Jede Bewegung hat ihre Anführer: Der 21-jährige Wu’er Kaixi steht in einem olivgrünen Hemd vor tausenden Studenten in Peking. Das Megaphon schwenkt er mit der rechten Hand auf und ab. Es ist der 20. April 1989. Wu’er Kaixi gehört zu den wichtigsten Wortführern der pro-demokratischen Studentenbewegung in China. Heute, 30 Jahre später, lebt er in Taiwan. In einem Café an der National-Universität in Taipeh guckt er die Szenen von damals auf einem Tabletcomputer.
„Das war ganz am Anfang der Studentenproteste, wir hatten es mit der Brutalität der Polizei zu tun. Deshalb waren wir wütend. Und das rufe ich hier auch durch das Megaphon. Das führte dann zu der Forderung der Studenten, dass die Regierung die Polizei für ihre Brutalität bestrafen müsse. Damals habe ich noch nicht geahnt, dass das im Vergleich zu dem, was später passierte, nichts war.“ […]
… innerhalb der Nato hat die Nordatlantische Allianz in eine Krise gestürzt. Bei Ihrem Besuch in Berlin letzte Woche erhielten Sie erneut keine Zusage, dass die Deutschen ihre Militärausgaben deutlich erhöhen werden. Ist das Überleben der Nato gefährdet?
Mike Pompeo: Jedes Land sollte seine Verpflichtungen einhalten. Die deutsche Regierung sagte zu, ihre Verteidigungsausgaben bis 2024 auf zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts zu erhöhen. Das hat ihr nicht Amerika aufgezwungen, das war ihre eigene Zusage. Aber wichtiger noch ist: Die USA haben nicht aufgehört, in multilateralen Organisationen mitzumachen; wir tragen 60 Prozent der Lasten innerhalb der Nato. Ich würde argumentieren, dass die Dinge damit verkehrtherum sind.
Bedauerlicherweise gibt es Länder, die ihre Versprechungen nicht einhalten. Sie reden zwar von Multilateralismus, wir aber handeln danach, wir leben ihn. Ohne das Modell der kollektiven Verteidigung besteht das Risiko, dass die Nato zu zerfallen beginnt. Wenn die Bürger von Nato-Staaten glauben, sie könnten Trittbrett fahren und sich für ihren Schutz auf die USA verlassen, so irren sie sich. Die Mitglieder müssen einen Teil ihrer Verteidigung selber übernehmen. Dieses Ungleichgewicht, wie es nun schon seit längerem besteht, kann nicht ewig andauern.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu „Wahrhaftigkeit gegenüber anderen und uns selbst“ aufgerufen. „Dazu gehört, dass wir Lügen nicht Wahrheit nennen und nicht Wahrheit Lügen“, sagte sie am Donnerstagabend vor rund 20.000 Absolventen, Angehörigen und Professoren in einer ungewöhnlich emotionalen Rede an der US-Eliteuniversität Harvard.
… hat der Vorsitzende des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks (BR), Lorenz Wolf, für einen höheren Rundfunkbeitrag geworben. In einem Gastbeitrag für die „Augsburger Allgemeine“ spricht sich der römisch-katholische Geistliche sowohl gegen „oberflächlichen Haltungsjournalismus“ als auch gegen „vermeintlich objektive Neutralität“ aus. Stattdessen müssten Journalisten nah an den Menschen sein, „um frühzeitig Sorgen und Ängste aufzuspüren und zu ergründen, wo anscheinend oder tatsächlich etwas im Argen liegt“. „Der kritische Umgang mit der Wirklichkeit in all ihren Nuancen“ verlange allen seriösen Medien enorme Anstrengungen ab. Eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags dürfe daher kein Tabu sein.
Der derzeitige Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro im Monat und pro Haushalt ist bis 2020 festgelegt. Am 6. Juni wollen die Ministerpräsidenten der Bundesländer über die zukünftige Finanzierung von ARD, ZDF und Deutschlandradio beraten. Im April hatten sich bereits die ARD-Intendanten für einen Erhöhung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen (Achgut.com berichtete).
