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Im Deutschlandfunk wurde vor drei Tagen gemeldet, das Bundesgesundheitsministerium fahnde händeringend nach 7.300 Intensivbetten, für die es den Kliniken je Platz 50.000 Euro gezahlt hatte (schlappe 350 Millionen Euro) – in Erwartung eines Ansturms von schwer erkrankten Covid-19-Patienten. Insgesamt wurde die Einrichtung von 10.600 solcher Plätze bezahlt. Nach ein paar Monaten ist dem Ministerium nun aufgefallen, dass für die 530 Millionen Euro, die man in die Hand nahm, nur 3.300 zusätzliche Betten im DIVI-Register entstanden sind. Reichlich früh. Immerhin weiß man jetzt, wie viele Intensivbetten es derzeit gibt. Denn das ist in der Corona-Pandemie ja der Flaschenhals, der uns vor tausenden weiteren Toten retten sollte. Wenn er nicht überlastet ist. Dafür können das Gesundheitsministerium oder aber das Robert-Koch-Institut aber nix.
Da sollte man doch eigentlich wissen, wie viele Betten existieren, noch besser wäre es, zu wissen, wie viele mit Corona-Patienten belegt sind und ob diese Zahl zu- oder abnimmt. Übrigens sind momentan nach dem DIVI-Intensivregister 249 von 32.567 Betten mit Covid-19-Patienten belegt, davon werden 118 beatmet. Das Worldometer, das auf den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität beruht, meldet 255 schwere oder kritische Fälle und 8 Verstorbene am 16.07.2020. Die Zahl der freien Intensivbetten verharrte während der Krise nach Einführung des DIVI-Intensivregisters stets um die 10.000, selbst als 3.000 und mehr Betten mit positiv Getesten belegt waren. Und sie ist nach Corona auch nicht gestiegen. Immer bleiben rund 20.000 Betten belegt, ob mit Corona oder ohne.
Dass das Gesundheitsministerium übersieht, dass rund 7.300 für die Bewältigung der Corona-Krise angeblich so dringend gebrauchte Betten nicht geschaffen wurden, ist nicht verwunderlich. Die Zahl der zu Beginn stets genannten 27.000 Betten, die den Grund für den Lock-Down lieferten, war geschätzt. Wie viele es wirklich waren, wusste keiner. Und das war 2017. Mit dem Aufsetzen des Intensivregisters begann die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Notfallmedizin Ende März, als der Lockdown schon in vollem Gange war. Die FAZ meldete am Dienstag den 7.4.2020, dass dieses Register “bis zum Wochenende” eingerichtet sei. Als der Lockdown beschlossen wurde, wusste niemand, wie viele Plätze es gab und wie viele belegt waren.
Das Robert-Koch-Institut erging sich zwar schon 2013 in apokalyptischen Schätzungen, bei einer CoViD-Pandemie würden binnen zweier Jahre 17 Millionen Menschen sterben. Die war Gegenstand einer Bundestagsdrucksache. Und der Präsident des RKI, Lothar Wieler, warnte noch am 1.4.2020 vor 10 Millionen Toten bis Juni 2020, wenn der Lockdown nicht käme. So schlimm kam es nicht mal im bösen Schweden, das sich dem Rat der Weltgemeinschaft verweigerte, endlich die Volkswirtschaft zum Erliegen zu bringen.
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