So meint Marco Rose, Redakteur bei den AN u.a. :
Mehr[…] Das könnte man so fortsetzen: Europa? Digitales? Soziales? Migration? In allen Bereichen kümmert sich die große Koalition nicht ausreichend um die Interessen der Jungen. Da wird wochenlang über eine Grundrente für einen sehr überschaubaren Personenkreis diskutiert, während sich die junge Generation zum Start ins Berufsleben mit ganz anderen Problemen herumschlagen muss: Teils unbezahlbare Mieten oder eine digitale Infrastruktur auf dem Niveau eines Entwicklungslandes seien nur als Beispiele genannt.
Nein, Union und SPD haben kein Vermittlungsproblem. PR-Strategen alleine werden ihnen nicht helfen können. Sie stehen für eine Politik von gestern. Sie haben zum großen Teil das Personal von gestern. Und sie haben es nun mit einer Generation zu tun, die das alles durchschaut hat. Was für ein Glück.
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Hören wir doch mal, was die „Jungen“ nach der EU-Wahl so sagen:
Louisa Neubauer, Fridays For Future, im Dlf am 28.5.2019:
Tilman Kuban, Vorsitzender der Jungen Union, im Dlf am 28.5.2019:
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Das sind die Forderungen der Bewegung FFF:
Fridays For Future fordert die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. Explizit fordern wir für Deutschland:
Nettonull 2035 erreichen
Kohleausstieg bis 2030
100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035
Entscheidend für die Einhaltung des 1,5°C-Ziels ist, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich stark zu reduzieren. Deshalb fordern wir bis Ende 2019:
Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger
1/4 der Kohlekraft abschalten
Eine Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut UBA sind das 180€ pro Tonne CO2
Erläuterung
Das Pariser Abkommen ist die verbindliche Grundlage für effektive Klimaschutzmaßnahmen, die auf internationaler Zusammenarbeit basiert. Der aktuelle klimapolitische Kurs in Deutschland ist mit diesem Abkommen unvereinbar und muss durch ein auf dem 1,5 °C-Ziel beruhendes Klimaschutzgesetz sowie eine zukunftsorientierte und nachhaltige Zusammenarbeit auf europäischer und globaler Ebene ersetzt werden. In dieser Politik muss sich der Gedanke der Klimagerechtigkeit widerspiegeln. Entscheidungen, die zu Lasten ärmerer Regionen und künftiger Generationen getroffen werden, sind inakzeptabel.
Fridays For Future Deutschland fordert die Regierungen auf Kommunal- Landes- und Bundesebene auf, die Klimakrise als solche zu benennen und sofortige Handlungsinitiative auf allen Ebenen zu ergreifen. Noch haben wir die Chance und damit die Verantwortung, eine Klimakatastrophe abzuwenden. Für den notwendigen Wandel müssen sektorübergreifend grundlegende Veränderungen stattfinden. Vorallem in den Sektoren Energieerzeugung, Wohnen und Bauen, Industrie, Transport und Verkehr sowie Landwirtschaft sind enorme Anstrengungen nötig. Das wirtschaftliche Handeln darf nicht weiterhin planetare Grenzen überschreiten.
Die Verwirklichung dieser Forderungen muss sozial verträglich gestaltet werden und darf keinesfalls einseitig zu Lasten von Menschen mit geringem Einkommen gehen. Diesbezüglich müssen die Regierungen entsprechende Konzepte vorlegen.
Der Staat muss seiner Verantwortung gegen über der Umwelt und nachfolgenden Generationen im Sinne von Artikel 20a des Grundgesetzes und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gerecht werden.
Uns ist bewusst, dass diese Forderungen ambitioniert sind, doch wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln, werden wir das 1,5° C-Ziel verfehlen. Die dadurch entstehenden Schäden werden nicht reparabel sein.
Um eine Wende zu erreichen, die von der Gesellschaft mitgetragen werden kann, fordern wir absolute Transparenz und faktenbasierte Aufklärung für alle Bürger*innen. Alle getroffenen Maßnahmen müssen unabhängigen wissenschaftlichen Kontrollen unterliegen, die ihre Wirksamkeit beurteilen. Vor allem junge Menschen müssen wegen ihrer besonderen Betroffenheit stärker in den demokratischen Prozess einbezogen werden.
Es darf nicht die alleinige Aufgabe der Jugend sein, Verantwortung für die Priorisierung des Klimaschutzes zu übernehmen. Da die Politik diese kaum wahrnimmt, sehen wir uns gezwungen, weiter zu streiken, bis gehandelt wird!
Wir als Fridays For Future Deutschland sind eine überparteiliche Bewegung gleichgesinnter Klimaaktivist*innen und solidarisieren uns mit allen, die sich friedlich für unsere Forderungen einsetzen.
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Wenn ich gute 40 Jahre zurück denke, dann müssen damals meine Eltern und Großeltern genauso unverständlich geguckt haben wie ich heute.
Damal forderte die Jugend ein Ende der Atomkraft.
Das Ende davon ist heute in Deutschland leider absehbar, nachdem eine Frau, genau aus der Alterskohorte, Kanzlerin wurde und angesichts des Tsunamies bei Japan die Panik bekam.
Wäre nicht genau diese Gruppe heute an den Schaltern der Macht, die vor gut 40 Jahren bereits die Button mit „Atomkraft nein Danke“ trug, wäre die aktuelle Politik sicher eine andere. Man würde den Kopf über solche überzogene Forderungen schütteln, und einfach weiter leben.
Aber es sind nun einmal genau diese Button-Träger an den Schaltstellen in den Medien und der Politik und zum Teil auch der Wirtschaft, weil wir anderen viel zu beschäftigt damit waren, im Wirtschaftswunderland, unseren eigenen Wohlstand zu erhöhen. Doch, bis zur Europawahl war ich ein guter Bürger, ich habe bis dahin immer brav mein Kreuz gemacht, mal bei der einen, mal bei der anderen Partei, war immer politisch interessiert, habe verfolgt was hier und wo anders so passiert. War manchmal zufrieden und manchmal unzufrieden. Habe mich angestrengt, Weiterbildung auf eigene Kosten gemacht, dazu gelernt und so „etwas erreicht“ im Leben. Und neben mir haben das sehr viele meiner und auch folgender Generationen so gemacht.
Da war keine Zeit sich zusätzlich auch noch in Parteien zu engagieren, so haben wir das Gebiet denen überlassen, die die Zeit dafür hatten.
Die Quittung dafür bekommen wir heute und in Zukunft. Obwohl wir ja tatsächlich in der Mehrheit sind. Man stelle sich einmal vor, all die, die gegen diese wirtschaftszerstörende Politik sind, würden in die CDU und die Werte-Union eintreten – die CDU wäre gezwungen wieder konservativ zu sein.
Aber mir ist bewusst, dass das nicht passieren wird.
Wir werden damit leben müssen, dass die Button-Träger die Politik der Jugend umsetzen. Also setzen wir uns in den Schaukelstuhl und sehen zu, wie die Dummen der Welt das zerstören, was auch wir mit aufgebaut haben.
C`est la vie 🙂