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Heute, 11:00 Uhr: Interview mit dem US-Außenminister
Heute, 14:00 Uhr: Der Platz des himmlischen Friedens vor 30 Jahren
Die Kanzlerin ist zunehmend dabei, unser Land nach innen und außen zu isolieren, im schlimmsten Fall sogar zu ruinieren.
Ihre Rede in Harvard war eine moralische Straf- und Bußpredigt – und damit hat sie in dem Land, von dem wir wirtschaftlich und sicherheitspolitisch abhängig sind, unglaublich viel Porzellan zerschlagen. Die Rechnung kommt gewiss
Man liest im Feuilleton der FAZ vom Samstag über die Rede Frau Merkels in Harvard, dass man „das intellektuelle Niveau der Rede nur niederschmetternd nennen kann“. Der Ton des Vortrags sei gewesen wie bei der „Sendung mit der Maus“. Merkel sei wohl froh gewesen, „dass sie mit ihrem abgestandenen Zeug so prima durchkam“. Es habe „keinen Sinn, sich auch nur mit einem einzigen Satz inhaltlich auseinandersetzen“. Alles in allem: ein kompletter Verriss einer intellektuell bescheidenen, politisch nicht gerade weiterführenden, aber dennoch wichtigen Rede.
Es lässt sich noch weiteres sagen. Zunächst war die Rede Merkels zwar anspruchslos, vorsichtig ausgedrückt, aber das hatte immerhin den Vorteil, dass sich von den 20.000 Zuhörern jeder mitgenommen fühlen konnte. Viel wichtiger aber war: Der politische Teil ihrer Rede war ein Gegenentwurf zur Donald Trumps Politik und zugleich eine politische und erst recht noch moralische Straf- und Bußpredigt, die im Gegensatz von Wahrheit und Lüge gipfelte, was natürlich auf Trump gemünzt sein musste und allgemein auch so verstanden wurde.
… zieht Stefan Aust im Gespräch mit Alfred Schier. Insbesondere die Flüchtlingspolitik hält der Welt-Herausgeber für verfehlt. Von „Konkret“ über „Panorama“ und „Spiegel“ bis zur „Welt“ hat Stefan Aust einen weiten Weg zurückgelegt. Trotzdem sagt er: „Ich habe meine Haltung nicht verändert“.
… bei der Bundestagswahl 2017 erreicht hat, scheinen das Ende der Fahnenstange zu sein. Jedenfalls wenn man diversen Kommentatoren Glauben schenken darf.
Wenn die AfD von unseren Medien so hoffiert worden wäre, wie die Grünen, dann wäre auch bei der EU-Wahl ein ganz anderes Ergebnis herausgesprungen. Die AfD leistet im Bundestag sehr gute Arbeit.
Die Redebeiträge sind gut bis sehr gut. Berichtet wird darüber praktisch nicht.
In Talkshows kommen AfD-Politiker praktisch überhaupt nicht vor.
Wenn in den Medien über die AfD berichtet wird, dann immer im Zusammenhang mit etwas Verwerflichem, z. B. die sogenannten Spendenaffären, welche immer wieder gerne hervorgekramt werden. Nahezu unerwähnt in der Öffentlichkeit bleibt hingegegen der Missbrauch von Fraktionsgeldern aller Fraktionen des Bundestages für Wahlkampfzwecke den der Bundesrechnungshof moniert. Die AfD – das muss natürlich unbedingt erwähnt werden – war damals noch nicht im Bundestag vertreten.
Im Bericht, der Meinung unten wird ebenfalls das getan, was heute medial üblich ist. Da wird eine AfD in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt. Was vollkommen unsinnig und in aller Regel böswillig ist. Oder die Vergleicherstrotzen nur so von Ahnungslosig- und Geschichtsvergessenheit.
Doch Gemach:
Je mehr sich die Auswirkungen der immer noch vollkommen absurden Flüchtlingspolitik in den Städten offenbaren, desto mehr wird dem Bürger, der heute noch Skrupel hat, „rechts“ zu wählen, ein Licht aufgehen. Kommt es dann auch noch zu einem veritablen Terrroranschlag – der kriminelle Terror unserer Goldstücke gegen den Bürger ist bereits allgegenwärtig -, ein Anschlag, der wieder tagelang die Gazetten beschäftigt, erkennt auch der jetzt noch zweifelnde, der nichtwählende, der „ich bin doch kein Nazi“-Bürger, wo er sein Kreuz zu machen hat.
