Andreas Rödder ist einer der bedeutenden deutschen Zeithistoriker. Als CDU-Mitglied mischt er sich regelmässig in die Politik ein. Eines der grössten Probleme sieht er derzeit darin, dass die Deutschen nur noch moralisieren statt argumentieren. Für die deutsche Aussen- wie die Innenpolitik hat das schwere Folgen.
Lesen Sie das Interview, indem Sie auf das Bild unten klicken:
… waren, was die Wind- und Sonnenstromerzeugung angeht, extrem mager. So um die 0,2 TWh trugen diese Energieumwandler zur Stromversorgung in Deutschland bei. Die lag zwischen 1,2 (Sonntag) und 1,6 TWh.
Die restlichen 4 Tage der Woche kam Wind auf. Um die 0,5 TWh, einmal sogar fast 0,7 TWh Strom wurden mittels Wind und Sonne erzeugt.
Am gestrigen Samstag konnte die Steinkohle- und Gasstromerzeugung erheblich heruntergefahren werden. Braunkohle und Kernkraft waren gleichwohl die maßgeblichen Energieträger.
Für unsere Klimafreunde, die meinen, die konventionelle Stromerzeugung „abschalten“ zu können, weil Deutschland doch ein Stromexportland sei, hier die Import-, Exportzahlen. Beachten Sie bitte, dass das, was doch recht ordentlich AUSSIEHT, nur der Vervierfachung des Maßstabes geschuldet ist.
Zum Stichtag 24.11.2018 sah der Gesamtstromexport so aus*:
Am 28.11.2018 fand ein Fachgespräch zum Thema Klimawandel im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheitstatt. Die Bundestagsverwaltung hat es als Originalvideo und in einer Zusammenfassung dokumentiert.
Zitate sind wie immer grün-kursiv gehalten . Kommentare meinerseits sind in der normal-blauen Mediagnose-Schrift gehalten.
Große Hoffnungen und geringe Erwartungen: Zwischen diesen beiden Polen liegen die Antworten internationaler Wissenschaftler auf die Frage, was die Klimakonferenz der Vereinten Nationen bringt, die vom 3. bis 14. Dezember 2018 im polnischen Kattowitz stattfinden wird. Dies wurde am Mittwoch, 28. November 2018, deutlich in einem öffentlichen Fachgespräch des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unter Vorsitz von Sylvia Kotting-Uhl (Bündnis 90/Die Grünen).
„Machbare Methoden auf der Agenda“
Holger Lösch vom Bundesverband der Deutschen Industrie sagte, die Wirtschaft sei sich mit der Politik „grundsätzlich einig“, was die Ziele der Klimapolitik angehe. Sie wolle als „florierende Industrie“ aber „dort lebend ankommen“. Die Zukunft der Klimapolitik liege in innovativen neuen Techniken, Produkten und Prozessen; dafür seien erhebliche Investitionen erforderlich. Dies werde man vermutlich auch in Kattowitz sehen, wo „machbare Methoden“ auf der Agenda stünden.
Studien zufolge seien Mehrinvestitionen von bis zu 2,3 Billionen Euro bis 2050 nötig. Dabei gebe es „automatisch Zielkonflikte“. Die Industrie stelle dabei jedoch weniger die Frage des „Ob“ als des „Wie“. Er vermisse in diesem Punkt eine „einheitliche politische Governance“, sagte Lösch, es brauche „ganzheitliche“ Lösungen. Seine Erwartungen an die Konferenz von Kattowitz seien „nicht sehr hoch“; vermutlich würden die seit Jahren bekannten Konflikte zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern die Debatten weiterhin überschatten.
Lassen Sie es sich auf der Zunge zergehen:
Studien zufolge seien Mehrinvestitionen von bis zu 2,3 Billionen Euro bis 2050 nötig.
Dass die Industrie da Gewehr bei Fuß steht: Wen wundert das?
„Temperatur kann nur mit null Emissionen stabil bleiben“
Zu einem entschiedenen Handeln mahnte Prof. Dr. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, auch wenn Klimaforscher „keine politischen Forderungen“ stellen würden: Die „reine Physik“ sage, dass es „null Emissionen“ geben dürfe, wenn man die Temperatur des Planeten stabil halten wolle.
