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MehrDie wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung zielen nicht nur darauf ab, die von der Corona-Pandemie und dem Lockdown ausgehenden wirtschaftlichen Schäden und Einkommensverluste bestmöglich auszugleichen. Mit dem deutschen 1,3 Billionen Euro Rettungsschirm, den geplanten EU-Rettungspaketen über 540 und 750 Milliarden Euro und dem nun von der Bundesregierung verabschiedeten 130-Milliarden-Euro-Corona-Konjunkturpaket will man auch die wirtschaftliche Rezession unterdrücken, die sich vor Corona abgezeichnet hatte. So soll verhindert werden, dass sich aufgestaute Probleme, die aus den wirtschaftspolitischen Rettungs- und Stabilisierungsorgien der letzten Jahrzehnte resultieren, nicht manifestieren. „Man hat des Guten schon zu viel getan“, beklagt der frühere Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, mit Blick auf die Rettungs- und Konjunkturprogramme.
Die Corona-Pandemie erschüttert eine bereits geschwächte europäische Wirtschaft. Schon im letzten Jahr war ein konjunktureller Rückgang spürbar. Die deutsche Wirtschaft ist gleich mehrmals an einer technischen Rezession vorbeigeschrammt und die Industrie befand sich in einem konjunkturellen Abschwung. Seit Anfang 2018 war die deutsche Industrieproduktion bereits um sechs Prozent gefallen und die Automobilindustrie, die seit Jahrzehnten die wirtschaftliche Konjunktur trägt, verzeichnete sogar ein Produktionsminus von 20 Prozent. Die üppigen Corona-Hilfen sorgen nun dafür, dass unprofitable Unternehmen, die während konjunktureller Krisen üblicherweise aus dem Markt ausscheiden, am Leben bleiben. Dadurch findet die in einer konjunkturellen Krise üblicherweise erfolgende Kapitalentwertung, kaum statt. Die Profitabilität bleibt schwach, und vielen Unternehmen fehlen dann die finanziellen Möglichkeiten, um ihre Investitionen in technologische Neuerungen steigern zu können.
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