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Mehr[…] Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet verhängt nach dem Ausbruch des Coronavirus in einem Schlachthof des Fleischbetriebs Tönnies über den gesamten Kreis Gütersloh einen Lockdown. „Wir führen wieder eine Kontaktbeschränkung wie im März ein“, sagte Laschet am Dienstag.
Das neue Sicherheitspaket solle bis zum 30. Juni gelten. Neue Maßnahmen solle es auch im benachbarten Kreis Warendorf geben, diese sollen dort aber nicht flächendeckend gelten. Blieben die Zahlen der Infizierten außerhalb der Schlachthof-Belegschaft aber niedrig, könne es bald eine Rückkehr zur Normalität geben. Aber auch eine Verlängerung sei denkbar.
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Mehr als 1.500 nachweislich Corona-Infizierte gibt es inzwischen unter den Schlachthof-Mitarbeitern der Tönnies-Belegschaft rundum die ostwestfälische Stadt Rheda-Wiedenbrück. Die nordrhein-westfälische Landesregierung bereitet im Kreis Gütersloh angesichts des Ausbruchs weitere Maßnahmen vor. Schulen und Kindergärten sind bereits geschlossen.
In und um die ostwestfälische Stadt Rheda-Wiedenbrück leben schätzungsweise 6.000 Schlachthof-Leiharbeiter in Sammelunterkünften. Genau weiß man es nicht, die Bewohner werden kaum je gesehen. …
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Das komplette Interview des Dlf mit Pastor Kossen vom 23.6.2020 hören:
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… Viele Infektionen sind oft auf die schlechten Arbeitsbedingungen der Leiharbeiter aus Polen, Rumänien und Bulgarien zurück zu führen. „Die Mitarbeiter werden zu Konditionen beschäftigt und untergebracht, die nicht zu rechtfertigen sind“, sagte der katholische Pfarrer Peter Kossen aus dem nordrhein-westfälischen Lengerich. Alles diene allein der Profitmaximierung. Man verbrauche Menschen und benutze diese und sehe in Rheda-Wiedenbrück jetzt die Folgen davon.
„Die Menschen sitzen in einer Zwickmühle“
Während der Coronapandemie hätten die Arbeiter hätten Angst vor einer Ansteckung – aber auch vor der Arbeitslosigkeit, sagte der Sozialpfarrer. Die Menschen würden in einer Zwickmühle sitzen, weil sie für sich und ihre Familie Geld verdienen müssten.
Das Problem sei, dass die Mitarbeiter in der Fleischindustrie „unter dem Radar“ von Betriebsräten und Gewerkschaften laufen. Dort habe sich ein riesiger Graubereich entwickelt. Die Arbeitsmigranten seien bei einem Personaldienstleister und Subunternehmen angestellt, deswegen sei Firmeninhaber Clemens Tönnies momentan auch gar nicht zur Verantwortung zu ziehen.
In verschiedenen Schlachthöfen kam es zu einer starken Häufung von Corona-Infektionen. Die hohe Zahl Infizierter lenkt den Fokus auf die Arbeitsbedingungen in Schlachtbetrieben.
Die Leute würden in einer Schatten- und Parallelwelt leben, die nicht in der Gesellschaft integriert seien und kaum Deutsch könnten. Es brauche einen anderen Blick auf die Mitarbeiter in der Fleischindustrie, sagte Kossen. „Menschen, die wir nicht ansehen dürfen als solche, die die Drecksarbeit zu billigsten Konditionen machen, sondern als Mitbürger, die viel in unsere Gesellschaft einzubringen haben.“
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Meine Meinung
- Ich bin davon überzeugt , dass man im Schlachtbetrieb Tönnies, wie in allen anderen Schlachtbetrieben auch, ´vom Boden essen kann`. Will sagen, dass die Hygienevorschriften seitens der Betriebe penibel eingehalten werden. Zu behaupten, die Corona-Infektionen seien auf schlechte Arbeitsbedingungen zurückzuführen, ist vollkommen haltlos und böswillig gegenüber Menschen, die zur Ernährung der 83 Millonen in Deutschland lebenden Menschen beitragen. Zumal eine kürzlich durchgeführte Kontrolle des Tönnies-Betriebs keinerlei Beanstandungen ergeben hat. Dass es aus Hygienegründen in einem Schlachthof kühl ist, liegt in der Natur der Sache.
- Jeder Mensch, der eine Unterkunft bezieht, ist selber dafür verantwortlich, diese so einzurichten, zu renovieren, diese so Instand zu halten, dass ein für ihn menschenwürdiges Leben möglich ist. Der Standard für „menschenwürdiges Leben“ ist in Europa sehr unterschiedlich. Manche Menschen fühlen sich in einem – für Westeuropäer -„Saustall“ wohl. Vor allem bei Menschen – Achtung: Rassismus – aus Rumänien und Bulgarien scheint das der Fall zu sein. Sonst würden sie hingehen und eine Renovierung etc. einfordern. Tun sie aber nicht. Gibt man diesen Menschen eine frisch renovierte Wohnung, dann ist diese relativ schnell verwohnt.
