Im Deutschlandfunk hat Dagmar Röhrlich …
Mehr… einen aktuellen Hintergrundbericht geliefert. Auszüge:
[…] Früher war es so, dass typischerweise nur große Stromproduzenten und Stromversorgungsunternehmen, sowie einzelne Industriekunden am Markt aktiv waren. Wir sehen inzwischen, dass zunehmend mehr kleinere und mittelgroße Unternehmen im Markt aktiv sind, insbesondere im Zusammenhang mit der Einspeisung von Erneuerbaren Energien.“
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres deckte Ökostrom, nach Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW, 44 Prozent des deutschen Strombedarfs. Doch dieser Anteil schwankt mit dem Wetter, klettert mal auf 90 Prozent oder sinkt ab auf zehn. Deshalb hat sich inzwischen der kurzfristige Stromhandel, der nicht in Leipzig, sondern am zentraleuropäischen Spotmarkt für Energie in Paris abgewickelt wird, zum wichtigen Werkzeug entwickelt, um schnelle Schwankungen auszugleichen.
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Hören Sie den Hintergrundbericht von Dagmar Röhrlich zur Energiewende im Deutschlandfunk vom 14.8.2019:
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„Und das bis zu fünf Minuten vor der tatsächlichen Lieferung des Stroms. Das heißt, Sie können beispielsweise um fünf vor acht Uhr morgens noch Strom einkaufen, den sie bereits um acht Uhr benötigen.“
[…]
„Es gab im Juni sehr unterschiedliche Situationen, wo die Ursachenforschung wahrscheinlich andere Ergebnisse zeitigen wird.“
Erläutert Achim Zerres, Abteilungsleiter Energie bei der Bundesnetzagentur in Bonn. Die Behörde reguliert unter anderem den Strombereich in Deutschland und ist seit 2011 für den Netzausbau zuständig.
„Ein Teil der Probleme war an einem Tag darin begründet, dass der intraday-Börsenhandel ausgefallen war.“
[…]
„Am Beunruhigendsten ist aber die Situation, wo eigentlich überhaupt nichts Ungewöhnliches in den Märkten oder im Wettergeschehen da war. Strom stand reichlich zur Verfügung, es war ein völlig unauffälliges Marktgeschehen. Trotzdem haben Bilanzkreisverantwortliche ihre Pflichten nicht erfüllt.“
Denn um ihre Verkäufe abzudecken, hätten sie eigentlich mehr Strom kaufen müssen. Doch das taten sie eher zögerlich, erläutert Klaus Kleinekorte, technischer Geschäftsführer bei Amprion, einem der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber, die den Strom über große Distanzen transportieren.
[…]
Händler verkauften Strom, den sie gar nicht hatten
Also verkauften Händler Strom, den sie gar nicht hatten, verließen sich darauf, dass die Übertragungsnetzbetreiber es richten. Die setzten ihre gesamten Reserven ein – und es reichte nicht. Also versuchten sie am Pariser Spotmarkt kurzfristig mehr Energie zu kaufen. Doch auch dort sahen Händler, dass der Strom der Übertragungsnetzbetreiber billiger käme als der wirklich vorhandene – und platzierten Leerverkäufe, handelten also mit Strom, den sie gar nicht hatten. Die Lage schaukelte sich weiter hoch.
„Das war so massiv, dass wir stundenweise bis zu 6.000 MW Defizit hatten.“
6.000 Megawatt – das entspricht der Leistung von sechs Atomkraftwerken.
„Wir konnten das erst dadurch stoppen, dass wir Übertragungsnetzbetreiber vereint Energie aus dem Ausland gekauft haben. Warum hat die Energie aus dem Ausland geholfen? In dem Moment, wo ich Energie aus dem Ausland gekauft habe, aus Frankreich, aus der Schweiz, aus Österreich, haben die benachbarten Übertragungsnetzbetreiber physikalisch mit ihren Systemen dafür gesorgt, dass da auch eine physikalische Erbringung dahinter ist, und da konnten wir das Defizit mit vereinten Kräften stoppen. Aber es ist Handlungsbedarf. Wir müssen das System verändern.
Fehlanreize korrigiert
Die Bundesnetzagentur hat reagiert: Um die Fehlanreize zu korrigieren, ändert sie das Berechnungsverfahren, die Ausgleichsenergie soll nun immer teurer sein als der Marktpreis. Und außerdem müssen Händler künftig schon vor dem Liefertermin dafür sorgen, dass sie dann auch wirklich genau so viel Strom einspeisen können wie sie verkaufen. Achim Zerres:
„Dagegen ist die Branche lange vorgegangen. Das werden wir jetzt nicht mehr tolerieren. Wir werden sicherstellen, dass wir diese Anreize so justieren, dass am Ende des Tages das Unausgeglichen-Sein immer die teuerste aller denkbaren Varianten ist.“
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„Man kann in Deutschland Strom von Kiel nach Garmisch-Partenkirchen verkaufen, und wird so gestellt, als ob dieser Strom tatsächlich von Nord nach Süd flösse. Dass das real nicht geht und der Netzbetreiber da Engpassbewirtschaftungsmaßnahmen [Redispatch] ergreifen muss, steht auf einem anderen Blatt. Die Rechnung dafür findet sich in den Netzentgelten wieder.“
Zwar zahle das der Verbraucher, aber er profitiere letztendlich von dem großen Markt, in dem niemand das Geschehen dominieren und die Preise treiben könne, erklärt Achim Zerres von der Bundesnetzagentur. Allerdings werden Engpässe nicht so schnell der Vergangenheit angehören. Beispiel: Das Atomkraftwerk Philippsburg in Baden-Württemberg. Als Ersatz für dieses Kernkraftwerk sollte das Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsnetz „Ultranet“ über Nordrhein-Westfalen 2.000 Megawatt Windstrom aus dem Norden nach Philippsburg liefern. Doch langwierige Genehmigungsverfahren und Bürgerproteste verzögerten das Projekt.
