Am 22.4.2020 gab es eine Regierungsbefragung im Bundestag.
Mehr[…] Währenddessen betonte Gesundheitsminister Spahn: „Dass wir miteinander wahrscheinlich viel werden verzeihen müssen, in ein paar Monaten, […] weil wir noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik – und vielleicht auch darüber hinaus – in so kurzer Zeit und unter solchen Umständen, mit dem Wissen, das verfügbar ist und mit den Unwägbarkeiten, die da sind, so tiefgreifende Entscheidungen haben getroffen werden müssen.“
Weiter sagte er, dass in einer zukünftigen Nachbetrachtung der Krise Politik, Gesellschaft und auch Wissenschaft wahrscheinlich Fehleinschätzungen zugeben müssten. Das, so Spahn „finde ich normal“.
Da muss man dem Gesundheitsminister recht geben. Er macht sich ehrlich und verzichtet auf Allwissenheitsanspruch. Unter dem Eindruck einer sich entwickelnden Lage, unter dem einer Datenlage, die man selbst wohlwollend nur als spärlich betrachten kann, kann und muss man auch über Fehler hinwegsehen, die auf mangelhafte Kenntnissen beruhen oder von Annahmen ausgehen, die sich nicht bestätigen. […]
Man darf aber nicht …
… einfach mal eine Volkswirtschaft auf Verdacht komplett lahmlegen, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, außer dies:
Das sagte Virologe Drosten auf einer Pressekonferenz, bei der auch Jens Spahn anwesend war. Das werden vielleicht viele Menschen krank, da könnte es auch zu Engpässen in einzelnen Krankenhäusern kommen. Mit den alljährlichen Grippewellen mit Millionen Betroffenen wird das deutsche Krankensystem doch regelmäßig recht gut fertig. Es wird auch mit den Corona-Kranken – zusätzlich zu den vielen anderen Virusinfizierten (Grippe, Schnupfen, sonstige Infekte der Atemwege), die es spätestens im Herbst wieder geben wird, gut fertig werden.
_____________________________
Die Rede von Jens Spahn in der Befragung der Bundesregierung am 22.4.2020:
Alle Reden und Dokumente zum Tagesordnungspunkt: Hier klicken
___________________
Lesen Sie meinen Essay zum Thema „Krankheit“ ab 17:00 Uhr!!
___________________