichkeiten, sich testen zu lassen. Auch wenn’s schwerfällt: Bewahren wir Geduld und verhalten wir uns vernünftig!
Ja, es ist Sommer, aber es ist ein Sommer zwischen Hoffen und Bangen. Lassen Sie uns gemeinsam alles dafür tun, dass wir gut durch den Herbst und den Winter kommen.
Alles Gute – und geben wir acht aufeinander!
Quelle Video und grün/rot-kursives Zitat plus komplette Rede schriftlich: Hier klicken
… jetzt wird stellenweise verlangt, es abzuschaffen; manche SPD-Politiker fordern sogar, die Teilnehmer „irgendwohin“ abzuschieben. Warum dieser Hass und diese Aufregung? Denn offensichtlich haben brave, zum sehr weit überwiegenden Teil Bürgerliche ohne Gewalt demonstriert – schon das eine Besonderheit. Oder versteht die Politik nicht mehr, wie sie mit kritischen Bürgern umgehen soll? Auch viele Medien haben sich erneut blamiert – durch einseitige, einheitliche und unfaire Berichterstattung, die nachweislich die Fakten verdreht und verfälscht.
Ich halte die Festlegungen der Regierungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in keinem Fall für richtig und ihre Befolgung für nicht erforderlich. Werde es aus Furcht vor Verhaftung dennoch tun!
Da gibt es einen Gastbeitrag des Vize-Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion Arnold Vaatz im Deutschen Bundestag:
[…] Regierungen und Medien, die die Ausbreitungsgefahr der Seuche von der Gesinnung der potentiellen Verbreiter abhängig machen, beschädigen ihre Glaubwürdigkeit; uns einreden zu wollen, im Kampf für das Gute sei die Verbreitung des Virus akzeptabel, ist von der gleichen intellektuellen Qualität wie die Trumpschen Empfehlung, man solle sich Desinfektionsmittel spritzen.
Mit dem Wertungsunterschied im Fall der beiden Demonstrationen hat der Glaubwürdigkeitsverfall nicht begonnen, er erfuhr nur seine Fortsetzung. Los ging es mit Einführung der Maskenpflicht, nachdem es lange hieß, Masken nützten nichts – so lange es keine zu kaufen gab. In der DDR streute die Partei: Bananen seien gar nicht so gesund.
Von Monat zu Monat lernt man mehr von der DDR. Die dreiste Kleinrechnung der Teilnehmerzahlen der Demo vom 1. August durch die Berliner Polizei entspricht in etwa dem Geschwätz von der „Zusammenrottung einiger weniger Rowdys“, mit der die DDR-Medien anfangs die Demonstrationen im Herbst 1989 kleinrechneten. Der gefährlichere Versuch, die Straßen leerzukriegen, war damals die Unterstellung, die Demonstranten handelten im Auftrag von CIA und BND. Der heutige Versuch, die Straßen leerzubekommen, besteht in der Warnung: Pass auf, mit wem du demonstrierst. Das ist die Drohung, als Nazi diffamiert und damit gesellschaftlich ruiniert zu werden, sobald man bei einer Demonstration angetroffen wird, in der eine Person, die man weder gekannt noch überhaupt im Gewühl gesehen haben muss, ein „bei Rechten beliebtes“ Kleidungsstück trägt. Bei Nazis war es Sippenhaft, im Deutschland von heute ist es Kollektivhaft. Letztere lässt sich leicht organisieren. In Chemnitz wurde das schon mal geübt. Blöderweise missglückte diese Übung, weil der Hitlergrußzeigende dort vergaß, seine Tätowierung zu verstecken. Sie zeigte ein bei den Linken beliebtes Symbol. […]
Das ist schon starker Tobak. Und vollkommen korrekt!
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Da muss dasImperium selbstverständlich zurückschlagen.
