Rainer Hank, Wirtschaftschef bei der FAZ, …
Mehr… outet sich als Bürger, der von der Dieselproblematik keine, na, sagen wir wenig Ahnung hat. Der Mann will mit seinem 4 Jahre alten Diesel einfach nur fahren. Darauf hat er vertraut:
Schließlich bin ich weder Chemiker noch Autoingenieur. Verlässlichkeit verheißt Reduktion von Komplexität, irgendwie muss man im Leben ja zurechtkommen. Noch im vergangenen Jahr, als es mir zum ersten Mal ein wenig mulmig wurde, hatte ich meine Chance ergriffen und am Rande eines Interviews den BMW-Chef Harald Krüger gefragt, ob ich mir denn Sorgen machen müsse. Und, was soll ich sagen, der Mann erklärte mir, mit der Abgasnorm Euro 5 sei mein Wagen ziemlich vorne dran.
[…]
Umso härter traf mich Ende der Woche die Nachricht von der Kehrwende der Kanzlerin und dem Eingeständnis, sie könne nun doch nichts mehr tun für mich und meinen Diesel. Irgendwie habe man sich vermessen: Frankfurt sei im Schnitt nicht mit 47, sondern mit 54 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft verpestet, und da komme alle Verhältnismäßigkeit an ihre Grenzen. Am 1.9. 2019 also ist, wenn nicht noch ein Luftwunder geschieht, für mich Schluss. Die aktuelle Auskunft von BMW wird Makulatur. Die Beruhigungsaktion der Kanzlerin erst recht.
Worauf soll man sich dann noch verlassen?
[…]
Gute Frage.
Der Wirr-Warr mit den Grenzwerten hängt vor allem von der politischen Dimension ab.
So meint der Kommentator Dr. Harald Mertes (Mayencien) m. E. vollkommen zu Recht am 28.10.2018 – 15:48:
Es geht um die Deindustrialisierung Deutschlands, Morgenthau 2.0
Dass die festgelegten NOx-Werte hanebüchen sind, merkt jeder schon an den um den Faktor 23 höheren Grenzwerten des Arbeitsschutzes. 950 µg/m³ stellen kein Gesundheitsrisiko dar, aber 54 µg/m³ an einer Straße 18mal im Jahr sollen nicht tolerabel sein, und das bei sinkender Tendenz?
Schon vor Jahren musste Toyota einsehen, dass es mit den deutschen Autobauern technologisch nicht mithalten kann. BMW und PSA lieferten die Motoren, die man selber nicht hinbekam. Verkaufsmäßig auch kein Hit. Man setzte lieber auf Benziner und erklärte die Hybridtechnik zum Nonplusultra. Technologisch war es jedoch ein Rückschritt. Das begriffen auch die Vielfahrer unter den Kunden. Nun unterstützt man die deutsche Umwelthilfe, die Stadt für Stadt Fahrverbote für Autos durchdrückt, die man selber in der Qualität nicht hinbekam. So erledigt man die deutsche Konkurrenz, gegen die man technologisch auf dem Weltmarkt nicht ankam. Die Grünen leisten willfährig Hilfe bei der Zerstörung einer Schlüsselindustrie.
Wobei der erlaubte Stundenmessgrenzwert auf der Straße 200 µg NO2 / m3 Luft beträgt. Diese 200 µg dürfen 18 X – also 18 Stundenmessungen – pro Jahr überschritten werden.
Zum gesundheitlichen Aspekt von NO2 meint Hans-Bernd Ulrich (ulrich31) am 29.10.2018 – 08:26
Aus der Luft gegriffene Grenzwerte
Als Adressaten für seine Philippika hätte der Autor ruhig auch noch die EU-Parlamentarier, die Kommission und den deutschen Bundestag einbeziehen sollen. Denn die genannten haben ab 2007 in völliger Unkenntnis der tatsächlichen Gegebenheiten Grenzwerte für Stickoxide vorgeschrieben, die im wahrsten Sinne des Wortes aus der Luft gegriffen sind und keinerlei gesundheitliche Relevanz haben. Leider sind Politiker unfähig, einmal gemachte Fehler zu korrigieren. Auch die Publikationen des Bundesumweltamtes zum Thema sind schwammig und genügen keinen wissenschaftlichen Ansprüchen. Wer sich hingegen umfassend über die Gefährlichkeit von Stickoxid in unterschiedlichen Konzentrationen informieren will, den sei das aktuelle 1.300 Seiten-Papier der US-amerikanischen Umweltbehörde empfohlen. Es ist im Internet unter diesem Titel leicht recherchierbar: Integrated Science Assessment (ISA) for Nitrogen Dioxide (Health Criteria)
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