Im Osten wissen das bereits ganz viele Bürger. Sie schätzen den Weg der Altparteien vollkommen richtig ein: Richtung DDR 2.0. Das wollen die Menschen im Osten nicht. Davon haben sie die Schnauze voll.
Zumindest bis zu 30% der Wähler.
Das wäre bundesweit doch mal eine Zielmarke.
Süß-sauer ist das Lächeln bei der „Merkel-muss-weg-Gemeinde“ nach der Europawahl. Einerseits hat die Kanzlerinnenpartei so heftig verloren wie nie zuvor. Andererseits zeigt das Ergebnis: Wenn die Wahl irgendeine Kraft gestärkt hat, die Merkel ans Leder könnte, so sind es die Grünen. „Merkel muss bleiben“ würde man bei ihnen zwar auch nicht offen skandieren. Aber die Erfinder von „Weg“ stehen rechtsaußen. Und dort ist – trotz jener starken Einbußen bei der Union – so gut wie kaum ein Bedeutungszuwachs zu verzeichnen. So hat die AfD gegenüber der Bundestagswahl nicht nur eineinhalb Prozentpunkte verloren. Knapp zwei Millionen ihrer Wähler von 2017 sind ins Lager der Nichtwähler abgewandert. Hätte sie sie halten können, wäre das Ergebnis um knapp die Hälfte (!) besser ausgefallen und sie hätte womöglich die SPD noch überholt. Hat sie aber nicht. Und das ist noch weniger als die halbe Wahrheit.
Auch die Union nämlich hat sehr viele ans Lager der Nichtwähler verloren, sogar knapp zweieinhalb Millionen. Und zählen wir nun – nur mal spaßeshalber – diese beiden Blöcke von Neu-Nichtwählern zu den Wählern der AfD dazu, dann würde für diese Partei fast ein doppelt so starkes Wahlergebnis herausspringen. Man wäre nicht mehr allzu weit vom Spitzenreiter Union entfernt gelandet, und um die Grünen zu überholen, hätte es locker gereicht. Ein Sandkastenspiel, aber völlig aus der Luft gegriffen ist es nicht.
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Im Übrigen denke ich – das sollten alle Anhänger einer konservativen Politik tun – langfristig. Am ´liebsten` wäre mir doch ab Anfang nächsten Jahres ein Bundeskanzler Habeck. Da kann der Mann mal zeigen, wie es richtig geht, die Welt zu retten. Um dann, bei Nichtgelingen, erbärmlich abzustürzen. Was selbstverständlich die Rechten, die AfD in Kooperation mit Putin schuld sein werden. Keinesfalls er und seine grünen Realitätsverweigerer. Realität ist, dass Deutschland die Welt nicht retten kann. Deutschland kann bei dem Versuch allerdings wirtschaftlich und bei der Infrastruktur – Sichwort Stromversorgung – auf den Abgrund zusteuern. Unter Beteiligung der Fachleute der AfD-Bundestagsfraktion – alle haben einen Berufsabschluss und Berufserfahrung – an der nachfolgenden Regierung, könnte dann das Schlimmste verhindert werden. Und Deutschland würde endlich das „Welt- wir kommenund retten dich!“-Syndrom ablegen.
… um mich von einer Merkel-Rede so weit zu erholen, dass ich wieder klar denken konnte. Sie war nicht auf einem Parteitag der uckermärkischen CDU oder einem Kongress veganer Homöopathen und Geistheiler aufgetreten, nein, es war eine amerikanische Elite-Universität, wie in allen Berichten mehrfach betont wurde. Eine Elite-Universität, die ihr auch noch einen Ehren-Doktor verlieh. Das ist die vorletzte Stufe auf dem Wege zur Selig- bzw. Heiligensprechung.
