… auf die Füße kommen will, …
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… dann sollte sie Sigmar Gabriel als Vorsitzenden reaktivieren.
Warum? Ganz unten weiterlesen.
Dann könnte zumindest der Niedergang gestoppt werden. Der Niedergang, der begründet ist durch:
- Schröders Agenda 2010 – die Genossen wollen sich bis heute nicht eingestehen,
dass diese Maßnahmen mindestens aus Sicht der deutschen Wirtschaft ein großer Erfolg waren. So vergeht heute kaum ein Tag, wo führende Sozialdemokraten diese Agenda nicht in Frage stellen – den Bürgern wird mit reuigem Blick erzählt: Sorry, es war alles Mist. So wird eigener Erfolg kaputt geredet.
- Die Bürger werden beschimpft (Sigmar Gabriel: „Pack“), es werden Unterteilungen in Hell- und Dunkeldeutsche vorgenommen.
- Die Sozialdemokratie gibt ihre Deutungshoheit des Gerechtigkeitsbegriffes an der Garderobe ab – die Art und Weise, wie die SPD heute Gerechtigkeit definiert, finden heute immer mehr Bürger ungerecht, wenn die Leistungsgerechtigkeit außen vor bleibt. Es geht der SPD immer mehr um Verteilungsgerechtigkeit und immer weniger um Leistung. Damit entwertet sie ihre Anhänger zu notorischen Abkassierern.
- Kritiker der SPD und der Politik der Koalitionsregierung werden systematisch und seit Jahren öffentlich als „Rechte“ bzw. „Nazis“ diffamiert, angeführt wird diese Kakophonie von prominenten Sozialdemokraten wie Ralf Stegner, Karl Lauterbach, Heiko Maas, der hier schon genannten Malu Dreyer usw. Die SPD kann in der Sache auf eine enge Zusammenarbeit mit den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und beispielsweise ihren Nachrichtensendungen, Politsendungen und nicht zuletzt ihren Talkshows bauen.
- Die innere Zerstrittenheit der SPD hatte einen immer noch nachhallenden Höhepunkt mit dem Auszug Oskar Lafontaines, der Gründung der WASG und der Fusion mit der Linken. Der Aderlass: Blut vom Blute Sozialdemokratie. Blutarmut bis heute.
- Das sozialdemokratische Familienministerium fördert so umstrittene Nichtregierungsorganisationen (NGO) wie die Amadeu Antonio Stiftung. Insgesamt stehen beispielsweise im Rahmen des Projektes „Demokratie leben!“ dreistellige Millionenbeträge bereit, sich die Gunst und Unterstützung der NGOs zu versichern. Die so hoch alimentierten Organisationen bekämpfen und diffamieren als Gegenleistung sowohl Kritiker als auch politische Gegner der Sozialdemokratie und der GroKo gleichermaßen.
- Die Ex-Vorsitzenden von Oskar Lafontaine über Gerhard Schröder bis Sigmar Gabriel fühlen sich regelmäßig bemüßigt, ihre Meinung zu aktuellen Debatten ohne Rücksicht auf Verluste in die Parteiarena zu werfen. Lediglich Lafontaine hat dafür einen Auftrag von seiner neuen Partei.
- Der Martin-Schulz-Wahn, der Schulz-Zug, dieser kollektive Einhundertprozent-Wahn, der so krachend gegen die Wand fuhr: Martin Schulz bekommt hier auf der Liste der Gründe für den aktuellen Niedergang der SPD gleich drei eigene Punkte: Zunächst die 100 Prozent Wahl, dann die Schulz-Lüge, ihn so darzustellen als sei er der Heiland, der Newcomer, ihn so zu positionieren, als sei er nicht im aktuellen Politikbetrieb beheimatet. Und drittes das Schulz-Chaos am Ende, dass Schulz zum Schluss selber nicht mehr wusste ob Männlein oder Weiblein, Spiegel-Autor Markus Feldenkirchens Homestory-Artikel über Schulz’ Reise durch die Republik wurde zum Pendant zu Robin Alexander Buch „Die Getriebenen“ über Angela Merkels Versagen in ihrer Massenzuwanderungspolitik. Eine öffentliche Demontage.
- Das Bestreben der SPD, grüner sein zu wollen als die Grünen – eigentlich Merkels Könnerschaft – , aber die SPD will nun auch noch mit der Kanzlerin um das grüner als grün sein konkurrieren. Die SPD will an Merkel auf der linksgrünen Überholspur vorbei in der irrigen Annahme, damit seien dann traditionelle Positionen wiederhergestellt. Svenja Schulze - Nabu–Aktivistin – und Autoindustrieabwicklerin – ist eine der vergrüntesten Sozialdemokraten bei der SPD im Bundesministerrang. Wer auf ein Auto angewiesen ist, staunt – und wird in die Rolle des Hilfeempfängers gedrängt, der dankbar klatscht, wenn er Brosamen erhält.
- Die SPD hat ihre Ur-Klientel verraten: die komplette Entfremdung vom Arbeiter und Angestellten. Der Eindruck wird immer stärker, es würden in der Partei nur noch Gewerkschaftsfunktionäre und Berufspolitiker agieren.
- Für alle Beteiligten ist der Niedergang der Sozialdemokratie sicher eine Katastrophe. Für die Gesellschaft ist das erst einmal keine. Irritiert betrachten die Bürger den SPD-Blickwinkel der Hasenpfoten, der Angsthasen, der SPD-Leute, die wünschen, alles solle nur so bleiben, wie es ist. Aber: Niemand kann zweimal in den selben Fluss steigen, wenn doch alles im Fluss ist.
- Ein Paradoxon: Die SPD hat Sorgen, sich zu verändern, ihr Gesicht zu verlieren, erscheint aber eben in dieser Sorge konservativ, wo sie modern und progressiv sein müsste. Die SPD hat es nicht geschafft, sich anzupassen an die Gegebenheiten – die Partei hat unübersehbare Degenerationserscheinungen.
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Hören Sie das Interview des Dlf vom 12.2.2019, das Sigmar Gabriel dem Dlf gegeben hat.
Obwohl ich die inhaltlichen Aspekte größtenteils nicht so sehe, wie der ehemalige Parteivorsitzende, der – man erinnere sich – dem 100-Prozent-Messias Martin Schulz geopfert wurde, ist Sigmar Gabriel der Mann mit Format und Charisma, der die SPD retten könnte:
Interview nachlesen: Hier klicken
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