Der reitende Tod.
MehrMan schaut geschockt oder amüsiert nach Köln, wo der Karneval tobt und mit den Pferdeäpfeln und dem Kehricht der Verlag Neven duMont weggeräumt wird. Man lasse Optionen prüfen, zu denen auch der komplette Verkauf der Zeitungsgruppe gehört, heißt es; der Kölner Stadtanzeiger, die Kölnische Rundschau, der Express, die Hamburger Morgenpost, die Berliner Zeitung und die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle sollen verkauft werden. Im schönsten Managerkauderwelsch spricht man von „Handlungsoptionen“. Das ist Blabla wie die Vokabel „Verkauf“. Die Zeitungen werden nicht verschenkt. Wer sie nimmt, erhält Cash. Es ist eben wie bei einer richtigen Beerdigung; da verdient auch der Bestatter. Aber es geht nicht nur um Köln, um Zeitungen; es geht um Zeitschriften, eine ganze Branche, auch Online. Es muss gestorben werden. Und es wird gestorben; wie einst in Flandern reitet der Tod; das hohläugige Grinsen mit einer bunten Narrenkappe verschönt.
So beginnt eine feine Analyse, die Roland Tichy liefert.
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Unbedingt lesen!
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