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Auch was die Energiewende anbelangt, möchte ich mit Ihnen, dem geneigten Leser meines Blogs, eine kleine Stunde der Wahrheit inszenieren.
Dass die Energiewende gescheitert ist, wurde bereits am 22.9.2018 ausgeführt: Hier klicken.
Ja, sagen Sie, mein lieber Herr Stobbe, wo ist denn Ihre Qualifikation, dass Sie sowas behaupten können.
- Sind Sie Klimaforscher?
- Sind Sie Meteorologe?
- Sind sie überhaupt MINT-Gelehrter?
Nein, geneigter Leser, bin ich nicht. Ich bin nur ein Mensch, der 1 plus 1 zusammenzählen kann. Da bin ich mir sehr sicher, dass es immer 2 ergibt. Und nicht 4 oder 11 oder sonstwas. Allein dieses Wissen, diese Fähigkeit reicht aus, um die deutsche Energiewende ad absurdum zu führen. Eine Energiewende, die auf Wind– und Sonnenstrom fußt und CO2-Freiheit (=Dekarbonisierung) verspricht.
Schauen Sie sich bitte den folgenden Chart im Original an: Hier klicken
Der dunkelgraue Bereich ziemlich in der Mitte stellt die Steinkohleverstromung dar. Direkt darüber wird dunkelorange die Gasverstromung angezeigt. Ab dann kommen Wind und Sonne.
Nun zu unserem kleinen gedanklichen Experiment:
Wir gehen davon aus, dass der täglich erzeugte Strom im Chart – welchen Sie hier im Original bitte aufklicken, damit Sie die den Tagen zugehörigen Daten per Mausüberstreifen sehen können – auch täglich gebraucht wurde. Stromtrassen von Norden nach Süden wären in ausreichendem Maß vorhanden.
Nun ´klappen` gedanklich Sie den Wind/Strombereich über dem Gasbereich (ab hellgrau) des Charts nach unten. Das wäre das Ergebnis, wenn Wind– und Sonnenkraftwerke – wie von Greenpeace vorgeschlagen – verdoppelt würden. Reicht der Verdoppelungsbalken in den grünen Bereich hinein, würden die Erneuerbaren ==> Wind, Sonne, Biomasse, Wasser ausreichen, um den Strombedarf Deutschlands an diesem Tag zu decken.
Fangen Sie am 1. Januar 2018 an: Ergebnis: Wind– und Sonnenstrom hätten dicke ausgereicht, um Deutschland komplett mit Strom zu versorgen. Es würde sogar ein Überschuss bleiben.
Ergebnis 2. Januar: Es wurde 0,82 TWh konventionell erzeugt; 0,5 TWh waren Wind– und Sonnenstrom. 0,18 TWh Biomasse und Wasser. Auch bei einer Verdoppelung hätten Wind– und Sonne nicht gereicht, um Deutschland mit dem benötigten Strom zu versorgen. Benötigt wurden 1,5 TWh gesamt.
Ergebnis 3. Januar:0,64 TWh werden konventionell, 0,18 durch Biomasse und Wasser, 0,95 TWh werden durch Wind und Sonne erzeugt. Das reicht bei Verdoppelung aus, um Deutschland Wind/Sonnenstrom zu versorgen.
Vom 4. bis 27 Januar reichen Wind und Sonne auch bei Verdoppelung nicht aus, um Deutschland mit dem jeweils täglich benötigten Strom zu versorgen. Besonders „erschütternd“ sind der 11. und 12. sowie der 20. und 21 Januar. Da wird fast gar kein Wind/Sonnenstrom erzeugt.
Am 28.1. hingegen reicht der Wind/Sonnenstrom bei Verdoppelung wieder aus.
So können Sie das ganze bisherige Jahr durchgehen.
TIPP:
Immer wenn der dunkelgraue Steinkohlebalken besonders groß ist, wäre die Wind/Sonnenstromerzeugung auch bei Verdoppelung bei weiten nicht ausreichend gewesen, um auch bei Verdoppelung der Kapazitäten, Deutschland mit Strom zu versorgen. Setzt auf den dunkelgrauen Steinkohlebalken noch ein dunkelorangener Gasstromerzeugungsbalken in nennenswertem Umfang auf, sieht es besonders düster aus.
Für Zahlenmenschen: Wenn Sie mit der Maus über die Balken fahren, erscheint neben dem Datum auch die Zusammensetzung des Strommix`. Addieren Sie den erzeugten Wind– und Sonnenstrom und nehmen ihn mal 2 und ziehen dann 0,2 (Wasser/Biomasse). Dann vergleichen Sie diesen Wert mit der tatsächlich erzeugten Gesamtstrommenge. Die können Sie in etwa am Chart ablesen. Ist der errechnete Wind/Sonne– Wert größer/gleich als die Gesamtstrommenge, hätte diese ausgereicht, um Deutschland komplett mit Wind/Sonnenstrom zu versorgen
Fazit:
Im Hintergrund muss – wie ebenfalls von Greenpeace vorgeschlagen –
Gasstrom
in Form von Gaskraftwerken bevorratet werden. Deren Kapazität müsste verdoppelt werden, um an Tagen wie z. B. den 11., 12., 13. Januar den praktisch wegfallenden Wind/Sonnenstrom auszugleichen. Atom– und Kohlestromerzeugung könnten wegfallen. Aber erst dann: Nach
- Verdoppelung der Wind– und Sonnenkraftwerke
- Verdoppelung der Gaskraftwerke
Nun erzeugt Gasverbrennung nur etwa 50% CO2 der Kohleverbrennung. Aber immerhin: Es wird CO2 erzeugt. UND:
Gas ist teuer und muss importiert werden. So würde die Abhängigkeit von Russland noch mehr steigen. Von der zusätzlichen Landschaftsver- schandelung und den Waldrodungen wegen der etwa 20.000 neuen Windräder möchte ich gar nicht groß reden.
Unser kleines gedankliches Experiment belegt ganz ohne irgendwelche Sprzialkenntnisse:
Die Energiewende ist gescheitert!
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Wer meint, dass mit Speichern und Smartstromverteilung das Problem zu lösen wäre:
Auch wenn der nach Verdoppelung überschüssige Wind/Sonnenstrom – wie z. B. am 1.1.2018 – komplett gespeichert (Batterien & Wasserstoff) und beliebig an jedem Ort Deutschlands abgerufen werden könnte: Er würde nicht ausreichen, um Deutschland komplett mit Strom zu versorgen.
Warum? An nicht mal 30 Tagen des bisherigen Jahres wäre überhaupt mehr Wind/Sonnenstrom erzeugt worden, als benötigt.
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Der Wind/Sonnechart (Original hier anklicken) zeigt besonders schön die Schwäche dieser Form von Stromerzeugung und ist gleichzeitig die Probe für unser gedankliches Experiment oben:
Nur wenn die Stromerzeugung mehr als 0,7 TWH beträgt, wird eine Komplettversorgung Deutschlands durch Wind/Sonne bei deren Verdoppelung wahrscheinlich*.
Zugleich belegt der Chart, dass eine womögliche Mehrerzeugung von Strom, der gespeichert werden könnte (Batterie/Wasserstoff), auch bei Verdoppelung nicht ausreicht, die Stromversorgung Deutschlands durch Erneuerbare sicherzustellen.
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*Ist jedoch keinesfalls zwingend.
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