Ganz besonders angetan war Claus Kleber vom heute-journal, der seine Moderation mit einem „Hammer-Video“ der Harvard-University anfing. Besonders gut fand er, dass die Kanzlerin es geschafft hatte, „Trump auf die Hörner zu nehmen, ohne seinen Namen auch nur einmal zu nennen“. Ja, das war schon eine Leistung, die nur von dem Statement eines zufällig den Weg des ZDF-Teams kreuzenden Studierenden aus dem Tal der Ahnungslosen übertroffen wurde, Angela Merkel sei keine Populistin, sondern eine Wissenschaftlerin, die „faktenbasiert“ redet und handelt, und das mache sie „interessant für die Amerikaner, weil, das kennen sie nicht“. […]
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Heute 11:00 Uhr: Eine Meinung zur AfD auf der Achse des Guten
Heute 14:00 Uhr: Stefan Aust resümiert …
Heute 17:00 Uhr: Ein Diplomat zu Frau Merkels Auftritt in Harvard
Der Wirbel rund um die Erderwärmung ist völlig übertrieben. Dabei spielen sich
die Deutschen wieder Mal als selbst ernanntes Vorbild für alle auf. Bald wird eine andere Sau durchs Dorf gejagt. Warum die Welt einfach nicht untergeht.
Vor uns die Sintflut! Dürre in Deutschland! Tornados! Der Tipping Point naht, dann geht die Welt unter! Die von Greta Thunberg geforderte Panik ist voll ausgebrochen, vor allem unter Deutschlands Politikern.
Nach dem Volksparteien-Desaster der Europawahl ist Selbstgeißelung angesagt. Schuld ist das Klima unter den Wählern, die offenbar nur noch ein einziges Thema kennen: das Klima.
Alle Parteien der linken Mitte haben den Klimaschutz ins Zentrum der Probleme gestellt – aber nur die Grünen haben davon profitiert. Grün ist bekanntlich die Hoffnung, und die Hoffnung ist gepaart mit der Angst, am liebsten der vor der Apokalypse. Und die heißt: zwei Grad und hängt ab vom CO2, das die Menschen mithilfe von Kohlekraftwerken, Autos und Kühen in die Luft pusten.
Das nennt sich „anthropogener Klimawandel“, die durch Menschen verursachte globale Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung. Angeblich sind sich zwischen 97 und 99,5 Prozent aller Wissenschaftler einig, dass die Klimakatastrophe menschengemacht ist. Wer diese unumstößlichen Tatsachen der Computermodelle anzweifelt, ist ein Klimaleugner, entweder nur dumm oder in fragwürdiger politischer Gesellschaft.
Wie die vergangenen Wärmeperioden zur Zeit der Römischen Reiches (um das Jahr null herum) und der Zeit der Besiedelung Grönlands durch die Wikinger (um das Jahr 1000 herum) zustande gekommen sind, ohne dass es Kohlekraftwerke und Diesel-Autos gegeben hat, bleibt dabei eher unklar. Auch die aus Bohrkernen im Alteis der Arktis und Antarktis ableitbare Beziehung zwischen CO2-Gehalt der Atmosphäre und den jeweils herrschenden Temperaturen hilft kaum weiter: Immer liegen nämlich die Erwärmungen vor dem CO2-Anstieg und nicht umgekehrt.
Das ist auch kein Wunder, denn kalte Ozeane speichern mehr CO2 als warme. In der Regel liegen ein paar Hundert Jahre zwischen Erwärmung und CO2-Anstieg.
Aber wir wollen den Potsdamer Klima-Gurus und allen ihren Followern ihre Apokalypse nicht schlechtreden. Wenn die Klimapanik dazu führt, dass weniger fossile Brennstoffe verbrannt werden, ist das ja gut – die sind schließlich endlich; bei jetziger Verbrauchsmenge reichen sie nur noch ein paar Hundert Jahre. Da ist Sparen angesagt, bis dann in den nächsten Jahrzehnten wirkliche Alternativen wie Fusionsenergie oder inhärent sichere Kernreaktoren entwickelt werden können.