Natürlich – meine Meinung – dumm-dreist:
Zahlreiche Politiker und Medien reagieren aufgeregt auf Arnold Vaatz‘ Kommentar zur Berliner Demonstration. Die Vorwürfe gegen Vaatz sind aber seltsam unbestimmt und haben mit dem Text selbst wenig zu tun. Letztlich bestätigen sie teilweise sogar dessen Kritik an den falschen Zahlenangaben.
Offenbar traf der Text des früheren DDR-Bürgerrechtlers und prominenten CDU-Politikers bei vielen einen Nerv. Politiker von SPD, Grünen und Linkspartei und zahlreiche Journalisten toben – und demonstrieren dabei ungewollt, wie richtig Vaatz mit seiner Kritik liegt. […]
Quelle grün-kursive Zitateund Text – unbedingt – komplett lesen: Hier klicken
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Der CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Fischer hat seinen Fraktionskollegen Arnold Vaatz gegen Angriffe von links verteidigt, nachdem dieser der Berliner Polizei DDR-Methoden vorgehalten hatte. Fischer sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Arnold Vaatz kenne ich seit über 20 Jahren als engagierten Kämpfer für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Wenn er, als früherer Bürgerrechtler in der DDR, sich so klar äußert, nehme ich das sehr ernst.“
Quelle grün-kursives Zitat & kompletter WELTonline-Artikel:Hier klicken
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Die Meinung von Manfred Thöne zum Vorgang:
Arnold Vaatz, Unionsvize, hat die Bundesrepublik Deutschland mit der DDR und die Berliner Polizei mit der Volkspolizei der SED-Diktatur verglichen. Bei Nazis war es Sippenhaft, heute ist es Kollektivhaft!
Kein Geringerer als der CDU-Vize Arnold Vaatz vergleicht in in einem Gastbeitrag die Bundesrepublik mit der DDR. Er hat die Berliner Polizei in einem Gastbeitrag bei „Tichys Einblick“ mit der Volkspolizei der SED-Diktatur verglichen. Vaats schreibt unter Verweis auf die „Black Lives Matter“ Proteste: Die Kernfrage ist, warum bei gleicher Gefahrenlage Die BLM – Demonstration gegen Rassismus allgemein gelobt und toleriert und die Demonstration vom 1. August allgemein verflucht wurde. Vaatz bezeichnet den von ihm beschriebenen „Wertungsunterschied“ als Fortsetzung eines Glaubwürdigkeitsverfalls.
Maskenpflicht & Bananen
Los ging es mit der Einführung der Maskenpflicht, nachdem es lange hieß, Masken nützen nichts, so lange es keine zu kaufen gab. In der DDR streute die Partei: Bananen seien gar nicht so gesund. Er schreibt weiter: Von Monat zu Monat lernt man mehr von der DDR. Die dreiste Kleinrechnung der Teilnehmerzahlen der Demo vom 1. August entspricht in etwa dem Geschwätz von der Zusammenrottung einiger weniger Rowdys, mit der die DDR-Medien anfangs die Demonstrationen im Herbst 1989 kleinrechneten.
Bei Nazis war es Sippenhaft, heute ist es Kollektivhaft!
Bravo, ich erkenne meine alte politische Heimat wieder. Ich empfehle jedem das nachzulesen, bei NTV oder Tichys Einblick. Bei Focus wurde natürlich dementiert was das Zeug hielt: Herr Vaats hat in dem Meinungsbeitrag seine persönliche Auffassung als MDB geäußert – diese spiegelt nicht die Haltung der Unionsfraktion wieder.
Was für ein trauriger Jammerlappenverein von CDU, die Gründer dieser einst so wertvollen Partei wären so was von entsetzt über diese Jammerlappen. Natürlich wurden sie von der ach so tollen SPD unterstützt, die über solche Äußerungen am liebsten im Boden versinken würde. Meiner Meinung nach gehören sie dort auch hin!
Das Geschrei der Parteigenossen ist groß und man erwartet von Herrn Brinkhaus entsprechende Dementis.
Gut zu wissen, daß Frau Merkel noch nicht alle weichgespült hat. Ihr Kronprinz, der Herr Söder ist zu diesem Themen nicht zu hören; dies wäre für seine Kanzlerschaft nicht sinnvoll, da er ja irgendwo rein kriechen muß.
