Im Jahr 2050 werden in Europa …
Mehr… markant mehr Muslime leben als heute, auch wenn sie auf den gesamten Kontinent gesehen klar in der Minderheit bleiben werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des amerikanischen Pew Research Center, das erstmals Projektionen auf der Basis der Bevölkerungszahlen von 2016 nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise anstellt. Demnach leben heute 25,8 Millionen Muslime in den 28 EU-Staaten sowie in der Schweiz und in Norwegen. Das macht 4,9 Prozent der europäischen Bevölkerung aus, die auf gut 520,8 Millionen beziffert wird.
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Seit 2010 hat die Zahl der Muslime in Europa um 6,3 Millionen zugenommen. Im Zuge der Flüchtlingskrise kamen mehrheitlich muslimische Asylsuchende nach Europa – vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, wo Krieg und Terrormilizen die Bevölkerung in die Flucht trieben. Selbst in dieser Ausnahmesituation machten Flüchtlinge bloss rund einen Viertel des gesamten Migrationsaufkommens aus. Einwanderer, die aus wirtschaftlichen oder familiären Gründen ganz legal nach Europa kamen, trugen viel stärker zum Wachstum der muslimischen Bevölkerung bei.
In einem ersten Szenario gehen die Forscher davon aus, dass die Migration in den nächsten 33 Jahren komplett versiegt. Selbst dann stiege die Zahl der Muslime von 4,9 auf 7,4 Prozent der Bevölkerung an. Dafür gibt es mehrere Gründe: Mit 2,6 Kindern pro Frau bringen Musliminnen in Europa im Durchschnitt etwa ein Kind mehr zur Welt als Nichtmusliminnen. Zudem sind die Muslime in Europa vergleichsweise jung und haben darum noch viele Lebensjahre vor sich. Die Gesamtbevölkerung Europas ist überaltert und würde ohne weitere Zuwanderung erheblich schrumpfen.
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Der Artikel stammt aus November 2017
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