Es ist ja bekanntlich besser, aus den falschen Gründen das Richtige zu tun als aus den richtigen Gründen das Falsche. Wobei wir bei den Maßnahmen wären, den Klimawandel zu stoppen. Irgendwann, vielleicht schon bald, wird man über den Windkraftwahn der Deutschen lachen – wenn auch nicht in Deutschland. Es dürfte – von Kriegen abgesehen – das teuerste und nutzloseste Investitionsprogramm aller Zeiten sein.
Solar und Windenergie liefern nur circa ein Prozent der globalen Energieversorgung und werden, obwohl Sonne und Wind kostenlos zur Verfügung stehen, pro Jahr mit 129 Milliarden Dollar subventioniert. In Deutschland schaffen knapp 30.000 Windräder gerade einmal 3,1 Prozent des Primärenergieverbrauches zu decken.
Die Windräder, im Durchschnitt etwa eines auf zwölf Quadratkilometern Bodenfläche in Deutschland, sind vor allem rotierende Kirchtürme des Glaubens an die jetzige Form der Energiewende. Ihre Effektivität ist alles in allem eher dürftig.
Solar leidet vor allem nachts daran, dass die Sonne nicht scheint. Energiegewinnung aus Biomasse führt zu Maisfeldern bis zum Horizont, getränkt in Gülle. Aber dafür steigen wir vorbildlich aus der Kernenergie, der Kohle und der Braunkohle aus. Wenn der Strom knapp wird, kaufen wir bei den weniger sauberen Nachbarn ein. So ist die Energiewende wenigstens eines: verlogen bis zum Geht-nicht-mehr.
Dass die Bürger ohne Murren bereit sind, die höchsten Strompreise Europas zu zahlen, ist das wirkliche Wunder der Wende. Offenbar merken sie nicht, welche Subventionsmonster sie damit am Leben halten. Mit der Klimabedrohung lässt sich nämlich gut Geld verdienen, von den Windpark-Investoren bis zum Handel mit Klima-Zertifikaten.
Auch Spenden für Organisationen von Klima-Aktivisten wie etwa des schwedischen Greta-Entdeckers Ingmar Rentzhog sind ein gutes Geschäftsmodell des modernen Ablasshandels. Auf seiner Plattform „We don’t have time“ sollen sich, so der Gründer, „Millionen von Mitgliedern zusammentun, um Druck auf Leader, Politiker und Unternehmen auszuüben, um für das Klima zu agieren“.
Er wolle ein Netzwerk mit 100 Millionen Usern aufbauen, finanziert durch Anzeigen klimafreundlicher Unternehmen, wie er gegenüber einer Finanzzeitung erklärte. Die Anschubfinanzierung des Start-ups mit rund einer Million Aktienkapital durch Investoren erfolgte u. a. durch Werbung mit Greta Thunberg – angeblich ohne Wissen ihrer Eltern.
Vielleicht ist die Kenntnis über das Umfeld Greta Thunbergs in Schweden ein Grund dafür, dass die dortigen Grünen bei der Europawahl ziemlich schwach abschnitten. In Deutschland hat sie den Status einer Heiligen, so wie die Deutschen ja ohnehin anfällig für humanitäre Schaunummern sind. Vom „Refugees Welcome“ des Septembers 2015 bis zum „Greta-Hype“ des Frühjahrs 2019 zieht sich ein moralischer Bogen: die Deutschen als selbst ernanntes Vorbild für die Welt.
Irgendwie hatte der österreichische Schriftsteller Franz Werfel im amerikanischen Exil einen guten Instinkt, als er in seinem Science-Fiction Roman „Stern der Ungeborenen“ (erschienen 1946) schrieb:
„Zwischen Weltkrieg Zwei und Drei drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Der Gebrauch des Wortes ,Humanitätsduselei’ kostete achtundvierzig Stunden Arrest oder eine entsprechend hohe Geldsumme.
Die Deutschen und die Sucht, beliebt zu sein
Die meisten der Deutschen nahmen auch, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Humanität und Güte erschienen Ihnen jetzt der beste Weg zu diesem Ziel. Sie fanden ihn sogar weit bequemer als Heroismus und Rassenlehre… Sie waren die Erfinder der undankbaren Ethik der ‚selbstlosen Zudringlichkeit‘.