Fazit
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß bei einigen Politikern der „Gesunde Menschenverstand“ noch vorhanden ist. Leute, wir brauchen Euch um diese unselige Regierung nebst inhalierter Opposition in Schach zu halten. Wir geben die Hoffnung nicht auf und kämpfen weiter gegen den Merkellantismus!
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Der Demonstrationszug in Berlin:
Bei der Kundgebung waren es sicher noch mehr Teilnehmer.
Dann gibt es auf einmal am 6.8.2020 auf WELTplus von Axel Bojanowski einen Artikel, der sich mit der obigen „Klimaanalyse“ kritisch auseinandersetzt. Weil dieser Artikel so wichtig, weil er in einem Mainstreammedium so selten ist, zitiere ich den Text vollständig. Wollen Sie den Artikel mit allen Grafiken, Verweisen und Kommentaren komplett lesen, zeichnen Sie das WELTplus-Abo. Es lohnt sich.
[…] Der Wetterbericht des „Heute Journal“ im ZDF am 24. Juli wartete mit einer vermeintlichen Sensation auf. Moderator Özden Terli präsentierte eine Grafik, die den Verlauf der globalen Durchschnittstemperatur seit der Eiszeit zeigen sollte. Zunächst habe sich „die Erwärmung sehr langsam vollzogen“, erklärte Terli, „und dann war es lange Zeit stabil“. Plötzlich aber, seit etwa 1900, machte die Temperatur „einen Sprung nach oben“.
Die Grafik zeigte einen fast senkrechten roten Strich, dessen Spitze sämtliche Temperaturen seit der Eiszeit weit überragte. „Dieser Sprung ist schon enorm“, sagte Terli. Dem Millionenpublikum der Sendung wurde gezeigt, dass die Gegenwart wärmer wäre als die gesamte restliche Zeit menschlicher Zivilisation. Die Erkenntnis konnte nur eine wissenschaftliche Sensation sein, oder eine Ente.
Zwar gibt es keine vernünftigen Zweifel daran, dass von Menschen verursachte Abgase eine riskante Erwärmung ausgelöst haben. Doch dass die Forschung mittlerweile herausgefunden hätte, es wäre bereits wärmer als während aller Jahre seit der Eiszeit, war eine Ente. Was war geschehen?
Die im „Heute Journal“ präsentierte Grafik stammte zwar aus der Fachliteratur, allerdings nur bis zu ihrem entscheidenden Element: Der senkrecht steigende rote Strich war kurzerhand ergänzt worden. Ein Klimaforscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hatte die Grafik komponiert und auf Twitter an seine Abonnenten verschickt – zum Erschrecken seiner Kollegen, der eigentlichen Experten für das Klima der Vergangenheit.
Die Grafik war ein Taschenspieltrick: Die steile rote Linie am Ende war nicht vergleichbar mit den Daten in der Zeit zuvor. Sie zeigte jährlich gemessene Durchschnittstemperaturen auf der Erde seit Ende des 19. Jahrhunderts. Für frühere Zeiten aber gibt es solch genaue Aufzeichnungen nicht. Die meisten Zeiten der Zivilisationsgeschichte lassen sich nur mit Durchschnittswerten darstellen.
Häufig gibt es nur einen Temperaturwert für Hunderte Jahre, oder Daten wurden „geglättet“, also nur ihr Durchschnittswert dargestellt – kurzzeitige Erwärmungen oder Abkühlungen werden nicht gezeigt. Um die Zeit von der Industrialisierung bis heute (der steile rote Strich) mit den Daten der restlichen Zeit vergleichbar zu machen, dürfte sie also lediglich als ein Punkt dargestellt werden, der die Durchschnittstemperatur von 1900 bis heute zeigt – der rote Strich wäre nur ein unauffälliger Punkt.
