Auf einmal muss Italien …
Mehr… für den Schuldenabbau gar nichts mehr tun.
Die EU-Kommission scheint vergessen zu haben, worum es in dem seit Monaten andauernden Streit mit Rom ging.
Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der EU-Kommission, hat am Mittwoch einen rührenden Appell an die Regierung in Rom gerichtet: Angesichts der hohen Staatsschulden müsse Italien „dringend“ daran arbeiten, den Schuldenstand zu senken. Das klingt, als habe die EU-Kommission vergessen, worum es seit Monaten im Streit zwischen Brüssel und Rom ging: dass die Schulden zu hoch sind und Italien sie deshalb senken muss.
Die EU-Kommission hat überhaupt nichts vergessen.
Die EU-Kommission ist ein m.E. nahezu korrupter Bürokratenhaufen, der nach Gutsherrenart irgendwelche Entscheidungen trifft, die mit Vernunft allermeistens so gut wie überhaupt nichts zu tun haben. Man denke nur an die Wattestäbchen.
Grund für das „Einlenken“ in Sachen Italien sind die französischen Gelbwesten, die dem Ex-Star am europäischen Himmel – Emmanuel Macron – 10 Milliarden € abgepresst haben.
Ob zu Recht oder unbegründet, sei mal dahingestellt. Den Betrag hat Herr Macron jedenfalls nicht in einer Schublade des Elyseé – Palastes. Er muss sich die Kohle am Kapitalmarkt besorgen, die Verschuldung Frankreichs steigt und – schwupps – , die 3-Prozent-Grenze wird gerissen.
Herr Macron ist – ich weiß gar nicht warum – natürlich ein ganz anderes Kaliber als ein Italo-Politiker. Für die EU-Kommission. Der Herr Macron, der darf das. Also stellt man die Attacken gegen Italien ein. Mit zweierlei Maß zu messen würde auch dem nicht so informierten Bürger auffallen.
So einfach ist das. Ob das richtig im Sinne des Euro, der EU, des Bürgers ist:
Egal.
Dafür wird Herrn Juncker ganz bestimmt eine Flasche Rotwein – womöglich auch eine Kiste – vom Allerfeinsten reserviert. Und dem ein oder anderen Kommissionsmitglied vielleicht eine Dame. In Paris.
Man weiß es nicht.
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Jens Weidmann zum Tema: Hier klicken
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