Zur Erholung hielten die Gebildeten unter den Heinzelmännchen philosophische Vorträge an Volkshochschulen, in protestantischen Kirchen und sogar in Reformsynagogen, wobei ihr eintöniges Thema stets der brüderlichen Pflicht des Menschen gewidmet war.
Ohne Pflicht ging’s nicht, wie ja die deutsche Grundauffassung vom Leben in der ‚Anbetung des Unangenehmen‘ bestand. Sie waren, mit einem Wort, echte Schafe im Schafspelz. Da sie aber selbst dies krampfhaft waren, glaubte es ihnen niemand, und man hielt sie für Wölfe.“
Und wenn der Klima-Hype abgeklungen ist, wird sich ein anderes Thema finden, mit dem man die Welt retten kann – oder wenigstens so tun als ob.
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Lesen Sie unbedingt auch diesen ausführlichen Artikel zur Erderwärmung:Hier klicken Da wird Erderwärmung durch Menschen gemachtes CO2 faktisch widerlegt. Vom Experten des PIK – Prof. Levermann!
… pro menschengemachtem Klimawandel von Tina Kaiser zitiert wird, zunächst Thomas Straubhaar zur neuesten Entwicklung in der EU:
Die Europawahl hat gezeigt: Der Jugend reicht es nicht mehr, ihre Forderungen
auf die Straße zu tragen. Sie will an großen Zukunftsfragen beteiligt werden. Die Volksparteien aber sind dieser Verschiebung nicht mehr gewachsen.
„Fridays for Future“ war der Anfang. Der Wahlsieg der Grünen ist die Fortsetzung. Ein Aufstand der Jungen gegen die Älteren ist in Gang gekommen. Erst in Form spontaner Proteste und Demonstrationen, nun im traditionellen politischen Entscheidungsprozess befreien sich Jugendliche von einer Bevormundung durch Volksparteien ohne große Sensibilität für ihre Anliegen, Erwartungen und Verhaltensweisen.
Sie verlangen, auf Augenhöhe mit den Älteren zu sprechen und mitzubestimmen, wie die großen Zukunftsfragen bewältigt werden sollen. Sie wählen, wer ihre Sprache spricht, etwa in den sozialen Medien, wen sie verstehen und wem sie zutrauen, das Wohlergehen künftiger Generationen im Blick zu haben und nicht nur heutige Sonderinteressen zu verfolgen. Kein Wunder, dass die Grünen bei der Europawahl in Deutschland bei den unter 25-Jährigen mehr Stimmen erhalten haben als Union, SPD und FDP zusammen. Die Volksparteien scheinen zu Interessenvertretern für Senioren zu verkümmern.
[…]
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Tina Kaiser:
Die Menschheit wird im kommenden Jahrzehnt darüber entscheiden, wie
lebenswert das Leben auf der Erde sein wird. Eine zögerliche Klimapolitik gefährdet nicht nur den Planeten sondern auch die Demokratie und den Wohlstand im Land.
Um es gleich vorwegzunehmen: Ich bin mitverantwortlich für das Schlamassel, in das sich die Menschheit in den vergangenen Jahrzehnten manövriert hat. In den 40 Jahren, die ich lebe, habe ich ein Viertel aller Länder der Erde bereist, mit dem Flugzeug. Ich habe eine Zeit lang fast täglich Fleisch gegessen und in einer schlecht isolierten Altbauwohnung gewohnt. Mir war klar, dass das nicht gut ist, beunruhigt war ich trotzdem nicht. Eine Klimakatastrophe schien mir ein Problem zu sein, das, wenn überhaupt, nachfolgende Generationen treffen würde. Und bis dahin würde sich ja wohl irgendwer finden, der dieses Problem mit ein paar Erfindungen löst.