WELT hat vier der angesehensten Experten zum Klima der Vergangenheit zu der Grafik befragt: „Sonderlich seriös ist diese Art der Darstellung nicht“, sagt Jan Esper, Paläoklimatologe an der Universität Mainz. Man sollte die Temperaturmessungen seit 1900 nicht in einer gemeinsamen Grafik mit den Temperaturrekonstruktionen zeigen. „Wir wissen nicht, ob die heutige Zeit wärmer ist als andere Warmphasen während der vergangenen Jahrtausende“, sagt Esper.
Sein Kollege Jürg Luterbacher von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) stimmt zu: „Wir wissen es einfach nicht und sollten in unseren Aussagen sehr vorsichtig sein.“ Selbst für das gut erforschte Europa seien eindeutige Temperaturvergleiche sogar für die jüngsten 2000 Jahre „sehr schwierig“. Die zeitliche Auflösung der Temperaturdaten für frühere Zeiten wäre zu grob für einen Vergleich mit der Gegenwart, erläutert Eduardo Zorita vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht.
„Wäre eine 200-jährige Periode früher wärmer gewesen als heute, würden es die Daten nicht zeigen können.“ Der Paläoklimatologe Ulf Büntgen von der University of Cambridge teilte mit, dass er sich den Aussagen seiner Kollegen anschlösse.
ZDF-Moderator Terli hatte also eine Klimaschnurre gesendet, wie schon häufiger in den vergangenen Monaten. Vergangenen Freitag erst führte er die Dürre in Deutschland „auf Veränderungen im Klimasystem“ zurück, wieder ohne wissenschaftliche Belege zu liefern. Im Zuge des Klimawandels haben in Deutschland über die vergangenen 120 Jahre die jährlichen Niederschläge deutlich zugenommen, ein Zusammenhang hiesiger Dürrephasen mit der globalen Erwärmung bedürfte also umso mehr einer Begründung von Klimatologen, die bislang aber aussteht.
Von größerer Tragweite als die Desinformation des ZDF erscheint der Umgang der Vereinten Nationen mit dem Klima der Vergangenheit, der Paläoklimatologie. Nach Informationen von WELT will der UN-Klimarat IPCC in seinem nächsten Sachstandsbericht, der in einem Jahr erscheinen soll, der Paläoklimatologie erstmals kein eigenes Kapitel mehr einräumen. Der IPCC-Report stellt alle paar Jahre das Wissen zum Klima zusammen.
Vor allem der Blick in die Zukunft gilt dem Auftraggeber des Berichts als relevant, den Vereinten Nationen. Doch der Schlüssel zum Verständnis der Zukunft liegt in der Vergangenheit – erst wenn die Klimaschwankungen früherer Zeiten einigermaßen verstanden sind, erscheinen Prognosen fundiert. Die Kenntnisse natürlicher Variationen ermöglichten es Wissenschaftlern bereits, das menschengemachte Signal im Klimawandel mit guter Sicherheit zu identifizieren.
Zwar werde es kein eigenständiges Kapitel für die Paläoklimatologie mehr geben, bestätigte der UN-Klimarat auf Anfrage von WELT. Gleichwohl würden Ergebnisse des Fachbereichs in andere Kapitel eingegliedert. Zur Co-Leiterin eines jener Kapitel wäre die renommierte Paläoklimatologin Valérie Masson-Delmotte ernannt worden. Klimavariationen der Vergangenheit werden indes nur als untergeordneter Punkt unter vielen in jenem Kapitel abgehandelt.
UN-Klimarat interessiert das Klima der Vergangenheit nicht
Die Wissensbasis der Klimaforschung scheint dem UN-Klimarat nicht mehr wichtig. Fast wirkt es, als würde sich die Klimakunde ihre Wurzeln abschneiden. Selbst außerhalb der Klimaforschung dürfte die Entscheidung des IPCC auf Verwunderung stoßen, meint Jan Esper. Schließlich seien „fundamentale Fragen über das Klima der Vergangenheit nicht geklärt“. Die Daten früherer Zeiten würden benötigt, um Unsicherheiten über künftige Szenarien zur globalen Erwärmung einzugrenzen. Das Wissen der Paläoklimatologie werde schnell dünner, je weiter man in die Vergangenheit blicke.