Bei einer Verdopplung des Kohlendioxidausstoßes werde es zu einer Drei-Grad-Erwärmung kommen.
Eingedenk der Tatsache, dass der Mensch mit jedem Atemvorgang CO2 ausatmet, sollte Prof. Levermann schon etwas vorsichtiger sein bei dem, was er in die Welt setzt. Bei 10 Milliarden Menschen in 2050 ist das eine ganze Menge CO2.
Wesentlich wichtiger aber ist die Aussage Prof. Levermanns zum Referenzwert der Temperatur, welche die Benennung der Höhe des Temperaturanstiegs möglich macht:
Prof. Levermanns Aussage ist eindeutig: 15 Grad Celsius 1850:Hier klicken.
Damit ist die gesamte Diskussion über den menschenverursachten Klimawandel im Prinzip obsolet. Denn 2016 war eigentlich das „wärmste“ Jahr weltweit: 14,8 Grad Celsius: Hier klicken. So, so, der Klimawandel findet also praktisch ohne Temperaturerhöhung statt.
Eine ausführliche Darstellung des erhellend–skandalösen Sachverhaltes: Hier klicken
Denn erhellend geht es weiter:
„Kein Beleg für eine menschengemachte Erderwärmung“
Anders als alle anderen Wissenschaftler riet Prof. Dr. Nir Shaviv von der Hebräischen Universität Jerusalem dazu, innezuhalten, bevor Ressourcen „verschwendet“ würden: Es gebe keinen Beleg für eine menschengemachte Erderwärmung. Der Weltklimarat gebe nicht zu, dass es stattdessen Beweise dafür gebe, dass die Sonneneffekte entscheidend für das Klima seien. Sie sei zu mehr als 50 Prozent der Erderwärmung verantwortlich.
Selbst wenn sich dagegen der Kohlendioxidausstoß verdopple, komme es nur zu einer Erwärmung von einem bis 1,5 Grad. Dies aber widerspreche den üblichen „Schreckensbotschaften“. Wenn aber die Fakten zum Klimawandel „grundfalsch“ seien, dann seien auch die Vorhersagen „irrelevant“, so Shaviv.
Die Aussagen von Prof. Shaviv und die skandalöse Wertung Prof. Levermanns (Mist) derselben als Video:Hier klicken
Bemerkenswert ist noch die Aussage von der Vertreterin „Brot für die Welt“, Sabine Minninger:
„Erholung von Klimaereignissen immer schwerer“
Sabine Minninger sagte für „Brot für die Welt“, schon jetzt würden ihre Partnerorganisationen den Klimawandel in voller „Brutalität“ spüren – und es werde für die betroffenen Menschen immer schwerer, wenn nicht gar unmöglich, sich von dramatischen Klimaereignissen wieder zu erholen.
Dennoch werde das Thema der Schäden und Verluste durch den Klimawandel in seiner Bedeutung bisher nicht erkannt; eine entsprechende Arbeitsgruppe sei derzeit „politisch komplett im Keller“ angesiedelt. Dies müsse sich dringend ändern. Die Weltbank schätze die ökonomischen Schäden durch den Klimawandel auf jährlich 300 Milliarden US-Dollar. Dass der Klimawandel zudem Grund für Migration und Flucht sei, werde allein im UN-Migrationspakt als Fakt anerkannt. Deshalb sei es unabdingbar, dass Deutschland diesen annehme.
NOCHMAL:
Dass der Klimawandel zudem Grund für Migration und Flucht sei, werde allein im UN-Migrationspakt als Fakt anerkannt. Deshalb sei es unabdingbar, dass Deutschland diesen annehme.
Frau Minniger ist ehrlich. Der Schluss aus dem, was sie sagt, kann nur einer sein:
Wenn Deutschland den UN-Migrationspakt unterzeichnet, erklärt es sich einverstanden, dass Menschen, die aus klimatischen, klimawanderischen Gründen – was immer das auch sein soll, und deswegen ist beliebig ist – uneingeschränkt nach Deutschland migrieren/flüchten dürfen.
Das passt m. E. genau in die Multikulturalisierungsstrategie der Bundesregierung. Deutschland wird ein Territorium für Menschen aus aller Welt. Das ist gewollt!