Das ist keine Schwarzmalerei von ein paar Umweltspinnern, sondern Konsens in der Wissenschaft. Wer die menschgemachte Erderwärmung immer noch leugnet, kann sich eigentlich auch gleich den Flatearthern anschließen – jenen Sonderlingen, die die Erde für eine Scheibe halten. Diejenigen, die am lautesten die Erkenntnisse von 99 Prozent aller Klimaforscher anzweifeln, haben oft nicht einmal eine Naturwissenschaft studiert.
Während viele Politiker noch auf die wundersame Selbstheilung des Planeten zu hoffen scheinen, hat die Mehrheit der Erdbevölkerung den Ernst der Lage begriffen. Laut einer Umfrage des Pew Research Centers in 26 Ländern auf fünf Kontinenten sehen fast 70 Prozent der Menschen den Klimawandel als eine der größten Bedrohungen für ihre Heimatländer an. Selbst die globale Wirtschaftselite hält die Folgen einer verfehlten Klimapolitik für die größte Gefahr für die Weltwirtschaft, so steht es im Global Risk Report des World Economic Forum.
Seit dem vorindustriellen Zeitalter ist die Durchschnittstemperatur auf der Erde um ein Grad gestiegen. Die Warnsignale sind immer schwerer zu ignorieren: Die vergangenen vier Jahre waren die heißesten seit Beginn der Messungen. Rekorddürre, Waldbrände, Überschwemmungen, Hurrikans – diese Naturkatastrophen kosten die Weltwirtschaft Milliarden.
Wer sich mit eigenen Augen von den Klimafolgen überzeugen will, dem sei der Netflix-Dokumentarfilm „Chasing Coral“ empfohlen. Er zeigt im Zeitraffer, wie komplette Korallenriffe durch eine leichte Temperaturerhöhung des Meeres innerhalb von wenigen Wochen zu Steinwüsten werden – und damit Abertausenden von Meerestieren der Lebensraum genommen wird.
Das alles ist nur der Anfang.
Selbst wenn die Menschheit heute aufhören würde, CO2 in die Luft zu pusten, die Temperatur würde nicht mehr sinken. Die Erderwärmung lässt sich nicht ungeschehen machen, höchstens aufhalten. Es geht nur noch um Schadensbegrenzung – und die Zeit wird dabei knapp. Denn die Temperatur steigt nicht linear an, der Anstieg könnte sich durch die sogenannten Kippelemente beschleunigen: Je mehr Eis an den Polen schmilzt, desto weniger helles Eis reflektiert die Wärmestrahlen. Ein selbstverstärkender Prozess beginnt. Das Meerwasser erwärmt sich dadurch schneller, das Eis schmilzt noch schneller. Ein anderes Kippelement sind die Permafrostböden in Sibirien. Tauen sie, geben sie Treibhausgase in die Atmosphäre frei – auch das könnte den Temperaturanstieg noch beschleunigen.
Um zu verhindern, dass Teile der Erde unbewohnbar werden, muss die Menschheit ihren CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 halbieren und bis 2050 auf null senken. Auf diese Weise könnte die Weltgemeinschaft den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius beschränken.
Kein Land kann es sich leisten, so weiterzumachen wie bisher. Die Bundesregierung aber handelt viel zu zögerlich, sie will es allen recht machen: den Kohlekumpeln, den Autofahrern, den Steakliebhabern – trotz der Milliarden für die Windkraft haben sich die Treibhausgas-Emissionen seit 2010 kaum verringert. Die Kritiker der Energiewende haben daher nicht unrecht, wenn sie über vergeudete Steuergelder schimpfen.
Deutschlands Klimapolitik muss radikaler werden
Sie ziehen dabei aber die falschen Schlüsse: Deutschland muss viel radikaler in der Klimapolitik werden. Die Regierung sollte es ihrer Bevölkerung einfach machen, nachhaltig zu leben. Die Formel dafür ist eigentlich simpel: Fliegen, Fleisch, Benzin, Kohlestrom – alles, was eine miese Klimabilanz hat, muss viel teurer werden. Was CO2 spart – die Bahn, regionales Gemüse, E-Autos, Windenergie, Gebäudesanierungen – dagegen viel billiger.
