Schweden ist ohne Lockdown recht gut …
Mehr… durch die angebliche Corona-Krise gekommen. Die Menschen konnten zum allergrößten Teil ihr normales Leben führen. Nur in einem haben die Lockdown – Länder etwas zu mäkeln:
Die Sterbezahlen in Schweden sind höher, als anderen Ländern, z. B. Deutschland, in denen der Lockdown gefahren wurde.
Kümmert sich Schweden also nicht um seine Alten? Lässt Schweden seine Alten früher sterben?
Als das Pflegeheim seines Vaters im schwedischen Uppsala ein Besuchsverbot einführte, war Björn Hygstedt zunächst erleichtert. „Vater ist in Sicherheit“, dachte er. Das war Anfang März, als die Corona-Pandemie Europa erfasst hatte. Sein Vater gehörte mit 92 Jahren zur Risikogruppe.
Mitte April bekam Hygstedt auf einmal Bescheid, dass Vater Thore positiv auf Covid-19 getestet worden war. Er lebte noch 13 Tage. Kinder und Enkel konnten nur übers Telefon von ihm Abschied nehmen. Eine Krankenschwester beschrieb den Angehörigen, dass Thore mit Handzeichen auf die Stimmen aus dem Hörer reagiert habe.
Ich will nicht zynisch klingen. Mit 92 kann man schon mal sterben. Übrigens auch ohne Corona. Der Gedanke „Vater ist in Sicherheit“ hingegen meint wohl, dass Vati noch 5 – 10 Jahre vor sich hatte, weil er vor Corona geschützt sei, oder was? In den Köpfen vieler Menschen hat sich die fixe Idee festgesetzt, dass der Tod eines Menschen immer durch andere Menschen und/oder widrige Umstände (Krankheiten) verursacht werde. Die Krankheit Covid-19 ist da eine eindeutig menschlich verursachte. Dann, wenn nicht genügend Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wurden.
Hygstedt ist wütend, dass sein Vater trotz Isolation infiziert wurde. Er macht dafür Politiker, Behörden und Staatsepidemiologe Anders Tegnell verantwortlich – weil sie einfach beschlossen, nicht mehr testen zu lassen. Das Pflegepersonal, bei dem sich der Vater wahrscheinlich angesteckt hatte, treffe hingegen keine Schuld. „Die Pfleger hatten keine Schutzausrüstung und wurden nicht getestet“, sagt Hygstedt.
Wissen Sie, was ich meine?
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Tatsächlich wird in Schweden medizinisches und Pflegepersonal nur bei Symptomen getestet – obwohl es genügend Kapazitäten gäbe. Das Ende März verkündete Ziel, insgesamt 100.000 Tests pro Woche durchzuführen, wird lange nicht erreicht. In der Spitze waren es bisher knapp 33.000 Tests Mitte Mai. Dabei wurden seit Ende April im Schnitt knapp die Hälfte aller bestätigten Corona-Infektionen bei medizinischem und Pflegepersonal diagnostiziert.
Da ist es kaum überraschend, dass die Zahl der Todesfälle und Neuansteckungen in Heimen auch nach dem landesweiten Besuchsverbot vom 1. April weiter auf hohem Niveau blieben. Erst fünf Wochen später ging die Zahl der Todesfälle in den Einrichtungen zurück. Neuinfektionen in Pflegeeinrichtungen nehmen zwar mittlerweile langsam ab, doch die Lage ist noch lange nicht im Griff. Die Senioren in den Heimen leiden derweil unter der Isolation. Sie haben nur zum Personal Kontakt.
Da haben wir die Gründe für die vielen Toten. Und trotzdem leiden die alten Menschen unter der Isolation. Aber wenigstens leidet der Rest nicht unter dem Lockdown.
Jetzt der Gipfel des Umgangs Schwedens mit seinen Alten:
Auch Thomas Anderssons an Corona erkrankter Vater Jan bekam eine solche Behandlung. Betäubt durch Morphin fand er den 81-Jährigen Anfang April in seinem Stockholmer Seniorenheim vor. Nachdem der Hausarzt eine telefonische Diagnose gestellt hatte, war für den Erkrankten eine Palliativ-Behandlung angeordnet worden. Weder Andersson selbst noch seine Angehörigen wurden informiert, berichtet Sohn Thomas gegenüber WELT.
„Nachdem ich Mails an die Verantwortlichen des Heims geschickt und mich an die Medien gewandt hatte, bekam mein Vater endlich eine Infusion“, sagt Andersson. Das sei dringend nötig gewesen, denn sein Vater habe Probleme beim Schlucken gehabt und deshalb nicht seine Medikamente nehmen können, zudem sei er dehydriert gewesen.
„Furchtbar – ich hätte nie gedacht, dass sowas möglich ist in Schweden“, sagt Andersson. Sein Vater sei während seiner Infektion kein einziges Mal persönlich von einem Arzt behandelt worden. Vater Jan hat sich mittlerweile erholt.
Ich verstehe nicht, was der Sohnemann meint. Aber immerhin ist der Vater gesundet. Obwohl sowohl Heim, als auch Ärzte den Papa offensichtlich palliativ-medizinisch umbringen wollten. Da hat das sich an die Medien wenden gerade noch rechtzeitig geholfen, oder?
Ok, ich habe auch eine 106-jährige Oma verloren, meinen Vater und meine Mutter. Ich hatte irgendwie immer Kontakt zu den behandelnden Ärzten, zu den Verantwortlichen. Die sind trotzdem gestorben. Wie geht denn so was?
Ich hatte auch einen Onkel W., dessen Ehefrau B. rauchte 50 Jahre jeden Tag 50 Zigaretten weg. Mit in die 70 Jahren tat es das Herz nicht mehr. Das Schlimmste war zu befürchten. Doch da kannte das Klinikum unseren Onkel W. nicht. Mit der Drohung die Bild-Zeitung einzuschalten, bekam Tante B. noch eine neue Herzklappe implantiert. Kostenpunkt: Über 200.000 €. Der Aufenthalt auf der Intensivstation wurde noch mal 14 Tage (4.000€/Tag) verlängert. Dann trat Tante B. vor den Herrn. Weder Onkel W., noch das Klinikum, keiner konnte es verhindern. Warum? Weil es alles Versager sind. Wie die in Schweden. Lassen einfach einen 92-jährigen an Corona sterben.
Übrigens: Was für Tante B. die Herzklappe, ist für den schwer kranken Corona-Senior die künstliche Beatmung ==> in den Tod. Aber immerhin 10 bis 14 qualvolle Tage gewonnen; Klinik hat fett verdient (20.000 €/Tag). Die Angehörigen kennen die Zusammenhänge nicht und sind zufrieden.
Lässt Schweden seine Alten sterben? Dieser Frage soll nun nachgegangen werden. Bis kommende Woche soll eine Untersuchung der staatlichen Gesundheits- und Sozialinspektion zeigen, ob mit Covid-19 infizierte Bewohner in schwedischen Altersheimen die Behandlung bekommen, die sie brauchen.
Was immer das auch sein mag.
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Schweden unterscheidet sich in der Corona-Krise noch in einem weiteren Punkt von den vielen Corona-verrückten Ländern: Durch Selbstkritik sogar aus dem Munde der Experten. Was in Schweden Anders Tegnell tut, wäre für Drosten & Co. hierzulande undenkbar!
https://www.welt.de/vermischtes/article208831873/Corona-in-Schweden-Zu-viele-sind-zu-frueh-gestorben-ruegt-Epidemiologe.html