*Aber bitte die erste Kerze des Adventskranz` nur ganz kurz anmachen. Wegen des NO2, das zwangsläufig entsteht und Sie erheblich schädigen könnte: Hier klicken. Auch der lungengängige Feinstaub ist pures Gift: Hier klicken
… stellten sich die Bewerber die Liste zur Wahl des Europaparlamentes vor.
Matthias Kamann beschäftigt sich in einem ausführlichen Artikel auf WELTonline mit den Reden diverser Kandidaten.
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These:
Wenn die AfD – wie Friedrich Merz in einem WDR 5 – Interview am 12.11.2018 (Ausschnitt mit der konkreten Aussage: Hier klicken) behauptet – offen nationalsozialistisch ist und mit antisemitischen Untertönen ständig in Deutschland auffällt, dann wird WELT-Redakteur und bestimmt kein AfD-FreundMatthias Kamann das offen nationalsozialistische Momentumund die untertönig antisemitischen Aussagendes Parteitages ganz sicher herausarbeiten.
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Schauen wir uns im Hinblick auf meine These den Artikel des Herrn Kamann genau an und überprüfen ihn in Bezug auf die Behauptungen von Friedrich Merz:
Der Beginn des WELTplus-Artikels:
Die AfD muss wohl einen zweiten Parteitag einberufen, um ihre Kandidatenliste
für die Europawahl zu vervollständigen. Auch über das Wahlprogramm muss noch diskutiert werden: Die Partei verstrickt sich in Widersprüche.
So ist das nun mal auf einem Parteitag mit über 600 Beteiligten. Es wird diskutiert, es gibt Fragen, es gibt Widersprüche. Das nennt man Demokratie, Herr Kamann, Herr Merz!
[…] Aber: Die AfD kann nach derzeitiger Umfragelage auf gut 20 EU-Mandate hoffen und braucht für die Kandidaten auch noch Nachrücker auf weiteren Plätzen. Daher dürfte es kaum gelingen, bis zum geplanten Abschluss des Treffens am Montagnachmittag die Liste zu komplettieren. Ein zweiter Parteitag wird wohl nötig sein.
Wenn ein zweiter Parteitag notwendig ist, weil die Listenkandidaten noch nicht alle gewählt werden konnten, weil sorgfältig diskutiert und die Meinungsbildung der Delegierten über die Kanditaten länger dauert: So what?
Die ersten zitierten AfD-Aussagen im Artikel wären …
[…] …. „die Dekadenz in Brüssel“ bekämpfen zu wollen, wie es Bundesvorstandsmitglied Guido Reil (Listenplatz zwei) ankündigte. Zur AfD-Programmatik passend dürfte es ebenso sein, vor dem Islam zu warnen.
Das tat unter anderem der Bayer Bernhard Zimniok (Platz fünf), der auch auf außereuropäisches Bevölkerungswachstum zu sprechen kam: „Der Afrikaner schnackselt halt gerne.“ Einen weiteren, in der AfD unproblematischen Punkt sprach Zimniok an, als er über Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte, dass sie in der Bundeswehr„auf Gender setzt, als wenn es ein Tuntentheater wäre“.
Vielleicht gefällt dem ein oder anderen nicht, was die beiden Kandidaten zitieren (zum „Schackseln“: Hier klicken) oder sagen. Vielleicht ist es auch nicht sonderlich geistreich oder geschmackvoll.
Doch offen nationalsozialistisch? Antisemitische Untertöne?
Wohl kaum!
Aber schon ihre wichtigste europapolitische Forderung – Rückführung der EU auf ein „Europa der Vaterländer“ – stellt die Partei vor ein Problem. Vor die Frage, ob Deutschland in der Union bleiben oder einen „Dexit“ anstreben soll, wenn die EU nicht in einen Verbund autonomer Nationalstaaten verwandelt wird.
Spitzenkandidat und Parteichef Jörg Meuthen hält „den Dexit für keine gute Lösung“, wie er in seiner Bewerbungsrede für den ersten Listenplatz sagte. Meuthen warnte vor Hoffnungen auf einen raschen Wandel der EU: „Ich glaube nicht, dass wir unsere Vorstellungen innerhalb einer Legislaturperiode erreichen werden.“
Weniger geduldig ist die auf Platz acht gewählte Hessin Christine Anderson, die zum völkischen Parteiflügel gehört. Schon bei dieser Europawahl solle „jeder Kandidat in letzter Konsequenz gewillt sein, Deutschland aus diesem EU-Albtraum herauszuführen“. Nicht mehr als eine „Wirtschafts- und Interessengemeinschaft“ solle die EU sein.