Damit würde Deutschland auch seiner Wirtschaft endlich die richtigen Anreize setzen, mit Druck an nachhaltigen Geschäftsideen und energieeffizienten Lösungen zu forschen. Andere Länder sind da viel weiter. Die Regierung gefährdet mit ihrer ängstlichen Politik den Wohlstand des Landes. Beim Innovationswettbewerb um fossilfreie Technologie droht Deutschland den Anschluss zu verlieren.
Jene, die warnen, ein radikaler Politikwechsel könne die Demokratie gefährden, sollten sich über die Alternativen klar werden. Denn die anderen Probleme, die den Frieden in der Gesellschaft gefährden – soziale Ungleichheit, Armut, Ressourcenknappheit, Migrationsdruck – werden sich durch den Klimawandel verschärfen.
Schon heute werden jährlich 25 Millionen Menschen durch Naturkatastrophen zur Flucht gezwungen, so das Internal Displacement Monitoring Centre. Überschwemmungen und Hungersnöte könnten Regionen unbewohnbar machen, die bereits jetzt zu den ärmsten auf dem Planeten gehören. Ihre Bewohner werden sich auf den Weg machen in die kühleren Regionen, auch nach Europa, auch nach Deutschland. Umso erstaunlicher ist es, warum ausgerechnet Konservative so zögerlich auf die Klimakrise reagieren. Denn wer das Jahr 2015 mit seinen rund 1,3 Millionen Flüchtlingen in Europa schon als Überforderung der Demokratie ansah, der sollte schleunigst für das Klima auf die Straße gehen.
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Entscheidend ist für mich dieses:
Die Formel dafür ist eigentlich simpel: Fliegen, Fleisch, Benzin, Kohlestrom – alles, was eine miese Klimabilanz hat, muss viel teurer werden. Was CO2 spart – die Bahn, regionales Gemüse, E-Autos, Windenergie, Gebäudesanierungen – dagegen viel billiger.
Wer genügend finanzielle Mittel zur Verfügung hat, für den ändert sich nichts. Alle anderen schnallen den Gürtel enger.
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Lesen Sie um 17:00 Uhr die Meinung von Stefan Aust zum menschengemachten Klimawandel!
… bei Anne Will signalisierte: Es wird weiter abwärts gehen mit der SPD.
Dass der Mann keine Verantwortung für die Partei übernehmen will, ist vielleicht nachvollziebar. Doch das so rüberzubringen, wie er das gemacht hat: Da wäre ein Totengräber besser gewesen. Die Zuschauer hätten an Satire gedacht. So aber wurde der bittere Ernst offensichtlich.
Mehr als zwanzig Minuten sezieren Anne Will und Vizekanzler Olaf Scholz die Scherben, die der Rücktritt von Andrea Nahles in der SPD hinterlassen hat. Leider – das muss man so feststellen – nur mit einem Ergebnis: Scholz will den Job nicht.
„Es wäre völlig unangemessen, wenn ich das als Vizekanzler und Bundesminister der Finanzen machen würde“, begründet Scholz seine Entscheidung, den Vorsitz der SPD weder kommissarisch noch dauerhaft zu übernehmen. Allen anderen wichtigen Fragen – ob Scholz vielleicht auch selbst mitverantwortlich für die Krise ist, ob die SPD zu hart mit ihrem Personal umgeht – weicht der Vizekanzler aus.
Statt z. B. mit dem aufzutrumpfen, was die SPD mach seiner Meinung in der Regierung erreicht hat, die Sendung zu nutzen, Perspektiven aufzuzeigen, Führungsstärke an den Tag zu legen, eiert der Minister. Bei dem ich mich übrigens frage, wie er mit der Ministerialbürokratie zurechtkommt. Die Beamten lachen sich doch kaputt. Über den Mann. Wahrscheinlich.
Spätestens nach den Herbstwahlen wird die GroKo zerbrechen. Neuwahlen im Winter.
Der Wirbel rund um die Erderwärmung ist völlig übertrieben. Dabei spielen sich
die Deutschen wieder Mal als selbst ernanntes Vorbild für alle auf. Bald wird eine andere Sau durchs Dorf gejagt. Warum die Welt einfach nicht untergeht.