- Die Menschen kommen freiwillig zu den gebotenen Bedingungen her. In ihren Ländern ist das bereinigte Lohn- und Lebenskostenniveau wesentlich geringer, als hier in Deutschland. Wenn ein junger Mann hier als Mitarbeiter eines Subunternehmens z. B. bei Tönnies arbeitet, verdient er dennoch – alle anderen (Subunternehmer) verdienen sich eine goldene Nase – wesentlich mehr, als wenn er die Arbeit zu Hause tun würde. Das liegt an dem enormen wirtschaftlichen Gefälle. Die allermeisten Arbeiter wollen sich nicht integrieren. Sie arbeiten für eine gewisse Zeit in Deutschland, um den Lebensunterhalt für ihren Clan zu verdienen. Ich spekuliere mal: Ein Jahr Arbeit = 2 Jahre davon in Rumänien gut leben. Inkl. Kindergeld, das auch für Kinder in Rumänien/Bulgarien gezahlt wird. Hier liegt ein riesiges – Achtung: Rassismus -, ein gewaltiges Betrugspotential vor. Viele Kinder existieren nur auf dem Papier. Wer will das denn überprüfen? Die arbeitsfähigen Männer eines Clans wechseln sich bei der Arbeit in Deutschland ab. Jeder ist mal dran. Die anderen haben „frei“!
- Dass bei 7.000 Tests 1.500 Menschen positiv getestet wurden, belegt, dass es sich bei Covid-19 um eine Erkrankung mit dem besagten milden Verlauf handelt. Auf worldometers werden 98 % der weltweit aktiven Fälle als mild eingestuft. Sonst wären viele, viele Menschen bei Tönnies aus Krankheitsgründen ausgefallen. Auch ein Rumäne mit hohem Fieber kann nicht arbeiten. Das das Virus sich so stark verbreitet, liegt an den katastrophalen Umständen unter denen diese Menschen leben wollen. Wollten sie es nicht, könnten sie es ändern. Tun sie aber nicht. Deshalb ist das Infektionsgeschehen in diesem Bereich sehr groß. Der Betrieb, in dem gearbeitet wird, hat im Prinzip nichts damit zu tun! Auch die Tatsache, dass sich viele Menschen der Quarantäne entzogen haben, indem sie nach Hause gefahren sind, spricht für milde Verläufe. Schwerkranke, Todkranke reisen nicht.
- Es gibt nicht nur viel Elend auf der Welt, auch in Teilen der EU leben viele Menschen unter Umständen, die ein Westeuropäer als katastrophal bezeichnen würde. Ein Rundgang durch Paris und dort an der Périphérique, in St. Denis oder in anderen Vororten offenbart, was ich meine. Würde man die im Elend lebenden Menschen in Villen umsiedeln: Die Villen wären ratz-fatz für westeuropäisch sozialisierte Bürger unbewohnbar. Es ist nun mal, wie es ist. Da kann soviel Rassismus gebrüllt werden, wie man will.
- Es müsste sich langsam herumgesprochen haben, dass Covid-19 allein keine tödliche Erkrankung ist. Nur in Verbindung mit Alter, mit Vorerkrankungen oder mit beidem kann sie der letzte Tropfen sein, der das Lebensfass zum Überlaufen bringt. Ansonsten ist es reine Panikmache, immer wieder von Ausbrüchen in einer Form zu sprechen, die den Angstschweiß des nur über die Tagesschau informierten Bürgers hervortreten lässt. Die Krankheit ist – wie die allermeisten Erkrankungen – sicher nicht angenehm. Betroffene können durchaus bei schwerem Verlauf das Gefühl haben, ihr letztes Stündlein habe geschlagen. Doch bis zum faktischen Ableben ist es in der Regel noch weit. Es sei denn: Siehe oben. Deshalb müssen sich ältere Menschen, kranke Menschen schützen. Vor allem aber Menschen, die alt und angeschlagen, womöglich im Pflegeheim oder Krankenhaus sind, schützen, geschützt werden. Da machen Abstand und evtl. auch Mund-, Nasenschutz und vor allem kein Rumbusseln Sinn. Für alle anderen ist das vollkommener Unfug, der den wirtschaftlichen Aufschwung, die Konsumfreude, verzögert, verhindert. Das werfe ich den Großkopferten vor. Um den völlig sinnlosen Lockdown zu rechtfertigen, halte sie den Angstpegel in Deutschland hoch. Holland und Belgien haben keine Maskenpflicht. Es sei denn, man nutzt den ÖPNV. Mindestens dahin müssen wir auch in Deutschland kurzfristig kommen. Sonst geht die Wirtschaft, die Gesellschaft immer mehr bachab.
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Jetzt ist der Lockdown doch verfügt worden.
Der Dlf berichtet am 24.6.2020:
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Ausgezeichneter Kommentar, Herr Stobbe! Aber der Hotte muß trotzdem zurücktreten, meint jemand beim linksgrünen DLF:
https://www.deutschlandfunk.de/debatte-um-taz-kolumne-seehofer-sollte-zuruecktreten.720.de.html?dram:article_id=479273
Und im Corona-„Hotspot“ Berlin gibt es keinen Lockdown.
https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/service/faelle-berlin-brandenburg-verdopplungszeit-fallzahlen-entwicklung.html
Das ist auch okay, aber warum trifft es die braven Gütersloher?