Beim besten Willen: Wo ist der offene Nationalsozialismus, wo sind die antisemitischen Untertöne? Vielleicht im nächsten Abschnitt?
Eine Kompromissformel gab der andere Parteichef Alexander Gauland in seiner Eröffnungsrede vor: „Wir wollen die EU nicht verlassen, wir wollen sie nicht abschaffen, wir wollen sie so reformieren, wie sie ursprünglich gedacht war – als europäischer Markt.“
Aber welcher Markt soll das sein? So oft, wie in Bewerbungsreden von der einstigen EWG geredet wurde, mussten Zweifel aufkommen, dass der gegenwärtige Binnenmarkt gemeint ist. Es ist unwahrscheinlich, dass im AfD-Europawahlprogramm ein Bekenntnis zum Binnenmarktkernelement der Arbeitnehmerfreizügigkeit stehen wird.
Umstritten ist in der AfD auch, ob man am Asylsystem nach den Dublin-Regeln und an der Reisefreiheit zumindest dann festhalten sollte, wenn an den EU-Außengrenzen ein lückenloses Kontroll- und Abweisungsregime errichtet würde. Der „Schutz der deutschen Grenzen“ wurde in Magdeburg so oft und so emphatisch gefordert, dass er in der AfD zu einem Selbstzweck zu werden scheint.
Ach was, schon wieder Fehlanzeige in Sachen Nationalsozialismus oder Antisemitismus. Vielleicht hat Herr Kamann nicht richtig aufgepasst. Deshalb werden alle Reden, aus denen Herr Kamann zitiert ganz unten noch mal vollständig aufgeführt. Sehen Sie sie sich an. Finden Sie dort Nationalsozialismus, den Antisemitismus?
Vielleicht aber kommt ja noch was:
Dann ist da die Frage nach der Staatsverschuldung in der EU. An sich ist klar, dass die AfD eine Vergemeinschaftung von Schulden im Euro-System ablehnt und unter anderem deshalb den Austritt aus dieser gemeinsamen Währung anstrebt. Aber auch ohne Euro hat die EU zumindest unter Binnenmarktbedingungen darauf zu achten, dass sich kein Mitgliedstaat überschuldet.
Messen mit zweierlei Maß
Da jedoch zeichnet sich in der AfD ein Messen mit zweierlei Maß ab. Einerseits attackierte der Berliner Ex-Journalist Nicolaus Fest die Wirtschafts- und Europapolitik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und sagte: „Die Schmarotzer sollen endlich mal lernen zu arbeiten.“
Auch hier gilt wieder: Eine Zuspitzung, die man nicht unbedingt teilen muss. Doch antisemitisch? Offen nationalsozialistisch?
Mitnichten!
Andererseits nannte Meuthen, als er die „natürlichen Verbündeten“ der AfD in anderen EU-Staaten aufzählte, nicht nur Heinz-Christian Strache von der österreichischen FPÖ und Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán, sondern auch den italienischen Innenminister Matteo Salvini von der Lega Nord.
Salvini wird in der AfD nicht nur wegen seiner restriktiven Asylpolitik geschätzt, sondern auch, weil er als Nationalist auftritt. Hierzu aber gehört für Salvini das Beharren auf der expansiven italienischen Verschuldungspolitik – die von der AfD eigentlich scharf abgelehnt werden müsste.
Widersprüchlichkeit droht der AfD durchs Favorisieren des Nationalen zudem bei einer Frage, die sich vor der Europawahl vielen Bürgern stellen dürfte, nämlich, warum das Stimmengewicht der Unionsbürger nicht überall gleich ist. Denn nach den derzeitigen Regeln repräsentieren Abgeordnete aus Malta nur jeweils knapp 70.000 Bürger, aber deutsche EU-Parlamentarier jeweils gut 850.000.