„Jetzt wird Philippsburg 2019 außer Betrieb gehen, und Ultranet, wenn alles jetzt irgendwie gut läuft, Anfang `23 erst in Betrieb genommen werden können. Da wird Baden-Württemberg an einem seidenen Faden hängen, ob wir dort Stromversorgung immer sicherstellen können.“ [Das sieht das Energie- und Umweltministerium Baden-Württemberg wesentlich entspannter: Analyse ab 14:00 Uhr]
[…]
Wenn die Stromversorgung bis 2050 kohlendioxidfrei funktionieren soll, wären sogar deutlich mehr Stromleitungen notwendig. Arne Steuer vom Bundesrechnungshof:
„Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat sogenannte Langfrist-Szenarien in Auftrag gegeben, die reichen bis zum Jahr 2050 und sehen im Übertragungsnetzmaßnahmen zum Netzausbau und zur Netzverstärkung von bis zu 36.500 Kilometern Länge vor.
Bis zum Jahr 2035 sind Kosten von bis zu 85 Milliarden Euro zu erwarten nach diesen Langfristszenarien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.“
[…]
Und die Zeit läuft. Damit in drei Jahren in Deutschland das letzte Kernkraftwerk und 2038 der letzte Kohlemeiler abgeschaltet werden kann, ist die Liste der notwendigen Veränderungen ohnehin sehr lang:
„Netzausbau, Speicherausbau, Umwandlung von Kohle- zu Gaskraftwerken, Ausbau der Erneuerbaren, da wo es besonders wirtschaftlich auch möglich ist. Mehr dezentrale Energieversorgung und Digitalisierung des gesamten Energiesystems, mit einer besseren Abstimmung eines flexibleren Angebots mit einer hoffentlich flexibleren Nachfrage. Erhebliche Anstrengung beim Thema Cybersecurity, damit die Systeme der Zukunft auch sicher bleiben.“
Zählt der NRW-Wirtschaftsminister, Andreas Pinkwart, auf. Beim Umbau des Stromnetzes auf Erneuerbare bleibt sozusagen kein Stein auf dem anderen. So werden Stromerzeugung, Verbrauch und Netz intelligent gesteuert und aneinander angepasst werden müssen. Grünen-Politikerin Ingrid Nestle:
„Dann braucht man intelligentere Stromsysteme, wo auch Verbraucher den Anreiz haben, sich so ein bisschen nach den Bedürfnissen zu richten. Ein Beispiel sind immer die E-Autos. Im Moment gibt es keinen Anreiz irgendwie nachts zu laden, sondern jeder kommt von der Arbeit nach Hause und stöpselt ein und wenn alle gleichzeitig parallel zur Tagesschau laden, ist das natürlich ein Problem. Und deswegen brauchen wir auch eine Digitalisierung der Energiewende. Die kommt leider bisher viel zu kurz.“ […]
Damit schließe ich die Zitation. Der letzte Absatz deutet an, wohin die Reise gehen soll: Bevormundung der Bürger, Strom-Abschaltungen zwecks Steuerung und schließlich das Ende der freiheitlichen Gesellschaft.
Bürger, steht auf. Lasst Euch das nicht gefallen:
Die Energiewende muss gestoppt werden!
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- Daniel Wetzel – ein kritischer Geist in Zeiten der Energiewende: Hier klicken
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Ich habe mir am Wochenende mal den Spaß erlaubt, und die Temperatur-Daten aller deutschen Wetterstationen [Jahresmittel der Stationsmessungen der Lufttemperatur auf 2 m Höhe] für den Zeitraum 1845 bis 2018 in einer Excel-Tabelle zusammengefasst. Die Daten kann man unter https://cdc.dwd.de/portal/ abrufen. Die Erkenntnisse sind erstaunlich 🙂
Bildet man für jedes einzelne Jahr den Mittelwert (Mittelwert aller vorhandenen Stationen in diesem Jahr) und stellt den Zeitraum 1845 bis 2018 in einem Chart dar, so erhält man eine Regressionsgerade mit einer Steigung von 0,0044 Grad/Jahr! Das entspricht einem Temperaturanstieg von 0,76 Grad in 173 Jahren. So weit, so gut! Und jetzt das erstaunliche ….
Bildet man den Chart für den Zeitraum 1845 bis 1997, so erhält man eine Regressionsgerade die waagerecht ist mit einer Steigung von 0,0003 Grad/Jahr. Also einen Anstieg von 0,0456 Grad in 152 Jahren?!
Geht man zurück bis ins Jahr der IPCC-Gründung 1988 wird die Regressionsgerade für den Zeitraum 1845 bis 1988 sogar negativ. Über diesen Zeitraum findet also (für Deutschland) sogar ein tendenzieller Temperaturrückgang statt [-0,0013 Grad/Jahr].
Erst im Jahre 1998 (also mit dem Durchstarten der Energiewende, Ökosteuer, Diskussion über EEG, Beginn der Regierung Rot/Grün) findet ein drastischer Temperaturanstieg statt. Von 1998 bis 2018 [0,0276 Grad/Jahr]
Zusammenfassend: Von 1845 bis 1997 KEIN Temperaturanstieg in Deutschland. Ab 1998 ein rasanter Temperaturanstieg in Deutschland. Da spiele ich doch jetzt mal nach den wissenschaftlichen IPCC-Regeln und behaupte … Die Energiewende ist schuld am Temperaturanstieg in Deutschland seit dem Jahr 1998. 😉