Der Schlag des UN-Klimarats gegen die Paläoklimatologie bringt die Klimaforschung in die Defensive. Seit seiner Gründung 1990 zerrten zwei Lager am UN-Klimabericht: politische Interessen und wissenschaftliches Ethos. Einerseits enthält der IPCC-Report zumeist saubere Dokumentation des Forschungsstands, andererseits sind Dutzende Fälle politisch motivierter Verzerrungen aktenkundig. Das Abkoppeln der Paläoklimatologie aus dem IPCC-Report könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Pendel beim Klimarat wieder in Richtung Politisierung ausgeschlagen ist – wird Grundlagenforschung geopfert für politisch nützlichere Klimamodellierungen?
Das Gezerre zwischen den Paläoforschern und ihren Kollegen, die Zukunftssimulationen erstellen, begleitete die Klimaforschung von Beginn an. Schon Mitte der Neunzigerjahre – die Klimakunde erlebte gerade ihren Aufstieg vom Orchideenfach – blickte die Paläofraktion misstrauisch auf die aufstrebenden Modellierer: „Vor fünf Jahren wollten die Klimamodellierer nichts mit uns zu tun haben“, sagte 1996 Keith Briffa, einer der angesehensten Experten auf dem Gebiet der Paläoklimatologie, der 2017 gestorben ist. „Aber nun merken sie, dass sie unsere Daten brauchen, um die Variabilität des Klimas zu verstehen.“
Für ihren dritten IPCC-Bericht 2001 diente die Paläoklimatologie dem Klimarat gar als politisch nützliches Aushängeschild: Der Report stellte eine neue Grafik an den Anfang, die in einzigartiger Eindeutigkeit den Einfluss des Menschen zu dokumentieren schien. Die sogenannte Hockeyschläger-Grafik zeigte die globale Temperatur der vergangenen tausend Jahre in der Form eines Hockeyschlägers: Rund 900 Jahre verlief die Kurve ziemlich gerade (Griff des Hockeyschlägers), erst nach der Industrialisierung stieg die Welttemperatur steil an (Fuß des Hockeyschlägers).
Zu der Grafik formulierte der IPCC den Satz: „Es ist wahrscheinlich, dass die 1990er-Jahre die wärmsten waren der vergangenen tausend Jahre und das Jahr 1998 das wärmste.“ Die erheblichen Unsicherheiten der Daten wurden übergangen. Noch schwerer wog, dass andere Rekonstruktionen der Klimavergangenheit andere Verläufe zeigten, sodass der Klimarat sich fragen lassen musste, warum er ausgerechnet jene Grafik anpries, die den menschengemachten Klimawandel so eindringlich zu zeigen schien.
Später kam heraus, dass Paläoklimatologen Ende der Neunzigerjahre versucht hatten, den Klimarat davon abzubringen, den Hockeyschläger herauszustellen. Keith Briffa warnte seine Kollegen in einer E-Mail 1999, anlässlich der Erstellung des UN-Klimaberichts: „Ich weiß, es gibt Druck, eine schöne, saubere Geschichte zu zeigen, nach dem Motto ‚offenbar einzigartige Erwärmung in tausend Jahren oder mehr in den Daten‘, aber in Wirklichkeit ist die Lage nicht so einfach.“
Aktuelle Erwärmung ist nicht herausragend
Er wies darauf hin, dass seine Studie zu anderen Ergebnissen gekommen war und fügte hinzu, dass er die aktuelle Erwärmung für nicht herausragend hielt: „Zur Erinnerung: Ich glaube, dass die derzeitige Erwärmung jener vor tausend Jahren ungefähr gleichwertig war.“ Zudem meinte er, dass die vergangenen tausend Jahre nur begrenzte Aussagekraft hätten: „Es gibt starke Beweise für starke Schwankungen in den vergangenen 12.000 Jahren, die Erklärung verlangen und die einen Teil der künftigen Hintergrundvariabilität des Klimas ausmachen könnten“, schrieb der Forscher an die Kollegenschaft. Zusammen mit einem Kollegen veröffentlichte er im Mai 1999 einen Artikel im bedeutenden Wissenschaftsmagazin „Science“, der diverse Zweifel am Hockeyschläger säte, doch der IPCC ignorierte die Bedenken.
Der Hockeyschläger hat sich seither als solide Arbeit erwiesen, aber nur als eine von vielen möglichen Rekonstruktionen des Temperaturverlaufs. Die prominente Vermarktung der Grafik im UN-Klimabericht erwies sich aus wissenschaftlicher Sicht als Fehler, der im nächsten IPCC-Report 2007 korrigiert wurde, in dem anderen Temperaturrekonstruktionen Raum gegeben wurde. Aus politischer Sicht war sie ein Erfolg: Der Hockeyschläger wurde zum beliebtesten und eindringlichsten Symbolbild der menschengemachten globalen Erwärmung, er lenkte Aufmerksamkeit auf das Menschheitsproblem Klimawandel.
Die aktuelle Abwendung des UN-Klimarats vom Klima der Vergangenheit könnte erneut der Politisierung geschuldet sein, denn mittlerweile sind es die Zukunftsszenarien, die das Risiko der globalen Erwärmung effektvoller demonstrieren als Grafiken vom Klima der Vergangenheit. Es sei denn, es wird bei den Grafiken unwissenschaftlich nachgeholfen – wie im „Heute Journal“. […]
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Dann ist da noch die Sache mit den Eisbären, die bis 2100 ausgestorben sein könnten. Lesen Sie dazu:Hier klicken
Nun liegen die Aufnahmen zweier Körperkameras vor. Körperkameras, welche die Polizisten getragen haben, welche mit der Festnahme George Floyds ´beschäftigt` waren. Der Mann verhielt sich natürlich genau so, wie ich bereits in diesem Artikel vermutet habe:
George Floyd war ein gesetzestreuer, ruhiger und besonnener Bürger. Er hat sich seiner Festnahme auf keinen Fall widersetzt. Ironie aus!
Schauen Sie selbst:
Video 1:
Video 2: Der Beamte schaut sich den falschen Geldschein an und geht dann zum Fahrzeug, in dem George Floyd sitzt.
Bemerkenswert ist, dass die Daily Mail uneingeschränkt die Partei für George Floyd ergreift. Ich hingegen bewundere die Ruhe mit der die Polizisten gegen den durchgängig renitenten George Floyd vorgehen. Die Weinerlichkeit ist m. E. Masche. Ein Verbrecher, mit allen Wassern gewaschen, führt die Polizei vor.
Sehr geehrter Herr Köppel. Ich war 43 Jahre lang Polizeibeamter und habe in Mannheim immer an der sogenannten „Front“ Dienst getan. Was mir bei den ersten Bildern von Georg Floyd sofort auffiel war die Tatsache, dass dieser Mann mit einem Krankenwagen weggebracht wurde. Wenn jemand bereits verstorben ist, so wird der Körper nicht in einem Krankenwagen weggebracht, sondern in einem Leichenwagen. Nach einer amerikanischen Meldung sei Georg Floyd auch erst im Krankenhaus verstorben. Meine Kollegen und ich hatten in den sechziger, siebziger und achtziger Jahre sehr oft mit solchen schwarzen Männern, US-Soldaten, harte Auseinandersetzungen in den Nachtbars von Mannheim. Ich selbst habe noch nie einen schwarzen Menschen beleidigt, wurde aber damals unzählige Male von schwarzen Männern als Rassist, Nazi und Mutterficker beleidigt.
Ich wünsche Ihnen weiterhin Kraft und Mut für den demokratischen, freiheitlichen, patriotischen Weg in der Schweiz und sind Sie auch weiterhin eine Stimme für Deutschland.