[…]
Die Europakandidatin Anderson wies auf diesen Widerspruch hin und folgerte daraus, dass sinnvoller Parlamentarismus in der EU kaum machbar sei, weil das einheitliche „Staatsvolk“ fehle. Daher, so Anderson, müssten sich AfD-Kandidaten die Abkehr vom Europaparlament offenhalten: „Jeder EU-Abgeordnete müsste bereit sein, an dem Ast zu sägen, auf dem er selber sitzt.“
Falls Herr Kamann oder ich etwasoffenNationalsozialistischesoder untertönig Antisemitischesübersehen haben sollte, teilen Sie es mir bitte mit.
Ansonsten ist das Gerede von Herrn Merz und anderen grober Unfug & boshafte Verleumdung!
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Am 27.11.2018 führte der Deutschlandfunk ein Interview mit einem so genannten „Rechtsextremismusexperten“. Auch der kann nichts Konkretes außer „rechtsextrem“, was immer das auch sei, vorbringen:
werden vom Dlf im Interview mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland vollkommen problemlos mit der AfD in Verbindung gebracht. Der wiederum nimmt den Ball dankbar auf und diskreditiert die Partei. Sehr geschickt übrigens*.
Ganz großes mediales Manipulationskino:
Heinlein: Wie groß ist Ihre Sorge, die Sorgen der Juden in Deutschland, dass man wieder zur Zielscheibe von Hass und Gewalt von rechts wird?
Schuster:Es gibt eine, Sie haben mit Recht gesagt, Sorge. Ich würde nicht sagen Angst, aber es gibt eine Sorge darüber, dass man Zielscheibe wird. Ich habe es einmal so formuliert: Es gibt den Satz der ausgepackten Koffer. Na ja, der eine oder andere schaut vielleicht schon mal wieder nach auf dem Dachboden oder auch im Keller, wo er denn den leeren Koffer verstaut hat.
Heinlein: Sie haben das veränderte politisch-gesellschaftliche Klima in Deutschland angesprochen in Ihrer ersten Antwort. Herr Schuster, welche Rolle spielt es, dass jetzt mit der AfD eine rechtspopulistische Partei in allen Parlamenten sitzt, die sich in Teilen ja fremdenfeindlich artikuliert?
Schuster: Das spielt doch, glaube ich, eine große Rolle mit, denn wenn wir eine Partei haben, die in ihren Reihen auch Mitglieder, aber nicht nur einfache Mitglieder, sondern auch Funktionäre, leitende Menschen toleriert, die sich klar fremdenfeindlich äußern, artikulieren, Menschen, die die Geschichte relativieren, die von einem Vogelschiss der Geschichte in Bezug auf den Nationalsozialismus sprechen und Vorsitzende einer solchen Partei sind, dann muss man sich schon fragen, wo geht die Reise hin.
Heinlein: Einen Namen haben Sie nicht genannt, Herr Schuster. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie eine Rede von Björn Höcke hören?
Schuster: Es geht für mich Unverständnis durch den Kopf. Ich bin auch ein wenig dann schockiert. Aber am meisten schockierend ist weniger die Rede, sondern dass das, was zum Ausdruck gekommen ist und auch zum Ausdruck kommt, mehr oder weniger auch von den anderen Mitgliedern dieser Partei und der Führung dieser Partei toleriert wird.
Heinlein: Ist die AfD eine antisemitische Partei?
Schuster: Ich halte die AfD primär nicht für eine antisemitische Partei. Sie hat im Moment ein anderes Ziel. Sie agiert gegen Flüchtlinge und Migranten. Aber wer gegen eine Minderheitengruppe agiert, bei dem bin ich mir sicher, wenn es passt, dass auch andere Minderheiten hier mit ins Blickfeld eng geraten.
Als Letzte hat nun auch die deutsche Bundeskanzlerin mit ihrem Linienflug den G-20-Gipfel erreicht. Eine Einigung auf ein Kommuniqué ist dennoch nicht in Sicht. Die Ukraine hat eine Einreisesperre für kampffähige russische Männer verfügt und die Räume eines wichtigen russischen Geistlichen durchsucht. Dänemark und Polen wollen eine eigene Ostsee-Pipeline für norwegisches Gas bauen, während die Dänen auch die Regeln für abgelehnte Asylbewerber verschärfen und die Niederlande dem UN-Migrationspakt zustimmen, allerdings nicht ohne eigene Anmerkungen.