Italien hat am Wochenende angekündigt, …
… die Grenzen für Reisende aus dem Schengenraum ab Juni wieder zu öffnen. Bereits einige Tage zuvor hatte Italiens kleinstes Nachbarland, Slowenien, eine noch weitergehende Rückkehr zur Normalität verkündet. Am späten Donnerstagabend erklärte die Regierung von Ministerpräsident Janez Jansa ihren 22überraschten Bürgern, dass die Pandemie überstanden sei. Slowenien war nach Italien eines der ersten europäischen Länder gewesen, das Notmassnahmen verhängt hatte. Nun ist es das erste europäische Land, das die Krise für beendet erklärt.
Erfolgreiches Krisenmanagement trotz Regierungswechsel
Der kleine Staat zwischen Alpen und Adria hat sich trotz der exponierten Lage an der Grenze zum stark betroffenen Norditalien in der Krise relativ gut geschlagen. Mit 1466 Erkrankten und insgesamt 104 Todesfällen (Stand: 17. Mai) auf 2 Millionen Einwohner bewegt sich das Land im europäischen Mittelfeld.
Die Fallzahlen steigen bereits seit Mitte April nur noch sehr schwach an. In den letzten zwei Wochen kamen weniger als 30 neue Fälle dazu. Das Gesundheitswesen kam nie an die Belastungsgrenze. Das erfolgreiche Krisenmanagement ist auch deshalb bemerkenswert, weil der Ausbruch der Pandemie mit einem Regierungswechsel zusammenfiel. Nachdem die Vorgängerregierung von Marjan Sarec auseinandergebrochen war, wurde Jansas Kabinett am 13. März vereidigt.
«Der Grund für die überraschende Erklärung vom Donnerstagabend ist aber nicht nur ein gesundheitspolitischer», erklärt der slowenische Politbeobachter Aljaz Pengov Bitenc im Gespräch. «Finanzielle und administrative Überlegungen dürften dabei noch wichtiger gewesen sein.» Die Verordnung über den Kampf gegen das Virus von Mitte März sieht eine automatische Verlängerung der Notmassnahmen um einen Monat vor, wenn die Pandemie nicht bis zum 15. Mai für beendet erklärt wird.
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