Interessiert mich nicht, sagen Sie jetzt vielleicht. Zu Oma Umweltsau ist längst alles gesagt und zwar von allen. Dann sage ich, mit Verlaub, Sie irren. Gut, „von allen“ könnte hinkommen, aber nicht „alles“. Da gibt es nämlich noch etwas gar nicht Unbedeutendes aufzuarbeiten. Um Sie weiter anzuschärfen (und für einen längeren Text geschmeidig zu machen): Es geht um den „Spiegel“ und Fake News, um Haltung und Haltloses, um braunen Infokrieg und rote Meinungsmache. Und um Entlarvung.
So weit die professionelle Anmache. Im Achse-typischen Bemühen um optimale Usability und maximale Transparenz sei hiermit zugleich offengelegt: Im Folgenden wird ausführlich ein bisher unwidersprochen verbreitetes Narrativ seziert, beispielhaft und prototypisch. Falls Sie bereits jetzt Ermüdung verspüren, scrollen Sie besser gleich zur letzten Zwischenüberschrift. Die beginnt mit „Fazit“.
Zur Einstimmung eine kurze Zusammenfassung dessen, was der Nation um den Jahreswechsel Puls verschaffte. (Ungeduldige können natürlich auch hier gerne abkürzen per Sprung zur Zwischenzeile mit „brauner Soße“.) Also: Der Westdeutsche Rundfunk, größter Einzelsender des teuersten quasistaatlichen Rundfunksystems der Welt, lässt kleine Mädchen eine umgetextete Variante des alten Gassenhauers „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ trällern. Das Ergebnis publiziert man zwischen Weihnachten und Neujahr zwecks gesellschaftlicher Aufklärung auf der WDR-Facebook-Seite. Putziger Refrain: „Meine Oma ist ‚ne alte Umweltsau!“
Als ich recherchierte, was für ein Mensch, welch´ „böser Nazi“ Sven Tritschler wohl sei, habe ich selbstverständlich auf der Internetseite der AfD-Fraktion NRW nachgeschaut. Dort sind alle weiteren ´Staatsumstürzler und Rechtsradikale` aufgelistet, die im Landtag NRW versuchen, die ´Demokratie abzuschaffen`. (Ironie aus!)Schauen Sie sich das mal an: